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Walter Haupt (* 28. Februar 1935 in München, vollständiger Name: Walter Josef Haupt) ist ein deutscher Komponist, Dirigent, Regisseur, Klangarchitekt, Experimentator. Er war langjähriger Leiter der von ihm gegründeten Experimentierbühne an der Bayerischen Staatsoper München. Seine Arbeiten reichen von der Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele 1972 in München bis hin zur Weltausstellung in Vancouver. Mit seiner Erfindung der „Klangwolke“, die europaweit fünf Millionen Zuschauer erreichte, erlangte er internationale Popularität. Seine Oper „Marat“ wurde zum 200. Jahrestag der Französischen Revolution vor 150.000 Zuschauern aufgeführt. Die Carmina Burana Monumental Opera schuf er zum 100. Geburtstag von Carl Orff. Von der Musik für eine Landschaft bis hin zur Linzer Klangwolke, von den Mach-Mit-Konzerten bis zu The Sky is The Limit in Jerusalem experimentierte er mit den inszenatorischen Bausteinen Feuer, Wasser, Laser, Licht, Raum, Musik und schuf ein Musiktheater neuer Dimension, das sämtliche Publikumsschichten unter dem Begriff „Kultur für alle“ verbindet.


Leben und Werk


Walter Haupt wollte ursprünglich Theologie studieren, um Priester zu werden. Während der Schulzeit an einem humanistischen Gymnasium in München erhielt er den ersten Musikunterricht und lernte Harmonika zu spielen, wo er sehr bald im Wettbewerb zum bayerischen Akkordeonmeister avancierte. 1952 war sein Abschluss des Musikstudiums an der Städt. Musikfachschule München als bester Schüler mit Auszeichnung. Als Jazz-Pianist und Akkordeon-Spieler verdiente sich Haupt 1952 sein Studiengeld in Ami-Clubs.

1953 nahm er Schauspielunterricht bei Otto Kustermann. An der Musikhochschule in München studierte er bei Maria Landes-Hindemith Klavier, bei Ludwig Porth Pauke und Schlagzeug, außerdem bei Kurt Eichhorn Dirigieren und bei Roland Häfner Komposition.

1955 produzierte er regelmäßig am Bayerischen Rundfunk in München Sendungen und Aufnahmen eigener Kompositionen mit seinem „Walter Haupt Ensemble“.

1957 wurde Walter Haupt als stellvertretender erster Pauker an das Württembergische Staatstheater Stuttgart engagiert und in gleicher Funktion wechselte er 1960 an die Bayerische Staatsoper München. In freundschaftlicher Verbundenheit zu Generalmusikdirektor Ferdinand Leitner lernte Walter Haupt in Stuttgart die Kunst des Dirigierens und war auch als Komponist aktiv.

Um sein kompositorisches Wissen zu erweitern, studierte er 1967 als Meisterschüler bei Hans Werner Henze am Mozarteum in Salzburg.

1968 gründete er das Ensemble: „Neue Musik der Bayerischen Staatsoper“ und in weiterer Folge 1969, zusammen mit dem Intendanten Günther Rennert, die „Experimentierbühne der Bayerischen Staatsoper“, die er 16 Jahre leitete. In dieser Zeit entstanden neue Musiktheaterwerke, wie Aufführungen in einem Kuppel-Projektionsraum, oder in einem beweglichen Spiegelraum. Viele dieser experimentellen Projekte fanden ab 1972 in dem heute noch existierenden „Theater im Marstall“ statt, das Walter Haupt für seine Experimentalwerke an der Bayerischen Staatsoper in München initiierte.

Er war auch Mitbegründer und Leiter des seit den 1970er Jahren in München stattfindenden „New Dance Festivals“.

