Erich Wolfgang Korngold (geboren 29. Mai 1897 in Brünn; gestorben 29. November 1957 in Los Angeles) war ein austroamerikanischer Komponist, Dirigent und Pianist. Als Komponist erlangte er großen Ruhm durch die Oper Die tote Stadt aus dem Jahr 1920 und sah sich als Vertreter der modernen Klassik. Er kam 1934 in die Vereinigten Staaten, um Filmmusik zu komponieren. 1938 entschied er sich wegen seiner jüdischen Herkunft und des Nationalsozialismus, endgültig mit seiner Familie in den USA zu bleiben. Dort erhielt er für die Filme Ein rastloses Leben und Robin Hood, König der Vagabunden – seine wohl bekannteste Filmmusik – zwei Oscars.
Leben
Wunderkind Korngold
Erich Wolfgang Korngold war der Sohn des Musikkritikers Julius Korngold, Bruder von Hans Robert Korngold und Neffe des Theaterschauspielers und Schriftstellers Eduard Kornau (eigentlich Eduard Korngold). Sein erster Lehrer war Robert Fuchs. Später wurde er Schüler von Alexander von Zemlinsky und Hermann Graedener.
Der junge Erich Wolfgang galt in Wien als Wunderkind. Mit elf Jahren erregte er durch die Komposition des pantomimischen Balletts Der Schneemann Aufsehen. Das ursprüngliche Klavierwerk wurde von Alexander von Zemlinsky orchestriert und 1910 in der Choreografie von Carl Godlewski unter der Leitung von Franz Schalk an der Wiener Hofoper uraufgeführt.[1][2] Danach wurde Korngold von der Wiener Hocharistokratie gefördert. Mit dreizehn Jahren schrieb er Klaviersonaten. Es folgten eine Schauspiel-Ouvertüre und eine Sinfonietta. Seine Jugendwerke wurden häufig durch prominente Musikerpersönlichkeiten des frühen 20. Jahrhunderts aufgeführt, z.B. Bruno Walter, Artur Schnabel, Arthur Nikisch, Wilhelm Furtwängler, Felix Weingartner und Richard Strauss.
Erfolg mit Die tote Stadt
Korngolds Opernkompositionen Der Ring des Polykrates und Violanta (beide 1916), Die tote Stadt (1920), Das Wunder der Heliane (1927) hatten zu ihrer Zeit großen Erfolg und ließen ihn –neben Richard Strauss– zum meistgespielten Opernkomponisten Österreichs und Deutschlands werden. Sein bedeutendster Erfolg war die Oper Die tote Stadt.
1924 heiratete Korngold Luise „Luzi“ Sonnenthal (1900–1962), die Enkelin des Adolf von Sonnenthal, mit der er zwei Söhne hatte. 1926 erhielt er den Kunstpreis der Stadt Wien.[3]
Korngold empfand sich als Vertreter der Moderne. Seine G-Dur-Violinsonate op.6 war am 9.März 1919 in Schönbergs Verein für musikalische Privataufführungen gespielt worden. Allerdings verließ er nie die Tonalität. In den 1920er Jahren übernahm er mehr und mehr die Ansichten seines Vaters, der ein ausgesprochener Gegner der musikalischen Moderne war. So komponierte er 1931 die Vier kleinen Karikaturen für Kinder op.19, in denen er die Stile Arnold Schönbergs, Igor Strawinskys, Béla Bartóks und Paul Hindemiths karikierte.[4]
Zwischen 1932 und 1937 vertonte Korngold den Grundstoff des Romans Die Magd von Aachen (Zsolnay Verlag, 1931) von Heinrich Eduard Jacob (1889–1967) zur Oper Die Kathrin. Das Libretto bzw. der Textentwurf stammt von Ernst Décsey (1870–1941). Die Uraufführung erfolgte am 7.Oktober 1939, dem 50.Geburtstag Jacobs, in Stockholm. Erst am 19.Oktober 1950 gelangte die Oper in Wien zur österreichischen Erstaufführung.
