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The Convent ist eine deutsch-niederländische Post-Punk-/New-Wave-Band mit gelegentlichen Anklängen aus dem Psychedelic Rock, aber auch aus Rockmusik und Popmusik allgemein.

The Convent

In2TheSound 2019, Turbinenhalle Oberhausen
Allgemeine Informationen
Herkunft Zeven, Deutschland
Genre(s) Post-Punk, New Wave
Gründung 1985
Gründungsmitglieder
Gesang
Carlo van Putten
E-Gitarre, Rhythmus-Gitarre
Frank Belau (bis 1995)
Torsten Rimkus (bis 1989)
Mathias Schlobohm (bis 1987)
Heiko Paletta (bis 1987)
Aktuelle Besetzung
Gesang
Carlo van Putten
Joachim „Jojo“ Brandt (seit 1991)
Carsten Lienke
Roland „Rod K“ Kaufmann
Stefan Bornhorst (seit 1999)
Zwischenzeitliche Mitglieder
Bass, Begleitgesang
Thomas „Thommy“ Budde (1991–1996)
Martin Bosker (1997/98)
Benjamin „Ben“ Schadow (1998–2001)
Nils Cordes (1987–1994)
Jörg „Schoko“ Dubielowski (1995–2001)
Florian Bratmann (1988–1991)

Geschichte



Frühe Jahre


Carlo van Putten hatte lange Zeit seinen Lebensschwerpunkt in Norddeutschland, weshalb die Band 1985 in Zeven gegründet wurde, da auch alle anderen Mitglieder aus dieser Region stammten.

Die Band veröffentlichte 1987 und 1989 zwei Singles; die Zweite wurde von der Band zunächst selber vermarktet und so entstand Red Sunshine Records (später Red Sun Records) mit Postfach in Zeven; ab 1988 in Hambergen da van Putten nach Vollersode gezogen war.[1] Die Erste wurde mit der Originalbesetzung eingespielt, ab der zweiten Single war dann Nils Cordes am Schlagzeug.

Die Formation begann sich immer weiter zu verändern und machte van Putten zum einzig verbliebenen Gründungsmitglied. Die nächste offensichtliche Veränderung begann mit dem Einstieg von Jojo Brandt 1991, welcher eigentlich als Keyboardersatz für Florian Bratman in die Band gekommen war. Da die Band plante sich musikalisch an den The Chameleons zu orientieren, übernahm er stattdessen die Gitarre. Frank Belau wurde dadurch eher zum Rhythmus-Gitarristen der Band, obwohl es diese strickte Aufteilung – wie beim englischen Vorbild – eigentlich nicht gab. Auf der EP von 1995 (Mocha for the Lions) war Belau dann nicht mehr dabei. Jojo Brandt war davor (1988–1991) in dem Electro-Wave-Projekt Liquid Dreams zusammen mit André Grafert und Pino Redemund aktiv gewesen und kannte van Putten schon seit 1981 privat aus Zeven; insbesondere hatte sein Vater 1984 van Putten als Sänger für die Progressive Rockband Blackout angeheuert.[2]

Einige ehemalige Bandmitglieder setzten ihre Musik-Karrieren später woanders fort: Bassist Benjamin Schadow wurde 2003 Gründungsmitglied bei Bernd Begemann & Die Befreiung und spielte u. a. bei Rhonda; Keyboarder Florian Bratmann war von 1996 bis 2002 bei Wolf Maahn auch als Gitarrist tätig und tritt seit 2010 unter dem Pseudonym Erik Fryman auf.[3][4] Er hat (wie Martin Bosker und Stefan Bornhorst) am Projekt White Rose Transmission mitgearbeitet.


Mark Burgess, The Chameleons und die Alben


Mark Burgess (The Chameleons) ist bis heute ein enger Freund, großer Befürworter und Unterstützer der Band. Er hat Teile des ersten Albums von 1993 (Counting the Stars) und das komplette zweite Album von 1994 (Tales from the Frozen Forest) produziert. Das funktionierte auch in die andere Richtung, denn Ralf Kirschbaum, neben Jojo Brandt und Burgess immer mindestens an den Produktionen der Band beteiligt, hatte 1994 für Mark Burgess & The Sons of God deren Album Spring Blooms Tra-la produziert.

Am dritten Album von 1996 (Crashes Cars & Loveletters) war der gebürtige Korse Yves Altana beteiligt, der später Schlagzeuger bei Mark Burgess & The Sons of God und ChameleonsVox wurde.