1972 realisierte Haupt zur Eröffnung der Olympischen Spiele in München ein audiovisuelles „Laser-Light-Environment“ mit imaginären Licht-Räumen und holographischen Imaginationen, das bei einem Festakt vor 2.000 internationalen Staatsgästen auf der Bühne des Münchner Nationaltheaters aufgeführt wird. Haupt war der erste Theatermann, der sich zur damaligen Zeit mit dem Medium Laser auf einer Opernbühne auseinandersetzte und hierfür Gestaltungsmöglichkeiten im Zusammenhang mit seiner Komposition „Laser“ erfand. Die eineinhalbstündige Produktion wurde vom Zweiten Deutschen Fernsehen aufgezeichnet.

Es folgten 1973 und noch einmal wegen des Interesses 1980 zum Theaterfestival München synästhetische Kuppel-Projektionsräume in einem eigens konzipierten Kuppel-Projektions-Raum mit dem Titel Sensus. Die Zuschauer lagen in dieser Kuppel auf einer Schaumstoff-Landschaft, hörten individuell über Kopfhörer eine Raum-Klang-Komposition und sahen bewegliche Licht-, Laser- und Filmereignisse, die nahtlos den durch Luftüberdruck aufgeblasenen, unendlich erscheinenden Kuppel-Raum bespielten. Zu den optischen und akustischen Komponenten wurden in Übereinstimmung verschiedenartige Düfte und thermische Veränderungen eingespielt. Etwa 300 ausverkaufte Vorstellungen an der Staatsoper München markierten diesen Trend und schon damals war „virtual reality“ für Haupt bereits ein Thema.

Räumliche Gestaltungen und Projekte folgten in variablen Spiegelräumen mit Aufführungen unter anderem an der Staatsoper München, für das Festival Pro musica nova an der Bremer Kunsthalle 1974, an der Victoria State Opera Melbourne, im Roundhouse London.

An diesen vielfältigen Projekten ist erkennbar, wie sich im Schaffen dieses Komponisten und Regisseurs der rote Faden seiner synästhetischen Ambitionen durchzieht.

1974 komponierte Haupt auf der Suche nach neuen musikalischen Hörerlebnissen im offenen Raum eine Musik für eine Landschaft.

Zusammen mit Carl Orff realisierte Walter Haupt 1978 dessen mehrchörige Orchesterkomposition „Entrata“ als Klangwolke über die Münchner Innenstadt. Das war gleichzeitig der Beginn von Open Air-Inszenierungen unter dem Titel „Klangwolke“ (u. a. existiert seit 1979 seine Erfindung, die „Linzer-Klangwolke“, als das größte Kulturereignis der Stadt Linz, das alljährlich zum Internationalen Brucknerfest stattfindet). Mit diesen multimedialen „Klangwolken“, einem neuartigen Hörerlebnis und Schau-Spiel aus Feuer, Wasser, Licht und Musik, inmitten der Landschaft, die europaweit bereits 5 Millionen Zuschauer erlebten, erreichte Walter Haupt internationale Popularität. Haupt gilt heute als der führende Künstler für Open-Air-Theater

Im Jahre 1980 war er Gründungsmitglied der „Ars electronica“ in Linz. 1984 erhielt er vom Staatstheater Kassel den Kompositionsauftrag für die Oper Marat, die – neben Inszenierungen an den Theatern Aachen, Heidelberg, Kassel und Coburg – als open-air Neuinszenierung 1989 zum 200. Jahrestag der Französischen Revolution vor 150.000 Zuschauern auf dem Münchner Königsplatz gegeben wurde.1986 befreite er sich von seiner festen Anstellung als Leiter der Experimentierbühne der Staatsoper München, da ihn neue Projekte im Open-Air-Bereich faszinierten und er fortan auf Einladung von Festivals international tätig werden wollte. 1987 erfolgte als Beitrag zur „documenta 8“ ein zweiter Auftrag vom Staatstheater Kassel und Haupt komponierte das Musiktheater-Werk „Pier Paolo Pasolini“. Priorität hatte aber auch immer sein eigenes kompositorisches Schaffen. So komponierte er für internationale Opernhäuser 24 Ballettwerke und einige Kammermusikwerke.

