Ernst Décsey (* 13. April 1870 in Hamburg; † 12. März 1941 in Wien; früher Ernst Deutsch, Pseudonym: Franz Heinrich) war ein österreichischer Schriftsteller und Musikkritiker.
Leben
Ernst Décsey studierte in Wien Rechtswissenschaften (Dr. iur. 1895) und absolvierte zugleich eine Ausbildung am Konservatorium der Gesellschaft der Musikfreunde in den Fächern Klavier, Harmonielehre und Komposition.
Ab 1899 war Ernst Décsey als Musikkritiker bei der Grazer Tagespost tätig, 1908 wurde er deren Chefredakteur. Ab 1920 erfolgte eine Berufung zum ständigen Musikreferenten für das Neue Wiener Tagblatt nach Wien, wo er zum führenden Musikkritiker seiner Zeit wurde. Beim Anschluss Österreichs 1938 wurde er aus rassistischen Gründen entlassen.
Neben der journalistischen Arbeit war Ernst Décsey auch als freier Schriftsteller und als Lehrer für Musikgeschichte und Ästhetik am Neuen Wiener Konservatorium tätig. Décsey schrieb Romane, Erzählungen, Theaterstücke und Libretti.
Vor allem durch seine Musiker-Biographien wurde er weit über die Grenzen Österreichs hinaus bekannt.
Die sterblichen Überreste Ernst Décseys wurden in Wien auf dem Hietzinger Friedhof in einem ehrenhalber gewidmeten Grab (Gruppe 58, Nummer 328) bestattet.
Werke
Romane und Erzählungen
Du liebes Wien, Roman, 1911
Zigarettenrauch, Erzählungen, 1911
Die Insel der sieben Träume, Ein Reisebuch, 1912
Der kleine Herzog Cupidon, Roman, 1913
Die Theaterfritzl, Roman, 1915
Krieg im Stein, Erzählungen, 1915
Im Feuerkreis des Karsts, Erzählungen, 1916
Memoiren eines Pechvogels, Erzählungen, 1917
Die Stadt am Strom, Roman, 1918 (?)
Das Theater unserer lieben Frau, Roman, 1927
Die Spieldose, Musikeranekdoten, 1928
Biographien
Hugo Wolf – Das Leben und das Lied, 1906
Peter Rosegger, 1913 (?)
Bruckner – Versuch eines Lebens, 1920
Johann Strauß, 1922
Franz Lehár, 1924
Maria Jeritza, 1931
Claude Debussy, 1936
Debussys Werke (aus dem Nachlass), 1948
Theaterstücke und Libretti
Der Musikant Gottes (Co-Autor: Victor Léon), Theaterstück, 1924
Sissys Brautfahrt (Co-Autor: Gustav Holm, Pseudonym für Robert Weil, auch als Homunkulus bekannt), Lustspiel, 1931 (dieses Lustspiel wurde später Vorlage für die Operette Sissy)
Die Dame im Traum (Co-Autor: Gustav Holm), Libretto zur gleichnamigen Oper von Franz Salmhofer, 1935
Literatur
Decsey Ernst. In: Österreichisches Biographisches Lexikon 1815–1950 (ÖBL). Band1, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 1957, S.173.
Décsey, Ernst. In: Lexikon deutsch-jüdischer Autoren. Band 5: Carmo–Donat. Hrsg. vom Archiv Bibliographia Judaica. Saur, München 1997, ISBN 3-598-22685-3, S. 329–340.
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