Auf dem Live-Album von 1998 (For a Fistful of Deutschmark (Colection of Live Recordings 1992–1997)) befindet sich eine Cover-Version (Less Than Human) von The Chameleons. The Convent trat in dieser Zeit ohne eigenständigen Keyboarder auf, da Bratmann 1991 die Band verlassen hatte und Bornhorst erst 1999 eintrat. Aus diesem Grund taucht in der Widmung des Live-Albums von 1998 auch kein Keyboarder auf. Jojo Brandt konnte bei den Live-Auftritten nur gelegentlich die Gitarre zur Seite legen; bei den entsprechenden Studioaufnahmen des Zeitraums spielte er das Instrument ein.

Beim vierten Album von 2001 (Red Light Melancholy) produzierte Mark Burges das letzte Stück (My Honest Life for Lies), dessen Text er zusammen mit van Putten geschrieben hatte. Das inzwischen veränderte Line-Up der Band zeigte sich auch auf dem Album: „Schoko“ Dubielowski besetzte das Schlagzeug, Stefan Bornhorst das Keyboard und Benjamin Schadow den Bass.

Im Zusammenhang mit der eigenen Tour 2002 war die Band auch Supporter der Chameleons auf deren Tour; der letzte Auftritt fand im Oktober 2002 in Bochum statt. Auf dem eigenen Album von 2002 (About Kings and Queens and Stolen Bicycles) tauchen dann auch Carsten Lienke (Bombay Club, Die Tulpen, Cayne)[5] am Bass und Rod K am Schlagzeug auf, die 2001 der Band beigetreten waren.


Projekte


2002 wurde zur Zäsur für die Band, die sich nicht auflöste, aber nach der Tour anderen Projekten nachging:

Carlo van Putten zog in die Niederlande und war im gleichen Jahr auch Mitbegründer der Dead Guitars, die im Juni 2007 ihr Debütalbum veröffentlichten und im Frühjahr 2008 The Mission auf ihrer Europatournee als Support begleitete. 2003 war er an dem Album Ice Cream Phoenix der The Electric Family von Tom „The Perc“ Redecker beteiligt. Hier traf er auch wieder auf Ex-Mitglied Ben Schadow, Rolf Kirschbaum und weitere namhafte deutsche Musiker.[6][7]

Jojo Brandt (als „Herr Brandt“), Ehefrau „Sonne“ und Stefan Bornhorst (als „Kpt Korg“) engagierten sich ab 2003 unter dem Bandnamen Sonnenbrandt, veröffentlichten 2008 ihr Debütalbum Gestern und wurden Teil der Die Funkhausgruppe. Brandt wirkte auch etwa 2014/15 bei der Shoegazing-Band Seasurfer mit und Stefan Bornhorst veröffentlichte als „The Silicon Scientist“ einige Soloalben.[8][9]

Schlagzeuger Roland „Rod K“ Kaufmann spielte bei Blitzmaschine, Adrian Thomas Band, für Rollo333 (alias Rolf Peters), sowie Boerney & die Tri Tops.[9] Er und Bassist Carsten Lienke (als „Cee Link“ bzw. „Basstard“) waren zusammen bei den kurzlebigen The Upsurders[9] und den The Pyronix; Carsten Lienke spielte (auch Schlagzeug) bei Connery und E-Gitarre in der Band Alaska.

Nach der längerer Pause ab 2002 hatte sich die Band 2009 – davon je ein Konzerte in Hamburg und Italien ohne Keyboarder – wieder zusammengefunden. Regelmäßigere Auftritte begannen mit dem 30-jährigen Bandjubiläum 2016. Die Band spielt weiterhin auf einschlägigen Festivals und Events der Wave und Indie-Szene. Im Jahr 2020 und 2021 geplante Auftritte – u. a. auf der Stubnitz – wurden auf Grund der COVID-19-Pandemie abgesagt.


Adrian Borland – In2TheSound


1988 im Anschluss an seine Zeit mit The Sound startete Adrian Borland eine Solokarriere. 1994 plante The Convent das Stück Winning zu covern und fragte bei Borland an, woraus eine tiefe Verbindung entstand: Borland wurde quasi zum „Special Guest“ der Band und sang den Song gleich selber, auch im Zusammenspiel mit Carlo van Putten. Borland ist auch der Sänger von Winning auf dem Live-Album von 1998, For a Fistful of Deutschmark (Colection of Live Recordings 1992–1997).

Ab 1995 war Borland an der Entstehung der ersten beiden Alben des gemeinsamen Projekts White Rose Transmission mit Carlo van Putten beteiligt. Die zweite Platte 700 Miles of Desert von 1999 gilt damit auch als letztes fertiggestelltes Borland-Werk zu Lebzeiten. (Borlands letztes Album Harmony and Destruction wurde postum zu Ende produziert und 2002 veröffentlicht.)