Korngold war nicht nur Opernkomponist, sondern auch der Operette zugeneigt. So bearbeitete er aus Leo Falls Nachlass die Operette Rosen aus Florida und brachte sie erfolgreich zur Bühne. Die Uraufführung war am 22.Februar 1929 im Theater an der Wien.[5] Auf Grundlage der Operette Das Spitzentuch der Königin von Johann Strauss (Sohn) schuf er durch Umarbeitung der Instrumentation und Erweiterung der Harmonik auf den Stil der 1920er Jahre das Bühnenwerk Das Lied der Liebe, das 1931 im Berliner Metropoltheater herauskam.
Hollywood
1934 folgte Korngold während der Zeit des Austrofaschismus der Einladung Max Reinhardts nach Hollywood, um für dessen Film A Midsummer Night’s Dream (Ein Sommernachtstraum) die Filmmusik anhand Mendelssohns Schauspielmusik zu arrangieren. Korngold hatte mit Reinhardt bereits in Europa bei der Bearbeitung der Operetten Die Fledermaus und La Belle Hélène zusammengearbeitet. Mit der Arbeit am Sommernachtstraum setzte Korngold neue Maßstäbe in der noch jungen Geschichte der Filmmusik: Er vergrößerte das Orchester von Tanzband-Stärke auf Symphonieorchester-Stärke. Er griff teilweise in die Regie ein, um die Sprache der Schauspieler an den Rhythmus der Musik anzupassen. Teilweise schrieb er Dialoge selbst. Korngold passte die Musik Mendelssohns an Reinhardts Dramaturgie an, komponierte im Stil Mendelssohns weite Passagen neu, da Mendelssohns Musik zeitmäßig bei weitem nicht ausreichte, teilweise unter Verwendung von Motiven aus anderen Werken Mendelssohns. Die Kritiken zum Film veranlassten Reinhardt, keinen weiteren Film zu drehen. Die Musik Korngolds wurde einhellig gelobt.[6]
In den nächsten Jahren verbrachte er die Winter in Kalifornien als Filmkomponist der Warner Brothers. Für Warner Brothers bedeutete die Verpflichtung Korngolds einen Prestigegewinn und er erhielt mehr Freiheiten als andere Filmkomponisten, so durfte er sich seine Projekte weitgehend frei aussuchen und erhielt ein großzügiges Gehalt.[7] Für den 1936 entstandenen Film Anthony Adverse erhielt er im Folgejahr den Oscar, den zweiten 1938 für The Adventures of Robin Hood. Diese und seine anderen Werke wurden prägend für die gesamte Branche;[6] beispielsweise beeinflusste er auch die Musik von John Williams zu Star Wars.[7] Insgesamt verfasste er zwischen 1935 und 1946 die Musik für 19 Filme, insbesondere für Abenteuerstreifen wie Der Herr der sieben Meere (1940) und Der Seewolf (1941).
Zum Zeitpunkt des Anschlusses von Österreich an Nazi-Deutschland war Korngold gerade in Hollywood mit den Arbeiten an Robin Hood beschäftigt. Seine Kontakte zu Warner Brothers ermöglichten es ihm, seine Familie und seine Eltern in die USA zu holen.[6]
1946 beendete er weitgehend die Arbeit an Filmmusiken und wandte sich wieder der klassischen Orchestermusik zu. 1946 entstand das Cellokonzert op.37, 1947 das Violinkonzert D-Dur. Zwischen 1949 und 1951 hielt er sich in Österreich auf, wo er vom Publikum, aber nicht von der Musikkritik positiv empfangen wurde. In dieser Zeit wurden die Symphonische Serenade B-Dur op.39 von den Wiener Philharmonikern unter Wilhelm Furtwängler sowie die Stumme Serenade op.36, beide in Wien, uraufgeführt. Während einer zweiten Europareise 1954/55 kam es im Oktober 1954 zur Uraufführung seiner einzigen Symphonie in Fis-Dur op.40 durch die Wiener Symphoniker im Rahmen eines Rundfunkkonzerts, nachdem die Gesellschaft der Musikfreunde die Aufführung abgelehnt hatte.[3]
Der Versuch, nach 1946 zur absoluten Musik zurückzufinden, blieb weitgehend ohne Erfolg. Sein Spätwerk wurde von der zeitgenössischen Rezeption in den USA und Europa mit starker Kritik und vielfach Nichtbeachtung begleitet. Korngolds Musik geriet in der Folge zunehmend in Vergessenheit. Er starb am 29.November 1957 nach einem Herzinfarkt und wurde auf dem Hollywood Forever Cemetery in Los Angeles beerdigt. Seine Frau Luzi folgte ihm im Jahre 1962. Die schlichte Grabplatte ziert das Notenzitat „Glück, das mir verblieb“ aus seiner berühmten Oper Die tote Stadt.
