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Oscar Bie, auch Oskar, (geboren 9. Februar 1864 in Breslau; gestorben 21. April 1938 in Berlin) war ein deutscher Musikschriftsteller, Kunsthistoriker und Publizist.

Oskar Bie
Oskar Bie

Leben


Bie war der Sohn des jüdischen Kaufmanns Moritz Bie (1836–1923)[1] und dessen Ehefrau Albertine geb. Scherbel (1840–1918).[2][3] Nach dem Besuch des Breslauer Elisabet-Gymnasiums studierte er an den Universitäten Breslau, Leipzig und Berlin Philosophie, Kunst- und Musikgeschichte. Seine praktische musikalische Ausbildung vervollkommnete er bei Xaver Scharwenka. 1886 wurde er promoviert und habilitierte sich 1890 an der Technischen Hochschule zu Berlin als Privatdozent für Archäologie und Antiken Profanbau.[4] Im selben Jahr heiratete er in Breslau die jüdische Kaufmannstochter Margarete 'Grete' Guttmann (1868–1934).[5][3]

Von 1894 bis 1922 leitete er die Die neue Rundschau (zunächst Freie Bühne für modernes Leben, von 1894 bis 1904 Neue Deutsche Rundschau). Sie entwickelte sich unter seiner Redaktion zu einer der führenden kulturellen Monatszeitschriften Deutschlands. Als Opern-, Musik- und Kunstkritiker war er für den Berliner Börsen-Courier und die Weltbühne tätig.

Im August 1901 wurde Bie zum Professor ernannt[6], lehrte bis März 1906 an der Technischen Hochschule Berlin und vertrat von November 1923 bis Oktober 1925 an der Berliner Hochschule für Musik das Fach Moderne Musik.[7]

Als jüdischer Autor erhielt er nach 1933 Publikationsverbot, seine Bücher durften nicht mehr neu aufgelegt werden. 1935 heiratete er in zweiter Ehe die Witwe Antonie 'Toni' Milchner geb. Herrnstadt (1875–1942).[8] Sie wurde im Vernichtungslager Treblinka ermordet.[9]

Bies Schwester Margarete (geb. 1871, Breslau–?) heiratete 1899 den Kunstjournalisten und Autor Hans Heilmann und war ebenfalls schriftstellerisch tätig, zeitweise unter dem Pseudonym Käthe Helmer.[10]


Publikationen (Auswahl)


Ab 1980 wurden wichtige Werke Bies neu aufgelegt bzw. digitalisiert verfügbar gemacht.[11]


Kompositionen (Auswahl)


Im Verlag Paul Koeppen (Berlin) erschienen Kompositionen Bies für Normal- bzw. Mason-and-Hamlin-Harmonium:


Literatur




Wikisource: Oscar Bie – Quellen und Volltexte

Einzelnachweise


  1. Berliner Tageblatt vom 5. Juni 1923
  2. Berliner Tageblatt vom 4. Dezember 1918
  3. StA Breslau II Heiratsregister Nr. 468/1890
  4. Catalogus Professorum der TU
  5. StA Berlin-Schmargendorf Sterberegister Nr. 414/1934
  6. Amtliche Mitteilung im Centralblatt der Bauverwaltung vom 24. August 1901
  7. Staatl. akad. Hochschule für Musik in Berlin / Jahresbericht 1921 bis 1924, S. 5 und Staatl. akad. Hochschule für Musik in Berlin / Jahresbericht 1925 bis 1927, S. 33
  8. StA Berlin-Schmargendorf, Heiratsregister Nr. 2/1935
  9. Holocaust-Opferdatenbank. Abgerufen am 24. Dezember 2021.
  10. Franz Brümmer: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. 6. Auflage. Band 8. Reclam, Leipzig 1913, Seite 214f
  11. siehe Wikisource
Personendaten
NAME Bie, Oscar
ALTERNATIVNAMEN Bie, Oskar
KURZBESCHREIBUNG deutscher Musikschriftsteller, Kunsthistoriker und Publizist
GEBURTSDATUM 9. Februar 1864
GEBURTSORT Breslau
STERBEDATUM 21. April 1938
STERBEORT Berlin

На других языках


- [de] Oscar Bie

[en] Oskar Bie

Oskar Bie (9 February 1864 – 21 April 1938) was a German art historian and author of Jewish origin.



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