Einer der letzten Live-Auftritte von Borland fand 1994 in Osterholz-Scharmbeck im Kulturzentrum Kleinbahnhof (KUZ) zusammen mit The Convent statt. Zu Ehren von Borland wurde am 28. April 2018 an dem Spielort von 1994 in einem benachbarten Kino (Oscar) die Dokumentation Walking in the Opposite Direction – Doku über The Sound & Adrian Borland als Deutschlandpremiere gezeigt; im Anschluss spielte der Original-Schlagzeuger von The Sound, Mike Dudley, mit den Musikern von The Convent zur Erinnerung wieder im KUZ.[10][11] Mike Dudley und The Convent treten auch weiter auf und werden als In2TheSound plakatiert; diesen Namen hat sich Carlo van Putten ausgedacht, um den Bezug zum Original The Sound herzustellen und keine Namensrechte zu verletzen. Sie traten unter diesem Namen insbesondere in Portugal (19. Januar 2019 Porto[12] und 6. Juli 2019 Lissabon[13]) und am 1. Dezember 2019 in den Niederlanden (Rotterdam) auf.

„Die Vergangenheit und ihre Tragödien sind immer bei uns; aber wir können die Essenz der Kreativität, die so viele großartige Songs hervorgebracht hat, retten und in die Zukunft tragen, um sie nicht nur für Fans, die noch zuhören, am Leben zu erhalten, sondern auch für diejenigen, die sie noch nicht entdeckt haben“

Mike Dudley, EX-Drummer The Sound[14]

Carlo van Putten hat eine starke Beziehung zu Worpswede und ist auch schon ohne seine Bandmitglieder 2015 mit dem Projekt White Rose Transmission in der Kneipe der Musichall und 2019 in unmittelbarer Nähe (Worphausen Café Niels) aufgetreten.[15][16] Am 8. Februar 2020 spielte die In2TheSound-Formatiom in der Musichall Worpswede.[14][17] Am Bass stand aushilfsweise Martijn Prins, Kameramann der Borland-Dokumentation. Beide Keyboarder Stefan Bornhorst und Michael von Hehl (Plexiphones) spielten an diesem Abend; allerdings verabschiedete sich Bornhorst mit seinem Gastauftritt nun offiziell aus dem Line-Up von In2TheSoud.


Tourdaten (Auswahl)


Konzerte mit Support von Paul Roland
  • 15. Oktober 1995 Zeche, Bochum
  • 16. Oktober 1995 Luxor, Köln
  • 18. Oktober 1995 Kick, Herford
  • 19. Oktober 1995 Triptychon, Münster
  • 21. Oktober 1995 BAD, Hannover
  • 22. Oktober 1995 Atak, Enschede
  • 23. Oktober 1995 Amsterdam
  • 24. Oktober 1995 Twin Pigs, Amsterdam
  • 26. Oktober 1995 Schlachthof, Bremen
  • 27. Oktober 1995 Logo, Hamburg
  • 28. Oktober 1995 Knaack, Berlin[18]

Diskografie



Alben



Singles und EPs



Kompilationen



Sonstiges


“This album is affectionately dedicated to Jojo [Brandt].”

„Dieses Album ist herzlichst Jojo [Brandt] gewidmet.“

Paul Roland im Inlett des Albums Live 1995.

Kritiken


„The Convent klingen allerdings nicht so fett, pompös und melodramatisch wie die Chameleons: Etwas entschlackter und entspannter entwickeln sie ihre Songs, teilweise geradezu folky. Melodien verstehen sich von selbst, und eine Geige, in diesem Genre eher Zeichen für Düsternis, sorgt für ungeahnte Leichtigkeit.“

Gerrit Bartels: taz, 28. Oktober 1995[18]

„Fazit: Ob White Rose Transmission, die Dead Guitars, The Convent oder auch Born For Bliss; all diese Bands spielen eine Variante dunkler, verstörender und betörender Musik, die mit standardisiertem Gothic-Rock nichts am Hut hat.“

Jochen König: White Rose Transmission: Spinning Webs At Night (Review) auf musikreviews.de[22]

„Mit ,1986-2016‘ ist The Convent ein rundes, vielfältiges Album gelungen, das man sich auch als Rocker ins Regal stellen kann. Für Fans der Band ist das limitierte Vinyl sowieso ein Muss!“

Michael,Mike‘ Schröder: rocktimes.info, 16. Oktober 2016[23]

