Tubular Bells ist das Debütalbum des britischen Musikers Mike Oldfield. Das im Jahr 1973 veröffentlichte Album gilt als stilprägendes Werk des Progressive Rock. Es besteht aus zwei Teilen, welche jeweils eine LP-Seite ausfüllen. Der damals 20-jährige Oldfield spielte fast alle Instrumente selbst ein. Tubular Bells war das erste Album, das unter dem Label Virgin Records veröffentlicht wurde.
Dieser Artikel erläutert das Album von Mike Oldfield; für das gleichnamige Instrument siehe Röhrenglocken.
Stil
Der Stil des Albums geht über herkömmliche Rockmusik hinaus. Oldfield verband verschiedene musikalische Einflüsse aus Folk, klassischer Musik, Blues und Rock zu einem bis dahin unbekannten Klanggewebe. Das Album ist fast ausnahmslos instrumental gehalten und wurde im Overdubverfahren aufgenommen. Oldfield spielte unter anderem akustische und elektrische Gitarren, Farfisa, Hammond-Orgel, Flöte, Glockenspiel, Klavier, Mandoline, Perkussion und Violine und begründete damit seinen Ruf als Multiinstrumentalist. Er wurde nur von wenigen Gastmusikern unterstützt. Das Album musste Oldfield innerhalb von nur einer Woche einspielen.[1]
Die namensgebenden Tubular Bells, zu deutsch Röhrenglocken, kommen im Finale des ersten Teils vor. Besonders bekannt ist das Klavierintro des ersten Teils, welches im Film Der Exorzist verwendet wurde. Auch bemerkenswert ist die Vorstellung der einzelnen Instrumente am Ende des ersten Teils, bei denen Oldfield darauf eine variierte Melodie spielt, wobei die Instrumente von Vivian Stanshall als Master of Ceremonies einzeln angesagt werden. Obwohl das Album weitestgehend instrumental ist, gibt Oldfield im Mittelteil des zweiten Teils undefinierbare, gutturale Laute von sich. Dieser Teil wurde später unter dem Namen Caveman bekannt. Am Ende des zweiten Teils wird das Traditional The Sailor’s Hornpipe adaptiert.
Muster aus Mike Oldfields Tubular Bells; die hier gezeigte Taktaufteilung basiert auf dem Rhythmus der Bassgitarre bei ihrem ersten Einsatz am Anfang des Stücks
Bei der Aufnahme des Albums ist unbeabsichtigt das Rufzeichen des Längstwellensenders GBR in Rugby (England) aufgezeichnet worden. Die Signale des nahen 16-kHz-Senders streuten offenbar in Mikrofone und Tonabnehmer ein und wurden mit aufgenommen.
Tubular Bells gilt bis heute als Oldfields größtes Werk von einer Qualität, die er später nur noch auf den ähnlich produzierten Alben Hergest Ridge, Ommadawn, Incantations und Amarok erreichte. In den 1990er Jahren führte Oldfield das Konzept von Tubular Bells mit den Alben Tubular Bells II (1992), Tubular Bells III (1998) und The Millennium Bell (1999) fort. 2003 schließlich veröffentlichte Oldfield unter dem Titel Tubular Bells 2003 eine Neuaufnahme seines Klassikers von 1973.
Als Instrument verwendet Oldfield die Röhrenglocken immer wieder, so auch auf den Alben Hergest Ridge (1974), Amarok (1990) und Music of the Spheres (2008).
Erfolg
Tubular Bells hielt sich über fünf Jahre in den britischen Albumcharts. Mehr als ein Jahr nach der Erstveröffentlichung erreichte das Album sogar den ersten Platz der Charts. Insgesamt wurden mehr als 3,5 Millionen Kopien von Tubular Bells im Vereinigten Königreich verkauft, weltweit etwa 15 bis 17 Millionen. Damit ist Tubular Bells eines der erfolgreichsten Debütalben der Musikgeschichte.
Rezeption
Die britische Musikzeitschrift Classic Rock kürte Tubular Bells im Juli 2010 zu einem der 50 Musikalben, die den Progressive Rock prägten.[2] Im Juni 2015 wählte das renommierte Fachblatt Rolling Stone das Album auf Platz17 der 50 besten Progressive-Rock-Alben aller Zeiten.[3]
Titelliste 2009 Ultimate Edition (3CD, DVD & LP)
Tubular Bells – Part One (Introduction / Fast Guitars / Basses / Latin / A Minor True / Blues / Thrash / Jazz / Ghost Bells / Russian / Finale) – 25:30
Tubular Bells – Part Two (Harmonics / Peace / Bagpipe Guitars / Caveman / Ambient Guitars / The Sailor's Hornpipe) – 23:20
Vivian Stanshall – "Master of Ceremonies", Ansage der Instrumente im Part One
The Manor Choir (bestehend aus Simon Heyworth, Tom Newman, Mike Oldfield)
John Cleese – "Master of Ceremonies" in der Neuauflage von 2003, bedingt durch den Tod von Vivian Stanshall im Jahr 1995
Fortsetzungen und Neubearbeitungen
The Orchestral Tubular Bells – Von David Bedford für klassisches Orchester arrangierte und 1974 von ihm mit dem Royal Philharmonic Orchestra eingespielte Fassung
von Phil Newell remixte quadrofonische Neuabmischung im Boxed-Set 1976
von Chris Blair remasterte Version für die 4-CD-Box Elements 1993
von Simon Heyworth remasterte Version zum 25. Jubiläum 1998
von Simon Heyworth im März/April 2000 remasterte Version für die HDCD-Veröffentlichungen aller bis dato erschienenen Virgin-Alben
von Simon Heyworth remasterte 5.1-Kanal-Raumklang Version der Boxed-Abmischung auf SACD 2002
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