Never Say Die! ist das achte Studioalbum der britischen Heavy-Metal-Band Black Sabbath. Es wurde im September 1978 veröffentlicht. Bis zum Erscheinen des jüngsten Albums "13" 2013 ist "Never Say Die!" das vorerst letzte Studioalbum in der Originalbesetzung aus Tony Iommi, Geezer Butler, Bill Ward und Ozzy Osbourne.
Never Say Die! wurde Anfang 1978 in Toronto eingespielt. Die Band war trotz der bereits bei der Arbeit an Technical Ecstasy zutage getretenen zwischenmenschlichen Probleme froh, dass Ozzy Osbourne nach dem Tod seines Vaters zur Band zurückkehrte. Zwischenzeitlich hatte Dave Walker gesungen. Die Arbeit am Album gestaltete sich dennoch schwierig, da Osbourne nur drei Tage vor Beginn der Aufnahmen im Januar 1978 zurückkehrte:[1]
„Er (Ozzy Osbourne) wollte aber nichts von dem Material singen, das wir mit Dave komponiert hatten, weshalb wir ohne Songs ins eiskalte Kanada flogen. Unser Plan war, morgens Lieder zu schreiben und sie nachts einzuspielen. Wir kamen uns vor wie Maschinen, die nur noch funktionieren mussten und keine Zeit hatten, ihre Ideen erstmal sacken zu lassen.“
Der Drogenkonsum in der Band war hoch, sie musste manchmal Sessions abbrechen, da niemand mehr vernünftig spielen konnte. Wie auch bereits bei Technical Ecstasy musste Bill Ward eins der Stücke (Swinging The Chain) einsingen, da Osbourne dazu nicht mehr in der Lage war.[1]
2020 wurde bekannt, dass Ozzy Osbourne bei den Aufnahmen zu Never Say Die! nach eigener Aussage ziemlich angeschlagen war. "Jeder war am Boden zerstört", sagt er. "Aber egal wie kaputt ich war, ich war trotzdem früh morgens auf, weil ich immer diese Schlafstörung hatte. Also war ich um 7 Uhr wach und um 11 Uhr nicht mehr ganz bei Sinnen, trank und war total besoffen. Der Rest von Sabbath ist erst spät aufgestanden, weil sie die ganze Nacht ihre Drogen oder was auch immer genommen haben. Sie tauchten auf und jammten, aber zu diesem Zeitpunkt hatte ich den Funken schon verloren, weißt du? Bis heute kenne ich die Details nicht, aber ich nehme an - und ich liege wahrscheinlich falsch - dass Tony mich aus der Band haben wollte."[2]
Der Verkauf des Albums lief schleppend an. Ein Grund dafür war, dass ihr Musikverlag Warner eher das neue Album von Van Halen förderte als das von Black Sabbath. Als ‘Eruption: The Eddie Van Halen Story’ von Paul Brannigan erschien, kamen Details zutage, die im besagten Buch von Ozzy Osbourne und Geezer Butler kommentiert wurden. Geezer Butler erinnert deutlich die unterschiedliche Behandlung, die die beiden Bands erfuhren: "Die Plattenfirma investierte in Van Halen. Sie dachten, wir seien alt und hätten den Gipfel erreicht, also bekam Van Halen die ganze Star-Behandlung von der Plattenfirma, und wir bekamen nichts. Als 'Never Say Die!" veröffentlicht wurde, gingen wir zu einem Empfang bei Warner, und sie spielten das Bob Marley-Album, und sie wussten nicht, wer wir waren! Unsere Verkaufszahlen waren gesunken, und ich schätze, sie waren kurz davor, uns zu entlassen."[3]
Ozzy seinerseits erinnert sich, wie sie mit einem Mitglied seiner Plattenfirma ins Reine kamen: "Ich erinnere mich, dass ich mit Geezer und einem Vertreter der Plattenfirma in einem Hotelzimmer in San Diego saß. Wir hatten ein paar Drinks, und einer von uns sagte zu diesem Typen: "Sei ehrlich, du benutzt uns auf dieser Tour nur, um Van Halen zu promoten, richtig? Und er sagte: "Du hast recht." Und wenn du bei einer Plattenfirma bist, die dich nicht unterstützt... Wenn eine Band vor dir auf der Bühne steht und besser ist als du, dann sagst du entweder: "Okay, lass uns da rausgehen und ihnen zeigen, wie man es macht", oder du gehst einfach weg. Sie waren seit Jahren bei uns, und wir kämpften schon seit Jahren mit unserem alten Manager gegen diesen Rechtsstreit, und ich war es verdammt leid, zu kämpfen. Wir sind nie in eine Band eingetreten, um Anwälte oder Buchhalter zu werden, und so ist es dann auch gekommen. Wir hatten keine Ahnung."[4]
Für die Tour wurde demnach durch die Initiative von Warner Music mit Van Halen eine junge spielfreudige Vorband verpflichtet, um Van Halen bekannt zu machen.[5]
Das Cover gestaltete erneut das Hipgnosis-Team.
