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Günther Weiß (* 24. April 1933 in Coburg; † 12. März 2007 in Attenham) war ein deutscher Musikwissenschaftler, Dirigent, Musiker und Hochschullehrer.


Leben


Günther Weiß wuchs in Heldritt und Pressig als Sohn eines Lehrers auf. Er studierte Schulmusik und Musikwissenschaft in München, Erlangen und Chicago und promovierte in Erlangen. Sein Hauptinstrument als praktischer Musiker war die Viola d’amore. Sein Lehrer war Hans Bassermann.

1960 wurde Günther Weiß an die neuerrichtete Pädagogische Hochschule Bayreuth berufen und baute dort das Lehrerbildungsseminar mit auf. Während seiner zehnjährigen Tätigkeit in Bayreuth leitete er auch das Orchester der Internationalen Jugendfestspiele und den Bayreuther Orchesterverein. 1970 erhielt er eine Professur an der Pädagogischen Hochschule Freiburg. Von 1974 bis 1996 lehrte er als Professor für Schulmusik an der Münchner Musikhochschule.[1] Zwischen 1978 und 1986 übte er auch das Amt des Vizepräsidenten der Hochschule aus.[2] Durch sein Engagement erhielt die Musikhochschule das Promotionsrecht.

Günther Weiß engagierte sich stark für die Gründung der Internationalen Musikbegegnungsstätte Haus Marteau im ehemaligen Wohnhaus des Geigers Henri Marteau.[3] Von 1982 bis zu seinem Tod 2007 war er der erste künstlerische Leiter des Hauses. In dieser Zeit gründete er das Marteau-Orchester (heute: Jugendsymphonieorchester Oberfranken), das er von 1984 bis 1994 leitete.[4] Intensiv beschäftigte er sich auch mit Leben und Werk des Geigers und Komponisten Henri Marteau und gewann zahlreiche namhafte Interpreten (u. a. Endres Quartett, Gerd Starke, Walter Nothas und Günther Massenkeil) für die Einspielung der Werke.

Er wirkte darüber hinaus in den 1990er Jahren am Wiederaufbau der Schulmusikabteilung der Musikhochschule Weimar mit[5] und war vermittelnd am Ankauf des „Moldenhauer-Archivs“ mit Autographen von Gustav Mahler durch die Bayerische Staatsbibliothek beteiligt.[6] Von 1995 bis 2002 war er Musikalischer Leiter des Konzertvereins Isartal und Dirigent des Philharmonischen Chors und Orchesters Isartal, mit dem er eine Konzertreihe in Wolfratshausen veranstaltete.[7] Zu seinen Veröffentlichungen zählen zahlreiche Aufsätze und Bücher u. a. über Gustav Mahler, Richard Wagner, Hans Pfitzner, Theodor Billroth und Henri Marteau. Ebenso war er maßgeblich an der Entstehung der Monographienreihe „Komponisten in Bayern“ beteiligt.[8]

Günther Weiß starb nach längerer Krankheit in seinem Wohnort Attenham.


Auszeichnungen



Publikationen (Auswahl)



Als Autor



Als Herausgeber



Literatur


Gernot Gruber, Birgit Lodes, Günter Dippold, Ulrich Wirz (Hrsg.): Musik in allen Dingen. Festschrift für Günther Weiß zum 70. Geburtstag. Hans Schneider. Tutzing 2003. ISBN 3-7952-1124-7




Einzelnachweise


  1. Robert M. Helmschrot: Grußwort. In: Gernot Gruber, Birgit Lodes, Günter Dippold, Ulrich Wirz (Hrsg.): Festschrift für Günther Weiß zum 70. Geburtstag. Hans Schneider, Tutzing 2003, ISBN 3-7952-1124-7.
  2. Fülle von Ideen, Visionen und Begeisterung | Ausgabe: 5/07 | nmz - neue musikzeitung. Abgerufen am 1. März 2021.
  3. Edgar Sitzmann: Erinnerungen an Professor Dr. Günther Weiß in Zusammenhang mit seinem Wirken in Haus Marteau. In: Gernot Gruber, Birgit Lodes, Günter Dippold, Ulrich Wirz (Hrsg.): Musik in allen Dingen. Festschrift für Günther Weiß zum 70. Geburtstag. Hans Schneider, Tutzing 2003, ISBN 3-7952-1124-7.
  4. Jugendsymphonieorchester Oberfranken: Mach mit! Abgerufen am 1. März 2021.
  5. Bedeutender Musikforscher und Musikpädagoge | Ausgabe: 5/13 | nmz - neue musikzeitung. Abgerufen am 1. März 2021.
  6. Bedeutender Musikforscher und Musikpädagoge | Ausgabe: 5/13 | nmz - neue musikzeitung. Abgerufen am 1. März 2021.
  7. Konzertverein Isartal e. V. Abgerufen am 1. März 2021.
  8. Bedeutender Musikforscher und Musikpädagoge | Ausgabe: 5/13 | nmz - neue musikzeitung. Abgerufen am 1. März 2021.
Personendaten
NAME Weiß, Günther
KURZBESCHREIBUNG deutscher Musikwissenschaftler, Dirigent, Musiker und Hochschullehrer
GEBURTSDATUM 24. April 1933
GEBURTSORT Coburg
STERBEDATUM 12. März 2007
STERBEORT Attenham



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