music.wikisort.org - Forscher

Search / Calendar

Ernst Karl Hilmar (* 20. September 1938 in Graz; † 23. November 2016 in Villach)[1] war ein österreichischer Musikwissenschaftler und Bibliothekar. Er befasste sich insbesondere mit dem Werk von Franz Schubert, Johann Strauss (Sohn), Hugo Wolf und der Zweiten Wiener Schule.


Laufbahn


Nach dem Studium der Musikwissenschaft an der Universität Graz und der Musikhochschule Wien (Promotion: Graz 1962)[2] ging Hilmar zunächst nach Freiburg im Breisgau und war danach wissenschaftlicher Mitarbeiter der RISM-Zentrale in Kassel. 1969 wechselte er in die Musiksammlung der Wiener Stadt- und Landesbibliothek[3], die damals von Fritz Racek (1911–1975) geleitet wurde. 1975 wurde er dessen Nachfolger. 1987 wurde Hilmar mit einer Kompilation seiner früheren Schubert-Publikationen an der Universität Wien habilitiert (Gesammelte Studien zu Leben und Werk von Franz Schubert).

1979 gründete er die Gesellschaft für die Förderung der Schubert-Forschung, aus der 1987 das Wiener Internationale Franz-Schubert-Institut (IFSI) hervorging, in dem er von 1988 bis 2003 das Periodikum Schubert durch die Brille herausgab. Seine Rororo-Schubert-Monographie wurde auch ins Japanische (Tokio 2000) und Chinesische (Peking 2005) übersetzt. Er initiierte auch die Gründung des Wiener Instituts für Strauss-Forschung (WISF). Es entstand eine langjährige Zusammenarbeit mit dem Musikantiquar und -verleger Hans Schneider, der die Publikationen der von Hilmar begründeten Institute herausgab und förderte. Im November 2001 wurde Hilmar wegen statutenwidriger Aktivitäten als Generalsekretär des IFSI abgewählt, das IFSI musste im April 2005 aufgelöst werden.[4]

1994 musste Hilmar aufgrund des Verdachts von Malversationen die Wienbibliothek verlassen, 1997 wurde die Suspendierung wieder aufgehoben, seit 1998 befand er sich im Ruhestand. Er war weiterhin (u. a. vielfach gemeinsam mit Margret Jestremski) wissenschaftlich tätig. 2010 war die Rolle Hilmars als Leiter der Musiksammlung der Wienbibliothek (1975–1994) Gegenstand staatsanwaltlicher Ermittlungen, die Ermittlungen wurden im Dezember 2010 eingestellt.[5]

Hilmar publizierte auch unter dem Pseudonym „Karl E. Harpf-Harpfenstein“.


Publikationen



Zu Franz Schubert (Auswahl)



Zu Hugo Wolf



Zur zweiten Wiener Schule



Sonstige Publikationen als Autor und Herausgeber (Auswahl)





Einzelnachweise


  1. Requiem für Ernst Karl Hilmar in Stift Viktring (Memento vom 2. Januar 2017 im Internet Archive)
  2. Ernst Hilmar: Eine stilkritische Untersuchung der Werke Ferruccio Busonis aus den Jahren 1880–1890 mit einem biographischen Abriss über den Aufenthalt des jungen Busoni in der Steiermark eingereicht von Ernst Hilmar Graz, Univ. Diss., Graz 1962. (274 Bl.).
  3. E. Hilmar bei Rowohlt
  4. Protokoll der letzten Vorstandssitzung des Internationalen Franz Schubert Instituts am 13. April 2005
  5. Ralph Braun: Staatsanwaltliche Ermittlungen bezüglich der angeblich aus der Wiener Stadt- und Landesbibliothek entwendeten und 2008 Ralph Braun bzw. 2010 dem Kölner Auktionshaus Venator&Hanstein angebotenen Johann Strauss-Autographen (PDF; 4,1 MB) vor der Einstellung? – Erhält der Anbieter die Partiturskizzen zurück? In: Deutsche Johann-Strauss-Gesellschaft e. V. Mitteilungsblatt. Mitteilungen, Berichte und Referate. Coburg, 37 (2010), S. 2–29.
Personendaten
NAME Hilmar, Ernst
ALTERNATIVNAMEN Hilmar, Ernst Karl (vollständiger Name)
KURZBESCHREIBUNG österreichischer Musikwissenschaftler und Bibliothekar
GEBURTSDATUM 20. September 1938
GEBURTSORT Graz
STERBEDATUM 23. November 2016
STERBEORT Villach

На других языках


- [de] Ernst Hilmar

[en] Ernst Hilmar

Ernst Hilmar (20 September 1938 – 23 November 2016[1]) was an Austrian librarian, editor, and musicologist.[2]



Текст в блоке "Читать" взят с сайта "Википедия" и доступен по лицензии Creative Commons Attribution-ShareAlike; в отдельных случаях могут действовать дополнительные условия.

Другой контент может иметь иную лицензию. Перед использованием материалов сайта WikiSort.org внимательно изучите правила лицензирования конкретных элементов наполнения сайта.

2019-2024
WikiSort.org - проект по пересортировке и дополнению контента Википедии