Mit seiner großdimensionierten Inszenierung der „Carmina Burana“, Premiere zum 100. Geburtstag von Carl Orff 1995 vor 40.000 Zuschauern auf dem Münchner Königsplatz, im Gedenken an seinen väterlichen Freund Carl Orff, gelang ihm ein großer Erfolg. Er reiste mit dieser Carmina Burana Monumental Opera, die er auch selbst dirigierte, 14 Jahre lang durch 48 Länder. U.a. erhielt er hierfür den „Luna Award“ des Auditorio Nacional von Mexiko-Stadt. Die letzte Vorstellung fand 2009 in der O2-Arena in London statt. Seine Tätigkeit an der Bayerischen Staatsoper München beendete Walter Haupt mit der Auftragskomposition eines abendfüllenden Requiems – im Gedenken an die Opfer kriegerischer Verbrechen. Darin arbeitet Haupt mit Orchester und Chor auf verschiedenen Klang- und Tonebenen, darüber hinaus mit Fernorchestern und Bandzuspielungen. Das Werk wurde 1997 unter der Schirmherrschaft des Bayerischen Ministerpräsidenten auf der Bühne des Nationaltheaters in München mehrmals aufgeführt.

Ab 1997 ist Walter Haupt vorwiegend als Dirigent, Komponist und Opernregisseur weltweit tätig. So entstanden 1998 das Fantasy Musical Dracula und die Aida Monumental Opera, 1999 folgte die Eröffnungsveranstaltung des Munich Airport Centers, 2006 dirigiert er Aida on Fire und 2007 die Carmen Monumental Opera. Haupt gilt heute als führender Künstler für Open-Air-Musik-Theater. Er ist Mitglied des Deutschen Komponistenverbandes, der Musikalischen Akademie München, der GEMA und der Dramaturgischen Gesellschaft. Walter Haupt ist seit 1996 mit seiner langjährigen Mitarbeiterin Rosemarie Nistler-Haupt verheiratet. Sie organisiert neben künstlerischen Aufgaben das Management, nebst den Tourneen, und übernimmt bei allen Theater- und Open Air-Veranstaltungen die Abendspielleitung. Beide leben in Aschheim bei München.


Auszeichnungen und Ehrungen


Münchner Presseauszeichnungen

1970–1986 für Projekte erhielt Haupt von der Münchner Presse u. a. 5 „TZ-Rosen“ und 7 „AZ-Sterne“, den „TZ-Rosenstrauss des Jahres“ und wurde als „Künstler des Jahres“ und als „Regisseur des Jahres“ ausgezeichnet.


Komponist, Regisseur, Klangarchitekt und Experimentator



Opern und experimentelles Musiktheater


Musik: Walter Haupt. Libretto: Gerd Uecker. Regie: Siegfried Schoenbohm, Dirigent: Jeanpierre Faber
Ein Auftragswerk des Staatstheaters Kassel. 16 ausverkaufte Vorstellungen. Viele deutsche Musiktheaterbühnen übernahmen die Oper, die der Komponist dort auch selbst dirigierte.
Außerdem wurde Marat 1989 anlässlich der 200-Jahr-Feier der Französischen Revolution in einer Neuinszenierung von Walter Haupt open-air auf dem Münchner Königsplatz vor 150.000 Zuschauern aufgeführt.
Musik: Walter Haupt. Libretto: Gerd Uecker. Regie: Siegfried Schoenbohm, Dirigent: Jeanpierre Faber
PP..., eine war ein Beitrag zur „documenta 8“ und abermals ein Auftragswerk des Staatstheaters Kassel.
Musik, Regie und musikalische Leitung: Walter Haupt. Libretto: Helmut Eisendle
Uraufführung an der Experimentierbühne der Bayer. Staatsoper Neurosenkavalier ist kein neuer Rosenkavalier und auch keine Parodie auf die gleichnamige Oper von Richard Strauss, sondern ein symptomatisches Abbild, die Monographie einer einstmals berühmten Sängerin. Martha Mödl war die bravouröse Protagonistin der Uraufführung. Es erfolgte auch eine Aufzeichnung für das Zweite Deutsche Fernsehen.

