Odessa ist das vierte internationale Musikalbum der Bee Gees, 1969 als Doppelalbum veröffentlicht.
Die Aufnahmen zu »Odessa« begannen im August 1968 ohne Robin Gibb in den New Yorker Atlantic Recording Studios, nachdem er aufgrund gesundheitlicher Probleme nach England zurückkehren, und die Tournee durch die USA abgebrochen werden musste. Im Oktober des Jahres stieß Robin Gibb wieder zur Band und die Aufnahmen wurden in den Londoner IBC Studios, sowie im Trident Studio fertig gestellt. „I Laugh in Your Face“ wurde bereits im Juli im Rahmen der Sessions zum Album »Idea« in den IBC Studios eingespielt.
Nach den Aufnahmen in New York verließ Vince Melouney wegen musikalischer Differenzen die Band. Tatsächlich waren es wohl auch die Spannungen, die vor allem durch die Streitereien unter den Gibb-Brüdern hervorgerufen wurden. Das Album war – offenbar aus rein kommerziellen Gründen – als Doppelalbum geplant. Dem Produzenten schwebte ein Konzeptalbum vor. So bekam es zunächst den Arbeitstitel The American Opera, der später in Masterpiece geändert wurde. Schließlich wurde »Odessa« daraus, bezugnehmend auf den komplexen, über sieben Minuten langen, gleichnamigen Eröffnungssong des Albums. Dieser sollte auch als Single veröffentlicht werden, was aber aufgrund der Länge des Songs wieder verworfen wurde. Stattdessen entschied Robert Stigwood schließlich, „First of May“ (mit der B-Seite „Lamplight“) als Single zu veröffentlichen. Dies blieb die einzige Auskopplung aus diesem Album. In Deutschland gab es zwei Versionen davon. Zum einen die originale und auch eine mit „Lamplight“ als A-Seite.
Bei den Aufnahmen zu den drei Instrumentaltiteln des Albums ist – außer Maurice Gibb am Klavier auf „Seven Seas Symphony“ – kein Mitglied der Bee Gees beteiligt gewesen. Alle drei wurden von Bill Shepherd und seinem Chor und Orchester allein eingespielt.
Das Albumcover war mit einem roten Samtüberzug versehen (tatsächlich war es Filz), was die Plattenfirmen bei der Fertigung vor große Probleme stellte. Aus diesem Grund wurde das Album nach dem Ausverkauf der Erstauflage in Deutschland von Karussell (Label) in einem roten Hochglanzcover neu veröffentlicht. In England wurden die beiden Schallplatten des Albums ab 1970 separat verkauft.
Alle Songs des Albums wurden 1968 komponiert.
Das Album erschien im Januar 1969 parallel zur Single „First of May“ und erreichte mit Platz 4 im Mai seine höchste Position in den deutschen Albumcharts.
alle Songs komponiert von Barry, Robin & Maurice Gibb
alle Songs komponiert von Barry, Robin & Maurice Gibb
Das Album erschien 1969 bei Polydor, in den USA jedoch auf Atco, einem Sublabel von Atlantic Records. Noch im selben Jahr erschien das Album in einer Auflage des Bertelsmann Buchclubs, das unter dem Titel »Best Of Odessa« neun der siebzehn Titel auf einer LP zusammenfasste. 1970 gab es eine zweite Auflage auf dem Label Karussell, die bis in die 1980er-Jahre erhältlich blieb, 1983 folgte eine Ausgabe auf RSO Records als Teil einer retrospektiven 17-LP-Box. 1985 erschien das Album erstmals auf Compact Disc. 2009 wurde »Odessa« als 3CD und 2LP-Set wiederveröffentlicht.
Für den englischen Markt wurde 1969 auch ein Monomix hergestellt, der 2009 Teil der 3CD-Boxsets war.
Obwohl das Album heute in allerlei Bestenlisten geführt wird, wurde es 1969 weder von der Kritik, noch vom Publikum sonderlich gut angenommen. Die Bee Gees selbst waren weder mit der kreativen Arbeit, noch mit der technischen Umsetzung zufrieden. In einem Arte-Feature mit dem Titel Brüder im Discofieber erinnert sich Barry Gibb – und Robin stimmt zu –, dass »Odessa« ein Konzeptalbum hätte werden sollen, doch herausgekommen sei „a mish-mash of songs... this album never really got finished“.
Der bekannteste Titel dieses Albums, „First of May“, wurde im Laufe der Jahre mehrfach von einer ganzen Reihe von Künstlern neu eingespielt. Allen voran José Feliciano, Patti Boulaye und Blackmore's Night. Italienische Versionen gab es von Ornella Vanoni und Giano Ton. Weitere Interpretationen gab es von Patty Pravo, Cilla Black, Sarah Brightman, Mel Carter, Lonnie Donegan oder der Weeping Willows.
Robin Gibb • Barry Gibb • Maurice Gibb | |
Vince Melouney (1967–1968) • Colin Petersen (1967–1969) Geoff Bridgford (1970–1972) • Alan Kendall (ab 1971) • Geoff Westley (1973–1974, 1976) Dennis Bryon (ab 1973) • Blue Weaver (ab 1975) | |
Studioalben | The Bee Gees Sing and Play 14 Barry Gibb Songs • Spicks and Specks • Bee Gees’ 1st • Horizontal • Idea • Odessa • Cucumber Castle • 2 Years On • Trafalgar • To Whom It May Concern • Life in a Tin Can (A Kick in the Head Is Worth Eight in the Pants) • Mr. Natural • Main Course • Children of the World • Spirits Having Flown • Living Eyes • E.S.P. • One • High Civilization • Size Isn’t Everything • Still Waters • This Is Where I Came In |
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Livealben | Here at Last...Bee Gees...Live • One Night Only |
Kompilationsalben | Rare, Precious & Beautiful • Rare, Precious & Beautiful Vol. 2 • Rare, Precious & Beautiful Vol. 3 • Best of Bee Gees • Inception / Nostalgia • Best of Bee Gees, Volume 2 • Bee Gees Greatest • Greatest Volume 1 - 1967-1974 • Bee Gees (17LP) • Tales from the Brothers Gibb • The Very Best of the Bee Gees • Their Greatest Hits: The Record • Number Ones • Love Songs • The Studio Albums 1967-1968 • The Ultimate Bee Gees • Mythology • The Triple Album Collection • The Festival Albums Collection 1965-67 • Morning Of My Life - The Best Of 1965-66 • The Warner Bros. Years 1987-1991 • You Should Be Dancing • 1974-1979 • Timeless - The All-Time Greatest Hits |
Soundtracks | Melody • Saturday Night Fever • Sgt. Pepper’s Lonely Hearts Club Band • Staying Alive |