Nach Neuauflage seiner Werke in den USA ab 1972 erlebten Korngolds Kompositionen international eine Renaissance.
Werk
Korngolds Werke umfassen Filmmusiken, Klavierwerke, Lieder, Opern sowie Orchester- und Kammermusik.
Klavierwerke
1908: Klaviersonate Nr. 1 d-Moll I Allegro non troppo, ma con passione II Scherzo III Finale OCLC1120912644
1909: Was der Wald erzählt. Drei Klavierstücke I Erwachen die Vögel am Morgen II Der verliebte Jägerbursch III Heinzelmännchen OCLC471817859
1909: Don Quixote, sechs Charakterstücke für Klavier zu zwei Händen OCLC31768565 I Don Quixote über den Ritterbüchern und seine Sehnsucht nach Waffentaten II Sancho Panza auf seinem „Grauen“ III Don Quixotes Auszug IV Dulcinea von Toboso V Abenteuer VI Don Quixotes Bekehrung und Tod.
1910: Klaviersonate Nr. 2 E-Dur op.2 OCLC221069114 II Moderato II Scherzo III Largo: Con dolore IV Finale. Alexander von Zemlinsky gewidmet. Das Werk wurde im Oktober 1911 von Arthur Schnabel in Berlin aufgeführt.
1911: Märchenbilder, sieben Stücke für Pianoforte op. 3 OCLC729376389 Nr. 1: Die verzauberte Prinzessin OCLC1142917322 Nr. 2: Die Prinzessin auf der Erbse OCLC985366459Nr. 3: Rübezahl OCLC61184272 Nr. 4: Wichtelmännchen OCLC174178963 Nr. 5: Ball beim Märchenkönig OCLC985366602 Nr. 6: Das tapfere Schneiderlein OCLC834623867 Nr. 7: Das Märchen spricht den Epilog OCLC1072919336 Uraufgeführt am 20. März 1912 in Berlin von Marta Malatesta.
1926: Vier kleine Karikaturen für Kinder op.19 I Kuckuck! II Zum Einschlummern III Frisch gewagt ist halb gewonnen IV Erste Zeiten
1927: Geschichten von Strauss. Große Fantasie über Melodien von Johann Strauss op. 21.
1931: Klaviersonate Nr. 3 C-Dur op.25 OCLC153412503Julius Bittner gewidmet. I Allegro molto e deciso II Andante religioso III Tempo di Menuetto molto comodo...Trio: Fließender IV Rondo: Allegro giocoso. Das Werk wurde im März 1932 von Paul Weingarten uraufgeführt.
1946: Ein Walzer an Luzi. Korngold komponierte den Walzer zum 46. Geburtstag seiner Frau Luzi am 20. Juni 1946. OCLC991612322
Kammermusik
1909–1910: Klaviertrio D-Dur op.1 I Allegro non troppo con espressione II Scherzo. Allegro III Larghetto. Sehr langsam IV Uraufführung am 4. November 1910 in München durch das Trio Schwartz.
1912–1913: Violinsonate G-Dur op.6 OCLC21451784 I Ben moderato, ma con passione II Scherzo. Allegro molto (con fuoco) III Adagio IV Finale. Allegretto quasi andante (con grazia)
1914–1916: Streichsextett D-Dur op.10 OCLC927179030 I Moderato. Allegro II Adagio III Intermezzo IV Finale. Uraufführung am 2.Mai 1917 in Wien durch das Rosé-Quartett und Franz Jellinek (Viola) und Franz Klein (Cello).