Die nachfolgenden Kompositionen und Inszenierungen von Walter Haupt waren – mit wenigen Ausnahmen – Auftragswerke der Bayerischen Staatsoper und wurden sowohl im Großen Haus als auch auf der Experimentierbühne uraufgeführt.

Regie-Team: Günther Rennert, Max Lehner, Dieter Gackstetter und Walter Haupt
Musik und Regie: Walter Haupt
Mit diesem Werk wurden 1972 in München die Olympischen Spiele eröffnet.
Ein audiovisuelles Laser-Light-Environment mit imaginären Licht-Räumen und holographischen Imaginationen, das bei einem Festakt vor 2.000 gekrönten Häuptern, Staatspräsidenten und weiteren Staatsgästen aus der ganzen Welt auf der Bühne des Münchner Nationaltheaters aufgeführt wurde.
Haupt ist der erste Theatermann, der sich zur damaligen Zeit mit dem Medium Laser auf einer Opernbühne auseinandersetzte und hierfür bahnbrechende Gestaltungsmöglichkeiten im Zusammenhang mit seiner Komposition „Laser“ erfand.
Musik und Inszenierung: Walter Haupt.
In einem eigens dafür konstruierten Kuppel-Projektionsraum lagen auf einer Schaumstoff-Landschaft die Zuschauer und hörten individuell über Kopfhörer eine Raum-Klang-Komposition und sahen dazu bewegliche Licht-, Laser- und Filmereignisse, die nahtlos den durch Luftüberdruck aufgeblasenen, unendlich erscheinenden Kuppelraum bespielten.
Zu den optischen und akustischen Komponenten wurden in Übereinstimmung verschiedenartige Düfte und thermische Veränderungen eingespielt. Etwa 300 ausverkaufte Vorstellungen markierten bereits 1973 richtungsweisend diesen psychedelischen Trend, die Geburtsstunde der Synästhesie im Theater dieses Jahrhunderts, ein Thema das Haupt bis heute beschäftigt. Sensus war bis 1980 laufend im Spielplan und die Hauptattraktion des 1. Münchner Theaterfestivals.
Schon damals initiierte er vorwiegend interaktiv den Tast-, Geruchs-, Gesichts- und Gehörsinn der Besucher.
  • In Dunkel suggerierte er den Zuschauern Raumwahrnehmungen, die nicht im Einklang mit dem tatsächlichen Raum der Aufführung standen.
  • In Stimm-Puls sang ein Kind und im Augenblick der Aufführung wurden seine eigenen Herztöne, Blut-, Atmungs- und Pulsgeräusche mit Spezialmikrophone abgetastet, hörbar gemacht und begleiteten somit seinen Gesang und bestimmten die Geschwindigkeit des musikalischen Verlaufs.
  • In Spielmechanik wurde ein Konzertflügel mit vielfältigen Mechanismen und kleinen Spielzeuggeräten präpariert. Er erwachte ohne Interpreten zum Leben und enthüllte eine neuartige hör- und sichtbare Klangwelt. Aufzeichnung durch das Zweite Deutsche Fernsehen mit dreimaliger Wiederholung.
  • In Programm wurde erstmals das Thema „Computer-Graphic“ mit einem Tänzer inmitten dieses neuen Mediums auf einer Musiktheater-Bühne umgesetzt.
Vielzählige Spiegel-Segmente (auch der Boden und der Plafond) waren dreh- und ausschwenkbar und zur Aktionsfläche hin absenkbar. Eine aufwendige Lichtgestaltung und eine traumhafte Choreographie mit Ballett-Solisten der Staatsoper München multiplizierten sich in unterschiedlichen Dimensionen in dem sich ständig verändernden, faszinierenden, polygonalen Spiegel-Raum. Die Musik hierzu entstand mit australischen Studenten der Musikhochschule in Melbourne.
Weitere Inszenierungen der 1970–1986 auf der Experimentierbühne der Bayer. Staatsoper entwickelten experimentellen Musik-Theater-Werke erfolgten an der: Victoria State Opera Melbourne, „Autunno musicale“ Como, Roundhouse London, Wiener Festwochen, Ars electronica Festival, u. a.
Dietrich Paul, für das Theater Bremen das Kaba-Zert Oh Automobile, eine höchst originelle, kritische und längst fällige Inspektion unseres Lieblingsspielzeugs, eines wahrhaft dämonischen Gebrauchsgegenstands. Und es eröffnete „einen erstaunlichen Blick unter die Motorhaube dieser automobilen Gesellschaft“ (Zitat)

