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Ummagumma ist die vierte Langspielplatte der britischen Rockband Pink Floyd. Das Doppelalbum wurde am 25. Oktober 1969 veröffentlicht, wenige Monate nach dem Soundtrack von More. Das Wort Ummagumma ist ein Slangwort aus Cambridge für Geschlechtsverkehr.[1]


Musik


Das Doppelalbum umfasst einen Live- und einen Studioteil. Der Live-Teil besteht aus vier Aufnahmen, die im College of Commerce (Manchester) und im Mother’s Club (Birmingham) aufgenommen wurden. Es war bis 1988 die einzige offizielle Liveaufnahme von Pink Floyd. Im Studioteil wurde jedem Bandmitglied eine halbe LP-Seite eingeräumt, die es mit eigenen Kompositionen und zumeist ohne die Mitwirkung der anderen füllte.

Bassist Roger Waters lieferte mit Grantchester Meadows eine nur mit einer Akustikgitarre begleitete Folkballade ab, verfremdet durch Vogelgezwitscher und das Gebrumm einer Stubenfliege, die am Ende des Stücks klatschend erschlagen wird. Waters’ avantgardistisches Several Species of Small Furry Animals Gathered Together in a Cave and Grooving with a Pict ist das Stück mit dem längsten Titel der Gruppe und bot Musique concrète, eine melodiefreie Geräuschcollage.

Die dreiteilige Suite The Narrow Way von Gitarrist David Gilmour entsprach weitgehend dem konventionellen Psychedelic Rock, den die Band auf den vorigen Alben geboten hatte.

Die anderen Bandmitglieder schrieben wesentlich avantgardistischer. Richard Wrights vierteiliges Werk Sysyphus erinnerte den Rezensenten der Musikzeitschrift Sounds sowohl an die atonale Musik des französisch-amerikanischen Komponisten Edgar Varèse (1883–1965) als auch an die Free-Jazz-Improvisationen des Pianisten Cecil Taylor.[2]

Nick Masons Suite The Grand Vizier’s Garden Party bot ein mehrminütiges Percussionssolo, das von zwei kürzeren melodiösen Flötenpassagen eingerahmt wurde, die von Lindy Mason, der Frau des Schlagzeugers, gespielt wurden. Verschiedentlich wird – von Mason unbestätigt – behauptet, Masons Suite sei von Karlheinz Stockhausens (1928–2007) Werk Kontakte beeinflusst.

Alle vier Bandmitglieder benutzten elektronische Instrumente, Loops, rückwärts abgespielte Tonbänder, Stereoeffekte und weitere technische Spielereien auf der Höhe der Möglichkeiten der damaligen Zeit. Auch verwendete Wright seinen Flügel auf unkonventionelle Weise, indem er die Saiten eines Flügels direkt, ohne die Tasten zu benutzen, spielte.


Titelliste



LP 1 (Live-Album)


Im Obergeschoss dieses Gebäudes in Birmingham befand sich der Mothers Club
Im Obergeschoss dieses Gebäudes in Birmingham befand sich der Mothers Club

LP 2 (Studio-Album)



Rezeption


“Live phantastisch, im Studio reichlich bemüht artifiziell – und doch mit dem gewissen Etwas, das diese Band auch im Studioteil von Ummagumma Pink Floyd sein lässt.”

Christian Rode: Babyblaue Seiten[3]

“Featuring the band’s second lineup (i.e., no Syd Barrett), the set shows off a very potent group, their sound held together on-stage by Nick Mason’s assertive drumming and Roger Waters’ powerful bass work, which keep the proceedings moving no matter how spaced out the music gets; they also sound like they’ve got the amplifiers to make their music count, which is more than the early band had.”

„Mit der zweiten Besetzung der Band (also ohne Syd Barrett) zeigen die Stücke eine sehr potente Gruppe, deren Sound auf der Bühne zusammengehalten wird von Nick Masons bestimmendem Schlagzeugspiel und Roger Waters kraftvoller Bassarbeit, die dafür sorgen, dass es weitergeht, egal wie abgefahren die Musik wird; sie klingen auch, als ob sie die Verstärker haben, die sie brauchen, um ihre Musik zur Geltung zu bringen – das ist mehr, als die frühe Band hatte.“

Bruce Eder: Allmusic Guide[4]

Im Dezember 2015 wurde eine Prachtlibellenart in der Gattung Umma von den Erstbeschreibern Klaas-Douwe B. Dijkstra, Jens Kipping und Nicolas Mézière als Umma gumma nach dem Album von Pink Floyd benannt.[5][6]


Literatur





Einzelnachweise


  1. Mark Blake, Pigs Might Fly. The Inside Story Of Pink Floyd. Aurum Press, London 2007.
  2. Sounds. Platten 66–77. Zweitausendeins, Frankfurt am Main 1979, S. 91.
  3. Pink Floyd: Ummagumma: Review. Babyblaue Prog-Reviews, Stand: April 2010
  4. Ummagumma > Review. Allmusic, Stand: April 2010
  5. Klaas-Douwe B. Dijkstra, Jens Kipping, Nicolas Mézière: Sixty new dragonfly and damselfly species from Africa (Odonata). In: Odonatologica, 44 (4), Dezember 2015, S. 457–461, doi:10.5281/zenodo.35388.
  6. Schaurig, schön und skurril. science.orf.at, 23. Mai 2016, abgerufen 23. Mai 2016. (Bild)

На других языках


- [de] Ummagumma

[en] Ummagumma

Ummagumma is the fourth album by English rock band Pink Floyd. It is a double album and it was released on 7 November 1969 by Harvest Records.[4] The first disc consists of live recordings from concerts at Mothers Club in Birmingham and the College of Commerce in Manchester that contained part of their normal set list of the time, while the second contains solo compositions by each member of the band recorded at Abbey Road Studios.[5][6] The artwork was designed by regular Floyd collaborators Hipgnosis and features a number of pictures of the band combined to give a Droste effect. It was the last album cover to feature the band.

[es] Ummagumma

Ummagumma es el cuarto álbum de estudio y segundo disco conceptual de la banda británica Pink Floyd, un álbum doble. El primero es un disco en directo, y el segundo es un disco en estudio, en el que cada integrante compuso un tema solista. El título del disco proviene supuestamente de una palabra utilizada por estudiantes en Cambridge que significa "tener sexo".[1]

[ru] Ummagumma

Ummagumma — четвёртый альбом британской рок-группы Pink Floyd, выпущенный 7 ноября 1969 года лейблом Harvest Records[4]. Это двойной альбом, содержащий концертные и студийные треки.



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