Benjamin Bernheim (* 1985 in Paris) ist ein französischer lyrischer Tenor, bekannt für seine Interpretationen im italienischen und französischen Fach.
Benjamin Bernheim
Kindheit und Ausbildung
Benjamin Bernheim wurde in Paris geboren und wuchs in Genf auf, wo er Geige und Klavier studierte, bevor er im Alter von 10 Jahren am örtlichen Konservatorium mit dem Gesangsunterricht begann. Mit 18 Jahren begann er sein Studium am Conservatoire de Lausanne (HEMU) unter der Anleitung von Gary Magby.
Nach Abschluss seines Studiums wurde er für die Spielzeit 2008/2009 in das Opernstudio des Opernhauses Zürich aufgenommen.[1]
2012 debütierte er bei den Salzburger Festspielen als Agenore in Il re pastore von Wolfgang Amadeus Mozart in der konzertanten Aufführung der Oper unter der Leitung von William Christie.[2] Zwischen 2012 und 2015 erweiterte er sein Repertoire um mehrere Rollen, insbesondere Cassio (Otello), Narraboth (Salome), Tebaldo (I Capuleti e i Montecchi), Matteo (Arabella), Tamino (Die Zauberflöte), Spakos (Cléopâtre) und Eginhard (Fierrabras). Er debütierte auch an der Opéra national de Bordeaux, der Semperoper Dresden und bei den Salzburger Pfingstfestspielen in Salzburg.
In der Saison 2015/16 gab er sein Debüt in großen Tenorrollen an Opernhäusern in Europa und den USA. Sein Repertoire umfasst Rodolfo in La Bohème, Des Grieux in Manon, Alfredo in La traviata, die Titelrolle in Faust, Nemorino in L’elisir d’amore, die Tenorpartien in Giuseppe VerdisRequiem und Giacomo PuccinisMessa di Gloria sowie Lenski in Eugene Onegin.[3] Er ist häufiger Gast des Opernhauses Zürich, des Royal Opera House in London, der Staatsoper Berlin, der Deutschen Oper, der Semperoper Dresden, der Wiener Staatsoper, der Opéra national de Paris, des Théâtre des Champs-Élysées, der Opéra national de Bordeaux, des Teatro alla Scala in Mailand und der Salzburger Pfingst- und Osterfestspiele.[4]
2018 unterschrieb er bei der Deutschen Grammophon als exklusiver Künstler und veröffentlichte am 12. September 2019 sein erstes Album.[5]
Den Auftakt seiner Saison 2018/19 markierte La Bohème am Opernhaus Zürich. Erneut als Rodolfo war er an der Wiener Staatsoper zu sehen,[6] wo er direkt im Anschluss den Tamino in der Zauberflöte zum Besten gab. Weitere Opernaufführungen 2018/19 waren unter anderem La traviata am Royal Opera House[7] und der Mailänder Scala sowie Manon an der Opéra national de Bordeaux. Im Juli gab er sein Rollendebüt als Ismaele in Verdis Nabucco am Opernhaus Zürich.[8] Konzertant trat Bernheim unter anderem in Puccinis Messa di Gloria mit dem London Symphony Orchestra unter der Leitung von Sir Antonio Pappano und beim Open-Air-Konzert anlässlich der Feierlichkeiten „150 Jahre Staatsoper am Ring“ auf.
In der Saison 2019/20 gab der französische Tenor einen Liederabend in La Grange au Lac in Évian-les-Bains, ein Konzert im Auditorium de Bordeaux mit dem Orchestre National Bordeaux Aquitaine,[9] ein Konzert am Opernhaus Zürich mit Sabine Devieilhe und der Pianistin Carrie-Ann Matheson[10] und sein Rollendebüt als Duca in Rigoletto an der Bayerischen Staatsoper.[11] An der Staatsoper Unter den Linden war er erneut als Rodolfo in La Bohème[12] und als Alfredo in La traviata sowie an der Opéra national de Paris als Le chevalier des Grieux in Manon[12] zu sehen.
