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Verlorene Jungs (Eigenschreibweise: verlorene jungs) ist eine deutsche Punk-Band aus dem Ruhrgebiet und Düsseldorf (Dinslaken/Düsseldorf/Gladbeck).

Verlorene Jungs

Verlorene Jungs Bandfoto 2015
Allgemeine Informationen
Genre(s) Oi!, Punk
Gründung 1996
Website verlorenejungs.com
Gründungsmitglieder
Gesang
Peter „Zoni“ Niemann (bis 2008)
Gitarre
Stefan
Bass
Torsten
Schlagzeug
Bernd Zippel (bis 2005)
Aktuelle Besetzung
Gitarre, Gesang
Schwefel (seit 2001)
Gitarre
Stefan
Bass
Torsten
Schlagzeug
Dom (seit 2005)

Bandgeschichte


Verlorene Jungs wurden 1996 von den beiden Brüdern Stefan und Torsten gegründet. Nach wechselnden Line-ups wurde mit Peter „Zoni“ Niemann und Bernd Zippel (Schlagzeug, ebenfalls bei Rabauken) ein stabiles Line-up gefunden. Da Zoni bei Scumfuck Mucke mitarbeitete, war der Kontakt mit Labelgründer Willi Wucher (Pöbel & Gesocks) schnell hergestellt.[1] Nach einigen Auftritten mit Pöbel & Gesocks, The Crack, Smegma, Volxsturm und Loikaemie erschien das erste Lied Stinknormal auf der 7"-Kompilation Arschlecken Rasur Vol. 5 von Scumfuck Mucke. Das Demo Gekreuzte Hämmer folgte im Juni 1996. Laut Bandangaben verkaufte es sich rund 800 Mal.[1]

1997 veröffentlichte die Gruppe ihr Debütalbum Einer von uns. Das zweite Album Du gehörst dazu erschien zunächst wieder im Eigenvertrieb. 2001 erschien Engel oder Teufel? auf Bad Dog Records. Mit Schwefel stieß anschließend ein zweiter Gitarrist zur Gruppe. Mit Ungeliebt (2003) wechselte die Gruppe zu DSS Records (Vertrieb: Cargo Records). Mit Ich hoffe es tut weh (2005) und  für ein Stück Leben (2007) folgen zwei Alben bei Sunny Bastards.

2008 verließ Peter Niemann die Band und gründete die Band Lost Boyz Army, benannt nach dem Fanclub der Gruppe. Stefan und Schwefel teilen sich seitdem den Gesang. Auf der 2009 erschienenen EP Runde 8 löste sich die Gruppe von allen Szenezwängen.

Am 10. April 2015 veröffentlichte die Band ihr neues selbst betiteltes Album Verlorene Jungs über das eigens dafür gegründete Label Schema F im Broken Silence Vertrieb.


Musikstil


Verlorene Jungs wurden 1996 als Skinhead-Band gegründet. Die Einflüsse lagen von Beginn an vor allem bei britischen Oi!-Bands wie Cockney Rejects, The Business und Cock Sparrer, aber auch bei jüngeren deutschen Bands wie den Rabauken, Pöbel & Gesocks und Lokalmatadore.[1] Die Verbundenheit zum Ruhrpott zeigte sich vor allem in den frühen Texten der Gruppe, wie Gekreuzte Hämmer, das einen Zechenunfall beschreibt, und Ruhrgebiet. Die beiden Brüder Stefan und Torsten arbeiteten als Kumpel auf der Zeche Lohberg.[1]

Mit der Zeit traten die Oi!-Einflüsse immer weiter in den Hintergrund. Bei  für ein Stück Leben bewegt sich die Gruppe im Streetrock-Genre, und nur noch einige der Stücke erinnern an die Skinhead-Zeit. Mit Runde 8 bewegt sich die Gruppe gar in Richtung Hamburger Schule (Kettcar, Tomte) und verarbeitet Hip-Hop-Einflüsse. Die Hip-Hop-Band „Der neue Westen“ ist auf dem Album zu hören und benutzt ein Sample der Verlorenen Jungs für das Lied Freundschaft ist.[2]

Wie bei vielen Skinhead-Bands waren auch Verlorene Jungs von Nazi-Vorwürfen betroffen, was in erster Linie daran lag, dass der ehemalige Schlagzeuger Bernd Zippel außerdem noch bei den Rabauken aktiv war. Die Gruppe positionierte sich aber mit Sampler-Beiträgen, wie für den Oi! - Machs Maul auf!!! gegen Gewalt, Faschismus und Intoleranz (1997) und den Skinheads gegen Rassismus-Sampler (2007) klar gegen rechts.[3] Ansonsten sind die Texte unpolitisch, wobei ex-Sänger Niemann die Problematik des „Unpolitischen“ und die Kritik von der Punkrock-Szene verstehen kann:

„Die Musik sollte weitestgehend frei von politischen Parolen sein, ganz frei von Politik wird man sie wohl nicht halten können. […] Unpolitisch ist nichts, daher würde ich die Definition von unpolitisch = hirnlos, besser in unpolitisch = unmöglich umändern, das träfe die Sache wohl eher.“

Zoni: Interview in Pride Nr. 4 (1997)[4]

Die Band verließ inzwischen das unpolitische Lager und unterstützt antifaschistische Veranstaltungen und Gruppen. Verlorene Jungs sind aktive Unterstützer des Fördervereins Pro Asyl.


Diskografie





Einzelnachweise


  1. Interview mit Zoni. In: Roial. Nr. 8, Juli 1997, S. 54–56.
  2. Sebastian Walkenhors: Review zu Runde 8. Ox-Fanzine 86, 2009, abgerufen am 22. April 2010.
  3. Interview mit Verlorene Jungs. Ox-Fanzine 77, 2008, abgerufen am 22. April 2010.
  4. Pride Nr. 4, 1997; zitiert nach Markus Messics: Skinheads. Anirassisten oder „rechte Schläger“? LIT Verlag, Wien 2006, ISBN 3-8258-9359-6, S. 97.



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