1920–1923: Klavierquintett E-Dur op.15. I OCLC811452794 I Mäßiges Zeitmaß, mit schwungvoll blühendem Ausdruck II Adagio. Mit großer Ruhe, stets äußerst ausdrucksvoll III Finale. Gemessen, beinahe pathetisch.[8] Uraufführung am 3.Februar 1923 in Hamburg durch das Bandler Quartett und Erich Wolfgang Korngold (Klavier).
1921–1922: Streichquartett Nr. 1 A-Dur op.16. OCLC890470022 I Allegro molto II Adagio quasi fantasia - Langsam, mit großem Ausdruck III Intermezzo. Ziemlich lebhaft, mit Grazie IV Finale. Allegretto amabile e comodo. Dem Rosé-Quartett gewidmet. Uraufführung am 8.Januar 1924 in Wien durch das Rosé-Quartett.
1930: Suite für 2 Violinen, Cello und Klavier für die linke Hand allein op.23. OCLC889600504I Präludium und Fuge II Walzer III Groteske IV Lied V Rondo-Finale. Auftragswerk für den Pianisten Paul Wittgenstein. Uraufführung am 21.Oktober 1930 in Wien durch Paul Wittgenstein und das Rosé-Quartett.
1933: Streichquartett Nr. 2 Es-Dur op.26. Uraufführung am 16.März 1934 in Wien durch das Rosé-Quartett. I Allegro II Intermezzo III Larghetto IV Waltz OCLC869433096
1945: Streichquartett Nr. 3 D-Dur op.34. Bruno Walter gewidmet. I Allegro moderato II Scherzo III Sostenuto: Like a folks tune IV Finale. Korngold komponierte das Werk in den Jahren 1944 und 1945. Die erste nachgewiesene öffentliche Aufführung fand am 3. Januar 1949 durch das New Art Quartet beim „Evening on the Roof“ - Konzert im Wilshire Ebell Theater in Los Angeles statt.[9]
Lieder (Auswahl)
Sechs einfache Lieder für eine Singstimme und Klavier op.9 (1911–1916), Luise von Fraenkel-Ehrenstein gewidmet. Korngold bearbeitete die Lieder später als Fassungen für Singstimme und Orchester. I Schneeglöckchen Text: Joseph von Eichendorff II Nachtwanderer Text: Joseph von Eichendorff OCLC991570890 III Ständchen Text: Joseph von Eichendorff OCLC991554318 IV Liebesbriefchen Text: Elisabeth Honold V Das Heldengrab am Pruth Text: Heinrich Kipper VI Sommer Text: Siegfried Trebitsch OCLC1114230886
Oesterreichischer Soldatenabschied. Incipit: Weine nicht, du braunes Mädchen! Komponiert im Dezember 1915. Der gesamte Ertrag dieses Liedes wurde Kriegsfürsorgezwecken gewidmet. OCLC841176043
Kaiserin-Zita-Hymne (1917), der Kaiserin Zita gewidmet. Text: Hedda Baronin von Skoda OCLC961195565
Lieder des Abschieds op.14 (1921) I Sterbelied Text: Christina Rossetti, ins Deutsche übersetzt von Alfred Kerr II Dies eine kann mein Sehnen nimmer fassen Text: Edith Ronsperger (1880–1921) III Mond, so gehst du wieder auf Text:Ernst Lothar IV Gefasster Abschied. Uraufführung am 5. November 1921 in Hamburg durch Maria Olszewska und den Komponisten. OCLC974379776
Drei Gesänge nach Gedichten von Hans Kaltneker, op.18 (1924) In meine innige Nacht, Tu ab den Schmerz, Versuchung. Uraufführung am 11.März 1926 in Wien durch Rosette Anday und den Komponisten.
Drei Lieder für Gesang und Klavier op.22 (1928–1929) OCLC768188677 I Was du mir bist… Text: Eleonore van der Straten II Mit dir zu schweigenText: Karl Kobold III Welt ist stille eingeschlafen… Text: Karl Kobold. Uraufführung am 9.Dezember 1928 in Wien durch Margit Angerer und den Komponisten.
Unvergänglichkeit, Liederkreis op.27 (1933) OCLC910904857 I Unvergänglichkeit II Das eilende Bächlein III Das schlafende Kind IV Stärker als der Tod V Unvergänglichkeit. Nach Gedichten von Eleonore van der Straten. Uraufführung am 27.Oktober 1937 durch Dési Halban und Korngold am Klavier.
