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Joseph Lanner (* 12. April 1801 in Sankt Ulrich bei Wien; † 14. April 1843 Döbling bei Wien) war ein österreichischer Komponist, Violinist und Musikdirektor.[1] Er gilt neben Johann Strauss (Vater) als derjenige, der die Popularität des Wiener Walzers entscheidend voranbrachte.

Joseph Lanner, Lithographie von Josef Kriehuber, um 1825
Joseph Lanner, Lithographie von Josef Kriehuber, um 1825
Joseph Lanner, Lithographie von Josef Kriehuber, 1839
Joseph Lanner, Lithographie von Josef Kriehuber, 1839
Joseph Lanner, Bildnis von Philipp Steidler, um 1840
Joseph Lanner, Bildnis von Philipp Steidler, um 1840
Joseph Lanner, Grabstätte auf dem Wiener Zentralfriedhof
Joseph Lanner, Grabstätte auf dem Wiener Zentralfriedhof
Denkmal von Johann Strauss Vater (links) und Joseph Lanner im Wiener Rathauspark
Denkmal von Johann Strauss Vater (links) und Joseph Lanner im Wiener Rathauspark

Leben


Joseph Lanner wurde im Haus an der Mechitaristengasse 5 am Neubau (7. Wiener Bezirk) geboren.[2] Seine Eltern waren der Handschuhmachergeselle Martin Lanner (1771–1839) und die Wirtschafterin Maria Anna Lanner geb. Scherhauff (1772–1823).[2][3] Eine zunächst begonnene Graveurlehre an der Akademie der bildenden Künste schloss er nicht ab.[1][2]

Über seine Anfänge als Musiker ist sehr wenig bekannt. Bereits als Kind begann er Tanzstücke zu komponieren. Seine musikalische Laufbahn begann er im Alter von 12 Jahren, als er dem Orchester seines Lehrmeisters Michael Pamer als Violinist beitrat. Hier lernte er später auch Johann Strauss sen. kennen, dessen langjähriger Freund, aber auch musikalischer Konkurrent, er werden sollte. Später leitete er ein Orchester, das aus einem von ihm gegründeten Terzett hervorgegangen war.

Im Jahre 1829 wurde er zum Musikdirektor der Redoute berufen; kurze Zeit später nahm er zusätzlich die Leitung der Wiener Regimentskapelle wahr. Es folgten mehrere Anstellungen als Musikdirektor in verschiedenen Hotels.

Am 28. November 1828 heiratete Joseph Lanner Franziska Jahns.[2] Ihre Kinder waren die Tänzerin Katharina Lanner, der Komponist August Lanner und die ebenfalls hochbegabte, früh verstorbene Franziska Karoline Lanner (1836–1853). Lanner, dessen Ehe am 21. September 1842 gerichtlich „von Tisch und Bett getrennt“ wurde, lebte ab ca. 1838 mit der Wiener Fleischhauerstochter Marie Kraus zusammen. Am 6. Oktober 1843 kam in Oberdöbling sein posthumer Sohn Joseph Carl Maria Kraus zur Welt.[4]

Nachdem er an Typhus erkrankte[3] verstarb Joseph Lanner im Alter von 42 Jahren nach einer akuten Lungenlähmung in seinem Haus in Oberdöbling.[2] Seine sterblichen Überreste wurden zuerst auf dem alten Döblinger Friedhof in Oberdöbling beigesetzt, der später aufgelassen wurde (heute „Strauß-Lanner-Park“). Nach deren Exhumierung wurden sie und diejenigen von Strauß-Vater am 13. Juni 1904 nebeneinander auf den Wiener Zentralfriedhof (Gruppe 32 A, Nummer 16;[5] Strauß: Nummer 15) in Ehrengräber umgebettet. Lanners Grabmal wurde vom k.u.k. Hof-Steinmetzmeister Sommer & Weniger gestaltet. Die alten Grabsteine von Lanner und Strauß-Vater wurden bei der Gestaltung des 1928 an Stelle des Friedhofs eröffneten Strauß-Lanner-Parks mit einbezogen.


Ehrungen



Werke (Auswahl)


Joseph Lanner wurde als ein sehr produktiver Komponist angesehen. Die Anzahl seiner Kompositionen geht in die Hunderte. Sein musikalisches Erbe umfasst vor allem Walzer, Ländler, Galoppe, Potpourris, Tänze und Märsche. In seinen Kompositionen ist erstmals auch die typische Struktur zu finden, die für den Wiener Walzer charakteristisch werden sollte. Seine bekanntesten Walzer sind der Pesther Walzer, Die Werber, Die Hofballtänze und Die Schönbrunner. Neben Johann Strauss (Vater) zählte Lanner zu den herausragenden Tanzkapellmeistern Wiens seiner Zeit.

Walzer

Ländler

Galoppe

Potpourris

Werke mit Melodien von Joseph Lanner


Literatur




Commons: Joseph Lanner – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise


  1. Thomas Aigner, Gunhild Oberzaucher-Schüller: Lanner, Familie. In: Oesterreichisches Musiklexikon online; abgerufen am 11. April 2021.
  2. Joseph Lanner (1801–1843) – „Vater des Wiener Walzers“. planet-vienna.com; abgerufen am 11. April 2021
  3. Ernst Hilmar: Lanner, Joseph. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 13, Duncker & Humblot, Berlin 1982, ISBN 3-428-00194-X, S. 619 f. (Digitalisat).
  4. Michael Lorenz: Familie Trampusch – geliebt und totgeschwiegen. Vortrag am 9. März 2004 beim Symposium „Tanz-Signale“ des Wiener Instituts für Strauss-Forschung. In: Jahrbuch des Vereins für Geschichte der Stadt Wien, Band 62/63, (2006/2007), Verein für Geschichte der Stadt Wien, Wien 2011, S. 135–149;
  5. Ehrengrab von Josef Lanner auf dem Wiener Zentralfriedhof (abgerufen am 11. April 2021).
  6. Helmut Zimmerman: Hannovers Straßennamen – Veränderungen seit 2001. In: Hannoversche Geschichtsblätter, Neue Folge, Band 57/58, 2003/2004, S. 277–286; hier: S. 281
Personendaten
NAME Lanner, Joseph
KURZBESCHREIBUNG österreichischer Komponist und Violinist
GEBURTSDATUM 12. April 1801
GEBURTSORT Sankt Ulrich (Wien)
STERBEDATUM 14. April 1843
STERBEORT Döbling

На других языках


- [de] Joseph Lanner

[en] Joseph Lanner

Joseph Franz Karl Lanner (12 April 1801 – 14 April 1843) was an Austrian dance music composer and dance orchestra conductor.[1][2] He is best remembered as one of the earliest Viennese composers to reform the waltz from a simple peasant dance to something that even the highest society could enjoy, either as an accompaniment to the dance, or for the music's own sake. He was just as famous as his friend and musical rival Johann Strauss I, who was better known outside of Austria in their day because of his concert tours abroad, in particular, to France and England.

[es] Josef Lanner

Josef Franz Karl Lanner (Viena, 12 de abril de 1801-ibídem, 14 de abril de 1843) fue un compositor austriaco de música instrumental para bailes.

[ru] Ланнер, Йозеф

Йо́зеф Франц Карл Ла́ннер (нем. Joseph Franz Karl Lanner; 12 апреля 1801, Вена — 14 апреля 1843, там же) — австрийский композитор, дирижёр и скрипач. Наряду с Иоганном Штраусом является основоположником венского вальса. Оставил после себя по меньшей мере 200 вальсов.



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