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Stephan Winkler (* 25. Januar 1967 in Görlitz) ist ein deutscher Komponist und Dirigent.


Leben


Mit vier Jahren erhielt Winkler von seinem Vater, einem Kirchenmusiker, ersten Instrumental- und Musiktheorieunterricht. Ab dem elften Lebensjahr lernte er Violoncello und besuchte den Kompositionszirkel der Musikschule Berlin-Weißensee. 1983 bis 1985 absolvierte Winkler eine Lehre als Bibliotheksfacharbeiter. 1985 bis 1991 studierte er an der Hochschule für Musik "Hanns Eisler" in Berlin Komposition (u. a. bei Ruth Zechlin) und Violoncello. 1990 erwarb er sein Diplom mit der Komposition Как слёзы, капли дождевые... (Wie Tränen, Regentropfen...) für Mezzosopran und acht Instrumente (auf ein Gedicht von Arsenij Tarkovskij, 1989) und einer ausführlichen theoretischen Arbeit über das Werk. Im selben Jahr gründete er das erste Ensemble für zeitgenössische Musik der Hochschule, dessen künstlerischer und organisatorischer Leiter er bis 1999 war. Seit 1998 übernimmt Winkler auch Dirigierverpflichtungen bei anderen wichtigen Berliner Ensembles für neue Musik.

Winkler ist als freischaffender Komponist und Dirigent sowie als Lehrer für Komposition, Musiktheorie und Gehörbildung tätig. 1994/95 lebte er in New York City und studierte mit einem Postgraduiertenstipendium des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD) am Music Department der Princeton University (Princeton, New Jersey). 2000 gründete er gemeinsam mit dem Komponisten Michael Beil das Produzententeam SKART, das seither audiovisuelle Konzertkonzepte realisiert. 1999/2000 erhielt Winkler ein Stipendium an der Cité Internationale des Arts in Paris, 2008 war er Stipendiat der Deutschen Akademie Villa Massimo in Rom.

Seit 2016 ist er Professor für Musiktheorie und Komposition an der Barenboim-Said-Akademie in Berlin.


Kompositorisches Schaffen


Stephan Winkler begreift sein Komponieren als Bestandteil einer „Gegenwärtigen Europäischen Kunstmusik“[1], der aus den Spannungen zwischen kunstmusikalischem Anspruch an strukturelle Vielschichtigkeit und starken Einflüssen aus der Gegenwartskultur erwächst. Beispielhaft hierfür ist die produktive Auseinandersetzung mit stilistischen Tendenzen populärer Musik (z. B. Techno und Breakbeat), wie sie etwa in das vierstündige „dance party adventure“ XenophoniX (1996/97), in das Orchesterwerk comic strip (1998) oder in die gemeinsam mit dem Schriftsteller und Musiker Max Goldt veröffentlichte Pop-CD Nachts in schwarzer Seilbahn nach Waldpotsdam (1998) eingeflossen sind. Entsprechenden Einflüssen verdankt sich auch Winklers Interesse an der Idee des Remix eigener Werke und Kompositionen von Kollegen (etwa von Helmut Oehring und Michael Beil) sowie an der optionalen Einbeziehung visueller Elemente (vgl. dazu etwa Sisu. für Oboe und Klavier, 1993, und Sisu.RMX für Oboe, Klavier, Zuspiel und Video ad libitum, 2002).

Weitere wichtige Impulse für Winklers Schaffen stammen aus der Beschäftigung mit der Kunst des „independent comic strip“: So hat der Komponist etwa den formalen Aufbau seines Orchesterstücks comic strip (1998) nach den charakteristischen verschachtelt-zyklischen Erzählprinzipien dieser Kunstform gestaltet oder gar Bildergeschichten als Grundlage für szenische oder vokale Kompositionen benutzt (z. B. Mutters Wunsch nach einer Bildergeschichte von Eugen Egner, 2006; The Doubtful Guest nach einer Bildergeschichte von Edward Gorey, 2007). Comic-Elemente spielen auch in dem Musiktheater Der Universums-Stulp, uraufgeführt 2014 am Opernhaus Wuppertal, eine große Rolle. Winkler adaptierte hier zusammen mit Eugen Egner dessen gleichnamigen Roman zu einer „musikalischen Bildgeschichte in drei Heften“.[2]


Werke



Solo



Kammermusik



Ensemble



Orchester



Vokalmusik



Musiktheater



CDs



Literatur



Einzelnachweise


  1. Stephan Winkler: Subversivität: Friendly Fire on Soft Targets, in: Positionen Nr. 67, 2006, S. 28.
  2. Rezension der Uraufführung vom Universums-Stulp von Andreas Falentin (Die Deutsche Bühne). Abgerufen am 29. Juli 2015.


Personendaten
NAME Winkler, Stephan
KURZBESCHREIBUNG deutscher Komponist
GEBURTSDATUM 25. Januar 1967
GEBURTSORT Görlitz



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