Songs of the Clown op.29 (1937) I Come Away, Death II O Mistress Mine III Adieu, Good Man Devil IV Hey, Robin V For the Rain, It Raineth Every Day. Nach William Shakespeares «Twelfth Night or What You Will». Uraufführung am 28.Juni 1941 in Los Angeles durch Nanette Fabray und den Komponisten.
Four Shakespeare Songs op.31 (1937–1941) I Desdemona’s Song II Under the Greenwood III Blow, Blow, Thou Winter wind IV When Birds Do Sing. Nach William Shakespeares «Othello» und «As You Like It». Uraufführung am 28.Juni 1941 in Los Angeles durch Nanette Fabray und den Komponisten.
Fünf Lieder für mittlere Stimme und Klavier op.38 (1948) OCLC900021526 I Glückwunsch Text: Richard Dehmel II Der Kranke Text: Joseph von Eichendorff III Alt-spanisch Text: Howard Koch IV Alt-englisch Text: Howard Koch V Kein Sonnenglanz im Auge Text: William Shakespeare Maria Jeritza gewidmet. Die Uraufführung fand am 19.Februar 1950 in Wien durch Rosette Anday und den Komponisten statt.
Sonett für Wien (In memoriam) für Mezzosopran und Klavier op.41 (1953) Gretel Kralik gewidmet. Nach einem Gedicht von Hans Kaltneker. Ursprünglich die Vorspannmusik zum Film «Escape Me Never» (1947).
Zu Lebzeiten unveröffentlichte Lieder: Abendlandschaft, Angedenken, Aussicht, Das Mädchen, Der Friedensbote, Die Geniale, Die Sperlinge, Reiselied, Sangesmut, Vesper, Vom Berge, Waldeinsamkeit, Winternacht. Nach Gedichten von Joseph von Eichendorff.
Chorwerke
Passover PsalmHymne nach hebräischen Gebeten aus der Hagada für Sopran, gemischten Chor, Orgel und Orchester op. 30 Incipit (deutsch): Lasset uns preisen; (englisch): Come, let us hail Him OCLC725506777 Text (deutsch): Jacob Sonderling, basierend auf Texten der Haggada. Auftragswerk von Jacob Sonderling. 1941 in Kalifornien komponiert. Uraufführung am 12. April 1941 in Los Angeles unter der Leitung Korngolds. ISMN979-000-118867-8(Suche im DNB-Portal)
Prayer [Gebet] für Tenor Solo, Frauenstimmen, Orgel und Harfe (oder Klavier) op. 32. Text: Franz Werfel 1941 in Kalifornien komponiert. Auftragswerk von Jacob Sanderling. Uraufführung am 1. Oktober 1941 in Los Angeles unter Korngolds Leitung. ISMN979-000-108393-5(Suche im DNB-Portal)
Tomorrow, Tondichtung für Mezzosopran, Frauenchor und Orchester aus dem Film „The constant Nymph“ op. 33 Text: Margaret Kennedy I Sostenuto II A tempo, grandioso III Tranquillo IV Poco sostenuto (con molto espressione). 1941 bis 1942 komponiert. Die Uraufführung fand am 10. Mai 1944 in New York City mit der Sopranistin Eileen Farrell und dem Columbia Symphony Orchestra unter der Leitung Korngolds statt.
Orchesterwerke
Märchenbilder op. 3 für Orchester. Uraufgeführt am 27. Juni 1911 von der Kurkapelle in Karlsbad unter der Leitung von Robert Manzer (1877–1942).
1911: Schauspiel-Ouvertüre für großes Orchesterop.4. Arthur Nikisch gewidmet. OCLC1115104555 Uraufgeführt am 14. Dezember 1911 im Leipziger Gewandhaus unter der Leitung von Arthur Nikisch.
1912: Sinfonietta B-Dur op.5 OCLC179767729 I Fließend, mit heiterem Schwunge II Scherzo: Molto agitato, rasch und feurig III Molto andante (Träumerisch) IV Finale: Patetico - Allegro Giocoso. Die Uraufführung fand am 30. November 1913 unter den Wiener Philharmonikern unter Felix Weingartner statt.
