The Scientist ist die zweite Single aus dem Album A Rush of Blood to the Head der britischen Alternative-Rock-Band Coldplay. Das Lied wurde von allen Bandmitgliedern gemeinsam geschrieben. Musikalisch gesehen handelt es sich um eine Klavierballade, der Text handelt von der Sehnsucht eines Mannes nach Liebe. Der Song bekam außerordentlich gute Kritiken und es gibt zahlreiche Remixe. Zudem gewann das Musikvideo drei MTV Video Music Awards.
The Scientist | |
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Veröffentlichung | 4. November 2002 |
Länge | 5:09 (Albumversion) 4:26 (Radio Edit) |
Genre(s) | Alternative Rock, Britpop, Ballade |
Autor(en) | Guy Berryman, Jonny Buckland, Will Champion, Chris Martin |
Label | Parlophone |
In einem Interview mit dem Rolling Stone während der Arbeit an A Rush of Blood to the Head gestand Martin, dass dem Album noch etwas fehle. Bei einer Übernachtung in Liverpool[1] fand Martin ein altes, verstimmtes Klavier. Er wollte an George Harrisons Isn't It a Pity arbeiten, was er jedoch nicht schaffte. Stattdessen improvisierte er ein Klavierriff, woraufhin er darum bat, ein Aufnahmegerät anzumachen. Später nahm er Klavier und Gesang in einem Liverpooler Studio auf.
Bei The Scientist handelt es sich um eine Ballade[2] mit einem sehr charakteristischen Klavier-Riff. Am Anfang des Liedes ist nur Chris Martin mit Klavier und Gesang zu hören, nach dem ersten Refrain kommen Schlagzeug, Akustikgitarre sowie Bass hinzu. Erst gegen Ende wurde eine E-Gitarre eingebaut. Der Song enthält zudem Streichinstrumente.[3]
Der Text thematisiert die Kraftlosigkeit eines Mannes gegenüber der Liebe.[4][5] Seine Hilflosigkeit wird im ersten Vers des Refrains „nobody said it was easy“ (niemand hat gesagt, es sei einfach) veranschaulicht.[6] Die ersten Zeilen des Liedes stellen eine Entschuldigung dar: „Come up to meet you/tell you I'm sorry/you don't know how lovely you are“ (Bin gekommen, um dich zu treffen/dir zu sagen, dass es mir leid tut/du weißt nicht, wie lieblich du bist).[6] Am Ende des Liedes wird verdeutlicht, dass dieser Mann einen Neuanfang versucht: „I'm going back to the start“ (Ich gehe zum Anfang zurück).[7]
Der Titel des Liedes spielt auf Fragen an die Wissenschaft an, dies wird zum Beispiel im dritten Vers vertieft: „I was just guessing at numbers and figures/pulling the puzzles apart/questions of science, science and progress/do not speak as loud as my heart.“ (Ich habe nur geraten/bei Nummern und Zahlen/das Puzzle auseinandernehmend/Fragen der Wissenschaft/Wissenschaft und Fortschritt/Sprechen nicht so laut wie mein Herz).[6]
The Scientist wurde in Europa am 4. November als die zweite Single des Albums A Rush of Blood to the Head veröffentlicht. Die Single enthielt neben dem Lied zwei B-Seiten: 1.36 und I Ran Away.[8]
In den USA erschien der Song zunächst nicht als Single, da das Label meinte, dass er nicht gut genug sei und stattdessen Clocks herausbrachte. Am 15. April wurde The Scientist dennoch veröffentlicht.[9]
Das Artwork stammt von Sølve Sundsbø und – wie es bei allen Singles des Albums der Fall war – einem Bandmitglied, hier Schlagzeuger Will Champion.
The Scientist bekam sehr gute Kritiken. Rob Sheffield vom Rolling Stone sprach von der „fantastischen Klavierballade 'The Scientist'“, die „ein katastrophales Falsetto-Finale hat, das jedes Haar auf dem Nacken aufstellen kann“.[10]
Der NME-Autor Ian Watson schrieb, dass „das Lied untrennbar mit dem endlosen Nachthimmel und den geheimen Hoffnungen und Bedauern von hunderttausenden Fremden“ sei.[11] Im Oktober 2011 gab NME dem Lied Platz 37 der „150 Besten Songs der letzten 15 Jahre“[12]
Bei dem Internetradio Last.fm belegte The Scientist 2012 Platz 11 der am häufigsten gehörten Titel der letzten 10 Jahre.[13]
In Deutschland erreichte die Single zunächst lediglich Platz 87 der Charts, konnte sich aber im Oktober 2009 erneut platzieren, nachdem der Song in der Casting-Show Popstars von mehreren Kandidaten interpretiert wurde[14], und erreichte dann Platz 26.[15] In Österreich erreichte der Song Platz 28 und in der Schweiz sogar Platz 6. The Scientist wurde inzwischen über eine halbe Million Mal verkauft.