Inszenierte Musik – Klangwolken und Open-Air-Projekte


Klangwolke bedeutet inszenierte Musik mit den szenischen Bausteinen Feuer und Feuerarchitekturen, Rauch, Projektionen auf Wasserwände, Laser, Darstellern, Bild, Szene, Schiffe, Licht-Projektionen, Text, Sprache als Gesamtkunstwerk im offenen Raum. Das Bestreben von Walter Haupt ist, mit seinen open-air-Großprojekten neue Hörerlebnisse, neue visuelle Eindrücke unter dem Motto „Musik für Alle“, „Oper für Alle“ und „Kultur für Alle“ auf einem hohen künstlerischen Niveau zu vermitteln. Diese Thesen waren zum damaligen Zeitpunkt (1979) ein Skandal und eine Herausforderung. Die Elite im Klassik-Bereich sah sich beleidigt und provoziert, da man mit der „Klangwolke“ die Götter Beethoven, Bruckner, Berlioz, Mahler usw. nicht im Konzertsaal, sondern im open-air-Raum aufführt und somit einem breiten Publikum zugängig macht. Wie absurd; denn Komponisten zu allen Zeiten wünschten sich, dass viele Menschen ihre Musik hören sollten.

Heute bedienen sich alle hochangesehenen Kulturinstitutionen und hochrangigen Orchestervereinigungen dieser These und veranstalten Open-Air-Musik-Festivals unter dem oben aufgeführten Motto. Selbst die Bayerische Staatsoper lockt das Publikum mit dem Slogan „Oper für Alle“ zu ihren Open-Air-Aufführungen auf den Theatervorplatz.

