Paul Scudo (* 8. Juni 1806 in Venedig; † 14. Oktober 1864 in Blois) war ein französischer Musikkritiker und Musikschriftsteller italienischer Abstammung.
Scudo studierte Gesang am Musikinstitut von Alexandre-Étienne Choron und war dort 1829/30 selbst als Lehrer tätig. Nach der Julirevolution von 1830 war er vorübergehend Klarinettist in einem Regiment, außerdem Musik- und Sprachlehrer in Tours und Vendôme.
1840 begann er mit dem Schreiben von Musikkritiken und war bald einer der einflussreichsten Pariser Musikkritiker, der für die Zeitschriften Revue des Deux Mondes und L’Art Musical tätig war.
Seine Besprechungen, speziell von Opernaufführungen, verraten eine sehr konservative Einstellung und richteten sich gegen einen Großteil der zeitgenössischen Komponisten, darunter Hector Berlioz, Richard Wagner, Franz Liszt, Giuseppe Verdi und Charles Gounod. Berlioz nannte Scudo in seinen Memoiren einen „Monomanen“.[1]
Er befand sich ständig in Geldnöten und bat namentlich Giacomo Meyerbeer mehrfach um ein Darlehen. Zum Dank widmete er Meyerbeer seinen Musikerroman Le chevalier Sarti.
Daneben trat er auch mit einigen kleinen Kompositionen hervor.
Um 1862 wurde Scudo geisteskrank und lebte zuletzt in einem Sanatorium, wo er 1864 starb.
Personendaten | |
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NAME | Scudo, Paul |
KURZBESCHREIBUNG | italienisch-französischer Musikkritiker und Musikschriftsteller |
GEBURTSDATUM | 8. Juni 1806 |
GEBURTSORT | Venedig |
STERBEDATUM | 14. Oktober 1864 |
STERBEORT | Blois |