„Am Ende bleibt nur ein klares Fazit über: Es ist wirklich eine wahre Fundgrube – dieses streng limitierte, handnummerierte ,1986-2016‘-Vinyl-Doppelalbum von The Convent, für das die gorbatschowsche Weisheit gilt: ,Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben!‘ – oder wenigstens die Ohren.“

Thoralf Koß: (Chefredakteur)musikreviews.de, 19. Oktober 2016[24]



Einzelnachweise


  1. Ralf G. Poppe: Overland on Tour: Bericht und Interview. In: Land & Leben 7/2019 (Seite 33). Juli 2019, abgerufen am 13. August 2020.
  2. Marco Rocha: Carlo van Putten, su trabajo musical y su amistad con Adrian Borland. In: Subte Rock (Peru). 20. Februar 2019, abgerufen am 22. Juli 2020. Bericht mit diversen Fotos. (spanisch)
  3. Guido Menker: Musik allein – das reicht nicht. In: MK Kreiszeitung. 10. November 2010, abgerufen am 11. August 2020.
  4. Michael Lieb (mic): Pop-Duo Fryman veröffentlicht erste Single. In: Peiner Allgemeine (PAZ). 29. September 2010, abgerufen am 11. August 2020.
  5. Andreas Borcholte: John Watts: Zweiter Anlauf in Hamburg. In: Hamburger Morgenpost. 5. November 1999, abgerufen am 30. Juli 2020.
  6. The Electric Family - Ice Cream Phoenix (2003). In: dicogs.com. Abgerufen am 21. Juli 2020.
  7. Burghard Rausch. In: Agitation Free. Abgerufen am 21. Juli 2020.
  8. Lars Fischer: Im Klanglabor des Silicon Scientist. In: Weser-Kurier. 9. August 2016, abgerufen am 20. Juli 2020.
  9. Lars Fischer: Es ist, wie ein altes Tagebuch zu lesen. In: Weser Kurier. 20. Oktober 2016, abgerufen am 19. Juli 2020.
  10. Lars Fischer: Vergessenes Idol. In: Weser-Kurier. 25. April 2018, abgerufen am 17. Juli 2020.
  11. Lars Fischer: The Sound: Erinnerung trifft Gegenwart. In: Osterholzer Kreisblatt (Weser-Kurier). 29. April 2018, abgerufen am 8. Februar 2021.
  12. Pedro Vasco Oliveira: In2TheSound no Hard Club: Porto celebrou Adrian Borland e The Sound (portugiesisch). In: Munda de Música. 23. Januar 2019, abgerufen am 26. Juli 2020.
  13. Pedro Corte Real: In2TheSound/ Walking Into The Opposite Direction, homenagem impar ao génio de Adrian Borland em Lisboa (portugiesisch). In: MúsikaEMDX. 9. Juli 2019, abgerufen am 26. Juli 2020.
  14. Christian Valek: Keimzelle für Musikkultur. In: Weser-Kurier. 25. August 2019, abgerufen am 19. Juli 2020.
  15. Lars Fischer: Tupper-Party mit Musik. In: Weser-Kurier. 8. Juli 2015, abgerufen am 20. Juli 2020.
  16. Kim Torster: Mann mit zwei Leben. In: Weser-Kurier. 19. Juli 2019, abgerufen am 19. Juli 2020.
  17. André Fesser: Konzert und Film erinnern an The Sound. In: Wümme Zeitung (Weser-Kurier). 5. Februar 2020, abgerufen am 8. Februar 2021.
  18. Gerrit Bartels: Vorschlag. Aus der Wave-Rock-Zeit: The Convent im Knaack-Club. 28. Oktober 1996, abgerufen am 25. August 2021. Original: TAZ Berlin; Nr. 4759 vom 28. Oktober 1995; S. 36 (deutsch)
  19. Ralf G. Poppe: Musikticker: OHZ News Extal. In: Land & Leben 5/2016 (Seite 23). Mai 2016, abgerufen am 13. August 2020.
  20. The Convent 30th anniversary plus very special guest Rational Youth (CAN). In: Hafenklang Hamburg. 2016, abgerufen am 2. August 2020.
  21. Ochtruper Open Air 1991 Setlists. In: setlist.fm (The Setlist WiKi). 1991, abgerufen am 13. August 2020.
  22. Jochen König: White Rose Transmission: Spinning Webs At Night (Review). In: musikreviews.de. 19. Mai 2011, abgerufen am 27. Juli 2020.
  23. Michael Schröder: The Convent / 1986-2016 – LP-Review. In: RockTimes. 16. Oktober 2016, abgerufen am 19. Juli 2020.
  24. Thoralf Koß: The Convent: 1986-2016 (Review). In: musikreviews.de. 19. Oktober 2016, abgerufen am 19. Juli 2020.



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