Im Zusammenwirken mit Orff realisierte Haupt dessen Entrata (1928) für fünf Orchestergruppen.
Haupt dirigierte am Marienplatz und auf den Balkonen des Rathauses eine große live spielende Orchesterformation aus Münchner Philharmoniker, Symphonieorchester Graunke und Bereitschaftspolizei. Auf alle Kirchtürme der Münchner Innenstadt wurden die einzelnen Orchestergruppen solitär übertragen und via riesiger Lautsprecherboxen wiedergegeben. Diese strahlten akustisch ihr eigenes Klangergebnis in die Straßen und Gassen der Altstadt. 60.000 Zuhörer spazierten durch Münchens Innenstadt und erlebten ein sich ständig veränderndes Klangbild.
Während man es in München versäumte, diese erfolgreiche Open-Air-Veranstaltung „Klangwolke“ alljährlich in das Musikleben zu integrieren, war man in Österreich in Linz an dieser Idee von Walter Haupt brennend interessiert. Es entstand eine äußerst fruchtbare Zusammenarbeit zwischen dem ORF, dem Brucknerhaus mit seinem Internationalen Brucknerfest und Walter Haupt.
100.000 Besucher lauschten der Musik im Donaupark, und alle Daheimgebliebenen stellten ihre Radiogeräte in die Fenster und multiplizierten zusätzlich Bruckners Musik. Eine ganze Stadt identifizierte sich mit diesem Musik-Experiment. Haupts Credo „Musik für alle“ war akzeptiert. Die Linzer-Klangwolke wurde zum Kulturwahrzeichen der Stadt.
Seitdem gibt es alljährlich im September zur Eröffnung des Internationalen Brucknerfestes ein „Klangwolken-Weekend“: am ersten Tag die traditionelle symphonische und am nächsten Tag die visualisierte „Linzer Klangwolke“, realisiert von zeitgenössischen Künstlern.
15.000 Mitwirkende fanden sich zu diesem „Mach mit Konzert“, dieser „Musica creativa“ auf dem Linzer Hauptplatz ein. Idee, Vorbereitung, Komposition und Dirigat (über Verkehrsampeln und mechanischen Verkehrspuppen): Walter Haupt.
Dirigent: Theodor Guschlbauer, Orchester: Bruckner-Orchester-Linz. Visualisierung: Walter Haupt und Otto Piene
Dirigent: Christoph Eschenbach Orchester: Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz Visualisierung: Walter Haupt und Bernhard Luginbühl
Dirigent: Lorin Maazel, Orchester: Wiener Philharmoniker, Visualisierung: Walter Haupt.
Dirigent: Lorin Maazel, Orchester: Wiener Philharmoniker. Visualisierung: Walter Haupt.
Dirigent: Horst Stein, Orchester: Bamberger Symphoniker Visualisierung: Walter Haupt
Zur Eröffnung der Kulturwoche der Bundesrepublik Deutschland. Vor der Skenderija. Musik: Ludwig van Beethoven „Symphonie Nr. 9“ Szenische Darstellung: Walter Haupt. 100.000 Zuhörer
Die Musik (von Haupt, Mussorgskij, Strawinsky und Bernd Alois Zimmermann) wurde mit den inszenatorischen Bausteinen Feuer, Wasser, Licht, Laser und riesigen Projektionen auf Wasserwände auf dem Rhein und in den Rheinauen visuell dargestellt. 150.000 Zuschauer bestaunten dieses Groß-Ereignis.
Musik: Anton Bruckner, Visualisierung: Walter Haupt. 60.000 Zuschauer
Dirigent: Georges Prêtre, Orchester: Orchestra di Santa Cecilia Roma, Visualisierung: Walter Haupt, 150.000 Besucher.
Zur Eröffnung des Israel Festivals, anlässlich des Jubiläums „40 Jahre Israel“. Vor und unterhalb der alten Westmauer. Inszenierung und Realisierung: Walter Haupt. 200.000 Zuhörer
Dirigent: Michael Tilson Thomas, Orchester: London Symphony Orchestra. Visualisierung: Walter Haupt.
250.000 Zaungästen, die sich mit Ovationen für dieses großartige Ereignis bedankten. Inszenierung und Leitung: Walter Haupt.
Nach mühevollen Diskussionen mit Staat und Stadt gelang es Walter Haupt, den Königsplatz in München erstmals als ideale Spielstätte für theatralische Großprojekte zu gewinnen und für alle weiteren Zeiten einen neuen phantastischen Aufführungsort für München zu schaffen.
Das Thema „Johannes Kepler“ wurde von Walter Haupt mit 60 Schiffen auf der Donau und einer großen Kepler-Statue (an einem Hubschrauber hängend) gigantisch inszeniert. 70.000 Zuschauer erlebten die Umsetzung seiner „Klangwolken-Symphonie“. Musik und Dirigent: Walter Haupt, Orchester: ORF-Symphonieorchester Wien und Schlagwerk Linz. Visualisierung: Walter Haupt.
Mit dem Bild: die Propylaen im Hintergrund und davor der „Carmina-Turm“ der Inszenierung von W. Haupt, wirbt die Stadt München noch heute in zahllosen Buch- und Lichtbildpräsentationen für den Königsplatz als theatralischen Veranstaltungsort.
1995 bis 2009, also 14 Jahre lang ging diese Inszenierung unter seinem Dirigat permanent auf Welttournee:
u. a. nach Rio de Janeiro (mit 200.000 Zuschauern auf der Copacabana), 17x Sao Paulo, Moskau, 3 ausverkaufte Vorstellungen vor 56.000 Besuchern in London, 5 x Paris, Marseille, Lyon, Libanon, Luxembourg, Portugal, Norwegen, Dänemark, Polen, Ungarn, Tschechien, Österreich, Deutschland, Spanien, 3 x Mexiko, Washington, Chikago, Montreal, Toronto, Santiago de Chile, Buenos Aires, Mailand usw. Die Carmina Burana Monumental Opera wurde als „beste und meist gespielteste Klassik-Produktion weltweit“ apostrophiert.

