Devonté Hynes (* 23. Dezember 1985 als David Joseph Michael Hynes in Houston, Texas[1]) ist ein Sänger, Songschreiber, Komponist, Regisseur, Produzent und Performance-Künstler. Er wuchs im Londoner Stadtteil Ilford auf und lebt heute in New York City.[2] Größere Bekanntheit erlangte Hynes unter dem Pseudonym Blood Orange.[3]
Devonté Hynes, 2008
Musikkarriere
Devonté Hynes begann seine musikalische Karriere 2004 als Teil der Hardcore-Punkband Test Icicles, mit der er zwei Alben veröffentlichte, darunter 2005 For Screening Purposes Only.[4] 2006 trennte Hynes sich dann von der Band und ging fortan dem Soloprojekt Lightspeed Champion nach. Hinter dem Künstlernamen kreierte der Musiker nun einen sanften Folk-Alternative Sound und veröffentlichte zwei Alben, 2008 die Debütplatte Falling Off The Lavender Bridge und 2010 das Nachfolgewerk Life Is Sweet! Nice To Meet You. Zu dieser Zeit produzierte und schrieb er ebenfalls bereits Songs für andere Künstler, darunter Theophilus London und Solange.[5]
Hynes zog kurz darauf nach New York City um[6] und widmete sich fortan verstärkt einem neuen Soloprojekt: Blood Orange. Unter dem neuen Pseudonym erschien 2011 das erste Album Coastal Groovers, dessen Sound noch an vergangene Lightspeed Champion Songs erinnert.[7] Mit dem Folgewerk Cupid Deluxe aus dem Jahr 2013 scheint Hynes seinen neuen Sound gefunden zu haben. Die Platte vereint einen weichen Gesang mit R&B, Funk, Disco, Rap und Soul der 80er-Jahre.[8] Das Album enthält Gastbeiträge unter anderem vom britischen Rapper Skepta. 2016 folgte das Album Freetown Sound, mit dem Hynes seinem Sound treu bleibt.[9] Das Album enthält Gastbeiträge von Nelly Furtado und Debbie Harry sowie Spoken-Word-Poesie von Ashlee Haze.[10][11] Der Name des Albums ist eine Anspielung auf die Heimatstadt des Vaters in Sierra Leone, Freetown.[12] Das Album wurde von Consequence of Sound zu den 50 besten Alben des Jahres 2016 gewählt.[13]
Zwei Jahre später, 2018, folgte das dritte Studioalbum Negro Swan, auf dem Blood Orange erneut verschiedenen Interpreten vereint, darunter A$AP Rocky, Diddy und den Jazz-Musiker Steve Lacey.[14] Mit dieser Veröffentlichung festigte Hynes seinen nunmehr typischen Sound und setzte erneut auf das Stilmittel von Sprachsamples gepaart mit sanften Klängen, die von Popmusik geprägt sind.[15] Im Jahr 2019 erschien das bis dato letzte Blood Orange Album Angel's Pulse. Hierbei greift Hynes auf Gastbeiträge von Toro y Moi, Gangsta Boo, Ian Isiah oder Tinashe zurück.
Parallel zum musikalischen Schaffen als Blood Orange komponiert Devonté Hynes ebenfalls Filmmusik und Soundtracks unter seinem bürgerlichen Namen. 2014 komponierte er die Musik zu Palo Alto, einem Film von Gia Coppola, der auf den Kurzgeschichten Palo Alto von James Franco basiert.[22] Ebenfalls ist Hynes für die Filmmusik von Queen & Slim verantwortlich, einem romantischen Thriller von Melina Matsoukas, der 2019 erschien. Die Regisseurin ist ebenfalls bekannt für ihre Musikvideos von Beyoncé und Rihanna.[23][24] Aus der Feder von Hynes stammt zudem weitere Filmmusik, darunter für We Are Who We Are, Mainstream, HBO's In Treatment und Passing.
Besondere Auftritte
Im Dezember 2015 gab Hynes mehrere Benefizkonzerte im legendären Apollo Theater im New Yorker Stadtteil Harlem. Unter dem Namen Blood Orange & Friends brachte er an mehreren Abenden verschiedene Künstler und Mitwirkende auf die Bühne, darunter Caroline Polachek von Chairlift, Nelly Furtado, Solange Knowles, Le1f und Junglepussy. Die Einnahmen der Auftritte gingen an die Opus 118 Harlem School of Music.[25][26][27] Das Duett mit Nelly Furtado, Hadron Collider, konnte an den Abenden exklusiv auf Kassette erworben werden.[28]
Sonstiges
Devonté Hynes lebt und arbeitet in New York City. Er spielt mehrere Instrumente, darunter Cello, Piano und Gitarre.[29]
Hynes verarbeitet in seiner Musik, insbesondere den Blood Orange Veröffentlichungen, immer wieder gesellschaftspolitische Themen wie Rassismus, Diskriminierung, und Homophobie.[30][31] Er befasst sich mit seiner Identität als Afrobrite in den USA[32] und spielt mit den verschiedenen Geschlechterrollen[33], letzteres zeigt sich auch über die Musik hinaus in seinem Kleidungsstil und seiner Bildsprache.[34][35]
Devonté Hynes pflegt enge Beziehungen zur Modeszene und hat wiederholt gemodelt, unter anderem für das angesagte New Yorker Label Telfar[36][37] und die Debütkollektion von Virgil Abloh für Louis Vuitton[38][39][40]
Diskografie
Alben (Lightspeed Champion)
2008: Falling Off The Lavender Bridge
2010: Life Is Sweet! Nice To Meet You
Alben (Blood Orange)
2011: Coastal Groovers
2013: Cupid Deluxe
2016: Freetown Sound
2018: Negro Swan
2019: Angel's Pulse
EPs (Lightspeed Champion)
2010: Bye Bye
EPs (Blood Orange)
2018: Black History
2022: Four Songs
Singles (Lightspeed Champion)
2007: Galaxy Of The Lost
2007: Midnight Surprise
2008: Tell Me What It's Worth
2010: Marlene
2010: Madame Van Damme
Singles (Blood Orange)
2011: Champagne Coast
2012: Dinner
2013: You're Not Good Enough
2015: Sandra's Smile
2015: Hadron Collider (featuring Nelly Furtado)
2016: Augustine
2018 Chewing Gum (featuring A$AP Rocky)
Gastbeiträge
2011: Flying Overseas (Theophilus London featuring Devonté Hynes & Solange)
2014: Figure It Out (Theophilus London featuring Dev Hynes)
Ben Ratliff:Review: ‘Blood Orange and Friends’ at the Apollo. In: The New York Times. 13.Dezember 2015, ISSN0362-4331 (nytimes.com[abgerufen am 31.Mai 2022]).
Lizzy Goodman:How Dev Hynes, English Misfit, Became Blood Orange, R.&B. Miracle Worker. In: The New York Times. 23.August 2018, ISSN0362-4331 (nytimes.com[abgerufen am 31.Mai 2022]).
Quynh Tran:Handtasche trifft Zeitgeist: Wie eine günstige Tasche zur „Bushwick Birkin“ wurde. In: FAZ.NET. ISSN0174-4909 (faz.net[abgerufen am 31.Mai 2022]).
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