1917: Militärmarsch für großes Orchester
1919: Symphonische Ouvertüre „Sursum corda“ op.13. Richard Strauss gewidmet. Die Uraufführung fand am 24. Januar 1920 unter der Leitung Korngolds im Großen Saal des Wiener Musikvereins gespielt vom Wiener Symphonieorchester statt. OCLC638643396[10]
1924: Klavierkonzert für linke Hand allein in Cis op.17 OCLC777987291 I Mässiges Zeitmass II Heldisch III Mit Feuer und Kraft. Auftragswerk für Paul Wittgenstein. Die Uraufführung fand am 22. September 1924 in Wien im Rahemen der Sommermusikfestspiele mit Wittgenstein als Solisten unter der Leitung Korngolds statt.
1928: Baby-Serenade op.24 OCLC725452348 I Ouvertüre: Baby tritt in die Welt II Lied: Es ist ein braves Baby IIIScherzino: Es hat auch die schönsten Spielsachen IV Jazz: Baby erzählt eine Geschichte V Epilog: Und nun singt es in den Schlaf. Uraufführung am 5. Dezember 1932 im Wiener Konzerthaus mit dem Wiener Sinfonieorchester unter der Leitung von Korngold.
1945: Violinkonzert D-Dur op.35
1946: Konzert für Cello und Orchester in C op.37 in einem Satz. OCLC638970736 Das 1946 komponierte Werk wurde am 20. Dezember 1946 vom Los Angeles Philharmonic Orchestra und der Solistin Eleanor Aller-Slatkin (1917–1995) unter der Leitung von Henry Svedrofsky (1890–1949) uraufgeführt.[11]
1946–1947: Symphonische Serenade für Streichorchester B-Dur op.39 OCLC36440888 Korngold widmete das Werk seiner Frau Luzi. I Allegro moderato, semplice II Intermezzo III Lento religioso IV Finale. Das Werk wurde am 14. Januar 1950 von den Wiener Philharmonikern unter der Leitung von Wilhelm Furtwängler in Wien uraufgeführt.[11]
1952: Sinfonie in Fis op.40. Franklin D. Roosevelt gewidmet. I Moderato ma energico II Scherzo III Adagio IV Finale. Die Uraufführung fand am 17. Oktober 1954 im Großen Sendesaal des Rundfunks Wien mit den Wiener Sinfonikern unter der Leitung von Harold Byrns statt. OCLC174395392
1953: Thema und Variationen op.42
1953: Straussiana
Bühnenwerke
Oper
1916: Der Ring des Polykrates. Heitere Oper in einem Akt. op. 7 Text von Leo Feld und Julius Korngold nach dem Lustspiel von Heinrich Teweles. Die Uraufführung fand am 28.März 1916 an der Hofoper in München statt.[12]
1916: Violanta. Oper in einem Akt. op. 8. Libretto von Hans Müller. Uraufführung am 28.März 1916 an der Hofoper in München[12] OCLC977539314
1920: Die tote Stadt. Oper in 3 Bildern. op. 12 Libretto von Paul Schott (= Julius und Erich Wolfgang Korngold) (nach dem Roman Das tote Brügge von Georges Rodenbach). Uraufführung am 4.Dezember 1920 am Stadttheater Hamburg und Stadttheater Köln (online– Internet Archive)
1927: Das Wunder der Heliane. op. 20 Oper in drei Akten. Libretto von Hans Müller nach dem Drama Die Heilige von Hans Kaltneker. Korngolds Frau gewidmet. Uraufführung am 7.Oktober 1927 am Stadttheater Hamburg unter der Leitung von Egon Pollak.
1939: Die Kathrin. op. 28 Oper in drei Akten. OCLC1187295287 Libretto von Ernst Heinrich Franz Décsey nach Heinrich Eduard Jacob. Uraufführung am 7.Oktober 1939 an der Königlichen Oper in Stockholm unter der Leitung von Fritz Busch.