Die Redaktion des Musikmagazins Classic Rock bescheinigt dem Album helle Momente. In einer wertfreien Kritik heißt es: "Aber selbst mit ihrem Sänger im Schlepptau zeigten Sabbath immer noch brillante Momente, wie beim explosiven Titeltrack des Albums, dem langsam rollenden Boogie A Hard Road und dem wunderschönen, vom Jazz beeinflussten Air Dance, bei dem Don Airey (Rainbow/Deep Purple) am Klavier mitwirkte. Und inmitten all des Traumas ist Never Say Die! vielleicht eines der am meisten unterschätzten Alben von Sabbath."[8]
Eduardo Rivadavia von Allmusic schrieb, nur Die-Hard-Black-Sabbath-Fans und Komplettisten würden wahrscheinlich nach all den Jahren noch einen Wert in Never Say Die! finden, den durchschnittlichen Heavy-Metal-Fan werde das Album nur wenig interessieren. Er vergab 1,5 von fünf Sternen.[9] Im Magazin Rolling Stone wurden drei von fünf Sternen vergeben. Die Stücke seien besser als auf dem Vorgängeralbum, besonders das Titelstück.[10]
Das Album erreichte Gold-Status in den USA am 7. November 1997.[11]
Alle Titel wurden von Ozzy Osbourne, Tony Iommi, Geezer Butler und Bill Ward geschrieben.
Tony Iommi • Ozzy Osbourne • Geezer Butler • Tommy Clufetos | |
Bill Ward • Ronnie James Dio • Vinny Appice • Geoff Nicholls • Tony Martin • Ian Gillan • Glenn Hughes • Ray Gillen • Cozy Powell • Neil Murray • Bev Bevan • Jo Burt • Terry Chimes • Bob Daisley • Bobby Rondinelli • Eric Singer • Dave Spitz • Dave Walker | |
Studioalben | Black Sabbath (1970) • Paranoid (1970) • Master of Reality (1971) • Vol. 4 (1972) • Sabbath Bloody Sabbath (1973) • Sabotage (1975) • Technical Ecstasy (1976) • Never Say Die! (1978) • Heaven and Hell (1980) • Mob Rules (1981) • Born Again (1983) • Seventh Star (1986) • The Eternal Idol (1987) • Headless Cross (1989) • Tyr (1990) • Dehumanizer (1992) • Cross Purposes (1994) • Forbidden (1995) • 13 (2013) |
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Livealben | Live at Last (1980) • Live Evil (1982) • Cross Purposes Live (1995) • Reunion (1998) • Black Sabbath – Live at Hammersmith Odeon (2007) |
Kompilationsalben | We Sold Our Soul For Rock & Roll (1976) • The Best of Black Sabbath (2000) • Greatest Hits 1970–1978 (2007) • Black Sabbath: The Dio Years (2007) • |
Singles | Black Sabbath (1970) • Evil Woman (1970) • N.I.B. • Paranoid (1970) • The Wizard (1970) • Iron Man (1971) • War Pigs (1971) • Fairies Wear Boots (1971) • Sweat Leaf (1971) • Children of the Grave (1971) • After Forever (1972) • Snowblind (1972) • Tomorrow’s Dream (1972) • Supernaut (1973) • Changes (1973) • Sabbath Bloody Sabbath (1973) • Sabbra Cadabra (1974) • Am I Going Insane (1975) • Hole in the Sky (1975) • Symptom of the Universe (1975) • Rock'Roll Doctor (1976) • Never Say Die (1978) • Hard Road (1978) • Dirty Woman (1979) • Neon Knights (1980) • Die Young (1980) • Mob Rules (1981) • Turn Up the Night (1982) • Voodoo (1982) • Trashed (1983) • No Stranger to Love (1986) • The Shining (1987) • Headless Cross (1989) • Devil and Daughter (1989) • Feels Good to Me (1990) • TV Crimes (1992) • The Hand That Rocks The Cradle (1994) • Psycho Man (1998) • Selling My Soul (1999) • The Devil Cried (2007) • God is Dead? (2013) • End of the Beginning (2013) • The Loner (2013) |
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