ChartsChartplatzierungen | Höchstplatzierung | Wochen |
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26 (10 Wo.) | 10 |
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8 (6 Wo.) | 6 |
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28 (4 Wo.) | 4 |
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10 (20 Wo.) | 20 |
The Scientist war auf dem ersten Livealbum von Coldplay Live 2003 enthalten.[17] Zudem existiert ein Live-Cover von Aimee Mann, das auf der 2004 erschienenen Special Edition des Albums Lost in Space erschienen ist.[18] Ein anderes Cover befindet sich auf dem Album Scarred von Johnette Napolitano.[19][20] Außerdem ist eine Neuinterpretation auf dem Album Into Paradise der Chorgruppe All Angels zu finden.[21]
Natasha Bedingfield, Alex Band, Eamon und Avril Lavigne spielten den Song ebenfalls nach, sie traten damit in der Radioshow Jo Whiley's Live Lounge auf.[22][23][24] Auch Belinda Carlisle coverte den Song, jedoch in der Reality-Show Hit Me Baby One More Time des Senders ITV1. Eine andere Live-Darstellung des Liedes gab es beim No Phone Zone-Zusammentreffen von Oprah Winfrey in Los Angeles, wo Allison Iraheta und Kris Allen eine Duettversion darboten.[25]
2011 coverte Willie Nelson The Scientist für den von Chipotle Mexican Grill sponsorierten Film Back to the Start.[26] Zudem wird in der TV-Serie Glee das Lied gecovert, dabei singen unter anderem Cory Monteith, Darren Criss, Naya Rivera, Matthew Morrison, Lea Michele, Chris Colfer, Heather Morris und Jayma Mays.
Die amerikanische Show MADtv parodierte das Video unter dem neuen Titel The Narcissist (Der Narzisst).
Der Song ist Teil des Soundtracks zu den Filmen Sehnsüchtig und Fifty Shades of Grey – Gefährliche Liebe (2017). In letzterem wurde eine Version der britischen Sängerin Corinne Bailey Rae eingesetzt, die nach Veröffentlichung auch die deutschen Charts erreichte.
Das Musikvideo von The Scientist wurde durch seine bemerkenswerte Rückwärtserzählung sehr populär. Für diese musste jedoch Sänger Chris Martin lernen, das Lied rückwärts zu singen, wofür er einen Monat benötigte.[27] Das Video wurde an unterschiedlichen Orten gedreht, unter anderem in Surrey vor der A Rush of Blood to the Head Tour.[27] Regie führte Jamie Thraves.[27] Veröffentlicht wurde das Video am 14. August 2002.[28]
Am Anfang des Videos liegt Martin singend auf einer im Freien liegenden Matratze. Martin steht rückwärts auf und bewegt sich ebenfalls rückwärts durch die Stadt. Er erreicht die Vorstadt und schließlich einen Wald, in dem sein Auto steht. Davor liegt seine tote Freundin. Anschließend sieht man diese durch die zerbrochene Scheibe des Autos zurückfliegen, die anschließend auch wieder ganz wird. Das Auto rollt rückwärts einen Hügel hoch und fährt durch einen zerbrochenen Zaun hindurch, der anschließend auch wieder in seine Ursprungsform zurückversetzt wird. Am Ende sieht man Martin und seine Freundin lachend auf einer Landstraße langfahren.[27]
2003 wurde das Video dreimal in den MTV Video Music Awards ausgezeichnet. The Scientist wurde bestes Musikvideo einer Gruppe, gewann den Preis für die beste Regie und konnte sich in der Kategorie Durchbruchsvideo durchsetzen.[29] Außerdem wurde das Video in der Kategorie für das beste Kurzmusikvideo für einen Grammy Award nominiert, jedoch gewann Johnny Cashs Hurt.[30]
Single
DVD
Guy Berryman • Jonny Buckland • Will Champion • Chris Martin | |
Studioalben | Parachutes • A Rush of Blood to the Head • X&Y • Viva la Vida or Death and All His Friends • Mylo Xyloto • Ghost Stories • A Head Full of Dreams • Everyday Life • Music of the Spheres |
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Livealben | Live 2003 • LeftRightLeftRightLeft • Live 2012 • Ghost Stories Live 2014 • Live in Buenos Aires |
Kompilationsalben | The Singles 1999–2006 |
Singles | Brothers & Sisters • Shiver • Yellow • Trouble • Don’t Panic • In My Place • The Scientist • Clocks • God Put a Smile upon Your Face • Moses • 2000 Miles • Speed of Sound • Fix You • Talk • The Hardest Part • What if • White Shadows • Violet Hill • Viva la Vida • Lovers in Japan • Lost! • Lhuna • Life in Technicolor II • Strawberry Swing • Christmas Lights • Every Teardrop Is a Waterfall • Paradise • Charlie Brown • Princess of China • Up with the Birds/U.F.O. • Hurts Like Heaven • Up in Flames • Atlas • Magic • Midnight • A Sky Full of Stars • True Love • Ink • Miracles • Adventure of a Lifetime • Everglow • Hymn for the Weekend • Up & Up • Everglow • Something Just Like This • Hypnotised • Miracles (Someone Special) • Orphans • Arabesque • Everyday Life • Champion of the World • Higher Power • My Universe |
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