Operette
1931: Das Lied der Liebe, Operette nach der Musik zu Das Spitzentuch der Königin von Johann Strauß. Libretto: Ludwig Herzer. Die Uraufführung fand am 23. Dezember 1931 im Metropol-Theater in Berlin unter der Leitung Korngolds statt.[13]
Ballett
1908: Der Schneemann. Pantomimisches Ballett in zwei Bildern, Uraufführung 1910 an der Hofoper in Wien
Bühnen- und Schauspielmusiken
1920: Viel Lärmen um nichts, Bühnenmusik zu William Shakespeares Theaterstück Viel Lärm um nichts op. 11. Komponiert für das Burgtheater in den Jahren 1918 bis 1919. Egon Pollak gewidmet. Uraufgeführt am 6. Mai 1920 im Barocktheater von Schloss Schönbrunn unter der Leitung Korngolds. I Ouvertüre II Don Juan III Mummenschanz (Hornpipe) IV Festmusik V Lied des Balthasar VI Gartenmusik VII Intermezzo VIII Holzapfel und Schlehwein (Marsch der Wache) VIIIa Verhaftung IX Mädchen im Brautgemach X Kirchenszene XI (= VIII) Holzapfel und Schlehwein XII Trauermusik XIII (= VII) Intermezzo XIV Schlusstanz
1922: Der Vampir oder die Gejagten. Eine discrete Bühnenmusik für ein Drama von Hans Müller-Einigen für Singstimme und Ensemble.[14] OCLC864464006 I Rasch. Walzertempo II Rasch.Ruhevollgetragen III Rasch IV Bissig V Nicht zu rasche Viertel, grotesk VI Zeitmaß eines Foxtrotts VII Sehr lebhaftes Walzertempo VIII Rasch. Ruhevollgetragen. Festes Tanzzeitmaß. Uraufgeführt am 3. Februar 1923 am Deutschen Volkstheater in Wien.[15]
1946: Die stumme Serenade. Komödie mit Musik in zwei Akten. op. 36. Libretto von Raoul Auernheimer, Victor Clement (= Erich Wolfgang Korngold), Rudolph Lothar, William Okie und Bert Reisfeld. Konzertante Uraufführung 1951 in Wien. Szenische Uraufführung 1954 in Dortmund.
1941: Oscar-Nominierung (Beste bearbeitete Filmmusik) für The Sea Hawk
Die Musik zu Robin Hood, König der Vagabunden erreichte Platz11 in der Liste der 25 Besten Filmmusiken aus 100 Jahren, welche vom American Film Institute zusammengestellt wurde.
Erich-Wolfgang-Korngold-Preis
Seit 1995 verleiht die Stiftung Deutsche Kinemathek zusammen mit dem Deutschen Musikrat, der Deutschen Phono-Akademie und der Filmstiftung des Landes Nordrhein-Westfalen diese Auszeichnung für ein „künstlerisches Lebenswerk“.
Ab Januar 2021 wird eine Erich Wolfgang Korngold Werkausgabe erarbeitet, die von der Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften und der Akademie der Wissenschaften und der Literatur, Mainz, getragen wird. Finanziert wird das Unternehmen im bundesweiten Akademienprogramm. Arbeitsstellen existieren an der Humboldt-Universität Berlin, der Hochschule für Musik und Theater Rostock und der Goethe-Universität Frankfurt am Main. Dabei sollen sämtliche musikalischen Werke mit Ausnahme der Operettenbearbeitungen editiert werden. Das Projekt ist auf 25 Jahre ausgelegt. Die sowohl gedruckte als auch digitale Ausgabe soll im Verlag Schott Music erscheinen. Die Projektleitung liegt bei Arne Stollberg (Berlin) und Friederike Wißmann (Rostock).[16][17][18]
Literatur
KA/MK: Korngold, Familie. In: Oesterreichisches Musiklexikon. Online-Ausgabe, Wien 2002 ff., ISBN 3-7001-3077-5; Druckausgabe: Band 3, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 2004, ISBN 3-7001-3045-7.
Arne Stollberg (Hrsg.): Erich Wolfgang Korngold: Wunderkind der Moderne oder letzter Romantiker? (Essaysammlung). edition text + kritik, München 2008, ISBN 978-3-88377-954-6
Erich Wolfgang Korngold über Filmmusik und Die Filmmusiken von Erich Wolfgang Korngold. In: Tony Thomas: Filmmusik. Die großen Filmkomponisten – ihre Kunst und ihre Technik (OT: Film Score). Heyne, München 1996, ISBN 3-453-09007-1, S.85–93.