Bernheim begann seine Spielzeit 2020/21 als Alfredo (La traviata) an der Opéra national de Bordeaux.[13] Er trat bei den Salzburger Festspielen auf,[14] eröffnete Le Festival de Paris mit einem Liederabend mit Carrie-Ann Matheson und war Gast in der Philharmonie Luxemburg (ebenfalls ein Liederabend mit Matheson).[15] Bernheim spielte die Titelrolle in Faust an der Opéra national de Paris in einer Neuproduktion, die von France TV5 übertragen wurde.[16] Er sollte sein Debüt an der Metropolitan Opera in New York City als Roméo in Gounods Roméo et Juliette geben, aber die Produktion wurde aufgrund der Coronavirus-Pandemie abgesagt.[17]
In der Spielzeit 2021/22 begann Bernheim mit einem Rollen- und Hausdebüt an der Staatsoper Hamburg in der Eröffnungsproduktion der Spielzeit 2021/22, Les contes d'Hoffmann,[18] in der er die Titelrolle übernahm. Es folgten Auftritte am Théâtre des Champs-Elysées[19] und im Wiener Konzerthaus.[20] Anschließend ist Bernheim als Duce di Mantova in Verdi's Rigoletto zu hören, ein Hausdebüt am Gran Teatre del Liceu in Barcelona.[21] Er gab sein Rollendebüt als Werther in einer neuen Produktion von Romain Gilbert an der Opéra national de Bordeaux.[22]
Benjamin Bernheim begann seine Saison 2022/23 mit einem Hausdebüt an der Opéra national du Rhin, wo er Verdis Requiem sang.[23] Anschließend übernahm er erneut die Rolle des Des Grieux in Manon Lescaut an der Staatsoper Hamburg.[24] Im Oktober 2022 kehrte er an die Wiener Staatsoper zurück, um die Rolle des Herzogs von Mantua in Rigoletto zu singen.[25]
Er unterzeichnete 2018 einen Exklusivvertrag mit der Deutschen Grammophon und nahm sein Debütalbum mit der Prague Philharmonia (PKF) unter der Leitung von Emmanuel Villaume auf; dieses wurde am 8. November 2019 veröffentlicht.[26] Sein zweites Album, Boulevard des Italiens, wird am 9. April 2022 erscheinen.[27]
Diskografie
Benjamin Bernheim (Debüt-Album), Prague Philharmonia, unter der Leitung von Emmanuel Villaume, Deutsche Grammophon, 2019[28]
Charles Gounod: Faust, in der Rolle des Faust, Théâtre des Champs-Élysées mit Les Talens Lyriques unter der Leitung von Christophe Rousset, Bru Zane, 2019[29]
Giuseppe Verdi: Otello (DVD), in der Rolle des Cassio, Salzburger Osterfestspiele, Staatskapelle Dresden unter der Leitung von Christian Thielemann, Regie: Vincent Boussard, Unitel Classica, 2017[30]
Vincenzo Bellini: I Capuleti e i Montecchi (DVD), in der Rolle des Tebaldo, Opernhaus Zürich, dirigiert von Fabio Luisi, Regie: Christof Loy, Accentus Music, 2016[31]
Giacomo Puccini: Manon Lescaut, in der Rolle des Edmondo, Münchner Rundfunkorchester unter der Leitung von Marco Armiliato, Deutsche Grammophon, 2016
Igor Strawinsky: Oedipus Rex (DVD), in der Rolle des Berger, Théâtre des Champs-Élysées mit dem Orchestre national de France unter der Leitung von Daniele Gatti, CLC Production, 2014.[32]
Franz Schubert: Fierrabras (DVD), in der Rolle des Eginhard, Salzburger Festspiele, Wiener Philharmoniker unter der Leitung von Ingo Metzmacher, Regie: Peter Stein, Unitel Classica, 2014[33]
Jacques Offenbach: Les Contes d'Hoffmann, (DVD), in der Rolle des Hoffmann, Live-Aufnahme aus der Staatsoper Hamburg, 25. Februar 2022.
Boulevard des Italiens, Deutsche Grammophon, Orchestra del Teatro Comunale di Bologna, geleitet von Frédéric Chaselin, 9. April 2022.[34]
Auszeichnungen
Artiste Lyrique de l’Année, Les Victoires de la Musique Awards in Frankreich, 2020[35]
Personnalité musicale de l’année, Le Syndicat professionnel de la critique de théâtre, musique et danse, 2020[36]
La Bohème.(Nicht mehr online verfügbar.)Wiener Staatsoper,ehemalsimOriginal;abgerufen am 13.Januar 2020.@1@2Vorlage:Toter Link/upstream.wiener-staatsoper.at(Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven)
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