Die meisten dieser spektakulären Projekte wurden vom Fernsehen mit Vorbesprechungen, Interviews, Live-Übertragungen und Aufzeichnungen begleitet.


Musik für Tanztheater


Ab 1968 erhielt Walter Haupt 24 Ballett-Kompositionsaufträge von internationalen Opernhäusern, die er meist auch selbst dirigierte. Choreographen wie Kresnik, Bohner, Linke, Pick, Gackstetter, Ferro, Barbier, Doutreval, Hoyer, Breuer haben mit Haupt immer wieder zusammengearbeitet.

Ab 1983 begann eine intensive Zusammenarbeit mit dem Choreographen Johann Kresnik. Es entstanden zahlreiche abendfüllende „choreographische Theaterstücke“, zu denen Walter Haupt die Musik (meist für großes Orchester) komponierte.

(Theater der Stadt Heidelberg, Theater der Stadt Bremen, Staatstheater Darmstadt, 1985 Gastspiele bei Wiener Festwochen, Festival International Montpellier, Freie Volksbühne Berlin, Teatro Nuovo Turin, Frankfurt, Neuß)
  • 1986 TV-Produktion für das Bayerische Fernsehen
  • 1987 Festival of German Arts, London
  • 1988 Tournee: Buenos Aires, Curitiba, Sao Paulo, Rio de Janeiro, Belo Horizonte, Brasilia, Salvador da Bahia
Preise für Sylvia Plath:
  • 1985 Grand Prix des Belgrader BITEF (für die Musik zu „Sylvia Plath“).
  • 1986 EXPO 86 Vancouver / Kanada; Offizieller Beitrag der BRD zur Weltausstellung
  • 1987 „International Koussevitzky Record Award“ für „Requiem für ein Mädchen“

Symphonische Musik (für Orchester)



Chormusik



Kammermusik



Solowerk



Dirigent


War Haupt in den frühen Jahren hauptsächlich als Komponist und Regisseur tätig und seine Dirigiertätigkeit hatte für ihn sekundäre Bedeutung, so profilierte er sich später auch als Dirigent. Trotz Angebote einiger Staatstheater und Kulturorchester wollte Walter Haupt keine festen vertraglichen Bindungen als Chefdirigent annehmen.

Gastdirigate deutscher Klangkörper (Auswahl)
Gastdirigate internationaler Klangkörper (Auswahl)

Diskographie


Schallplatte
CD
DVD

Multimediale Vorträge



Literatur und Publikationen (Auswahl)



Programmhefte, Festschriften (Auswahl)



Zeitschriften (Auswahl)


Journal München – Münchens aktuelle Monatszeitschrift, Journal Verlag Kunst & Kultur 1986, S. 64–66


Lexika (Auswahl)



TV und Rundfunk (Auswahl)


TV über Walter Haupt
TV von Walter Haupt
Rundfunk über Walter Haupt
Rundfunk von Walter Haupt

Ausstellungen




Personendaten
NAME Haupt, Walter
KURZBESCHREIBUNG deutscher Komponist, Dirigent, Regisseur, Klangarchitekt, Experimentator
GEBURTSDATUM 28. Februar 1935
GEBURTSORT München



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