Julius Korngold: Die Korngolds in Wien. M & T Verlag, Zürich 1991, ISBN 3-7265-6022-X.
Brendan G. Carroll: The Last Prodigy. Portland, OR/USA 1997, ISBN 1-57467-029-8.
Brendan G. Carroll: Erich Wolfgang Korngold: das letzte Wunderkind. Böhlau, Wien/Köln/Weimar 2012, ISBN 978-3-205-77716-8.
Takashi Hayasaki: Korngold and his Time. Tokyo 1998, ISBN 4-622-04416-1.
Jessica Duchen: Erich Wolfgang Korngold. London 1996, ISBN 0-7148-3155-7.
Mario Tedeschi Turco: Erich Wolfgang Korngold. Verona 1997, ISBN 88-86654-63-4.
Helmut Pöllmann: Erich Wolfgang Korngold: Aspekte seines Schaffens. Mainz 1998, ISBN 3-7957-0282-8.
Robbert van der Lek: Diegetic Music in Opera and Film – A Similarity Between Two Genres of Drama, Analysed in Works by Erich Wolfgang Korngold, Atlanta, GA/USA 1991, ISBN 90-5183-261-3.
Luzi Korngold: Erich Wolfgang Korngold. Ein Lebensbild. Lafite, Wien 1967.
Guy Wagner: Korngold: Musik ist Musik. Berlin 2008, ISBN 978-3-88221-897-8.
Caspar Wintermans: Een jongen van brutale zwier. Erich Wolfgang Korngold in Nederland 1910–1958. Kallipygos Pers, Den Haag 2016, ISBN 978-90-824364-0-2.
Lis Malina (Hrsg.): Dear Papa, how is you? Das Leben Erich Wolfgang Korngolds in Briefen. Mandelbaum, Wien 2017, ISBN 978-3-85476-533-2.
Kay Weniger: Das große Personenlexikon des Films. Die Schauspieler, Regisseure, Kameraleute, Produzenten, Komponisten, Drehbuchautoren, Filmarchitekten, Ausstatter, Kostümbildner, Cutter, Tontechniker, Maskenbildner und Special Effects Designer des 20. Jahrhunderts. Band 4: H – L. Botho Höfer – Richard Lester. Schwarzkopf & Schwarzkopf, Berlin 2001, ISBN 3-89602-340-3, S.454 f.
Hörfunkdokumentation
Ein früh vollendetes Wunderkind. Musikfeature. Deutschlandradio Kultur/SWR 2007. Text und Regie: Jiří Ort
Glück, das mir verblieb. Musikfeature. MDR 2007. Text und Regie: Jiří Ort
Ein Wiener in Hollywood. Die Abenteuer des Komponisten Erich Wolfgang Korngold (Originaltitel: Between Two Worlds: Erich Wolfgang Korngold). Amerikanischer TV-Dokumentarfilm von Peter P. Pachl (Buch), Karl Erhard Thumm (Buch) und Barrie Gavin (Regie) aus dem Jahr 2001, 90 Minuten
Anonymus: Erich Wolfgang Korngold. Chronologie. Österreichische Musikzeitschrift, Nr.7, 2007, S.26–27. ISSN0029-9316
Arne Stollberg: Im Pulverdampf. Erich Wolfgang Korngold und der Musikkrieg des 20. Jahrhunderts. Österreichische Musikzeitschrift, Nr.7, 2007, S.5–14. ISSN0029-9316
Stefan Frey: Leo Fall. Spöttischer Rebell der Operette. Edition Steinbauer, Wien 2010, ISBN 978-3-902494-45-0.
Brendan G. Carroll: Filmmusik als Kunstform. Korngolds Musik zu „A Midsummer Night’s Dream“. Österreichische Musikzeitschrift, Nr.7, 2007, S.15–25. ISSN0029-9316
Troy O. Dixon:The Premiere of Erich Wolfgang Korngold’s String Quartet #3 in D Major, Op. 34. Hrsg.: Korngold Society. 8.September 2010 (englisch, korngold-society.org[PDF]).
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