Jamie-Lee Marie Kriewitz (* 18. März 1998 in Gehrden) ist eine deutsche Popsängerin, die 2015 als Siegerin der fünften Staffel der Castingshow The Voice of Germany bekannt wurde. 2016 vertrat sie Deutschland beim Eurovision Song Contest in Stockholm. Sie ist auch die Interpretin der deutschen Version des Titellieds der Super-RTL-Serie Spirit: wild und frei. Seit der Veröffentlichung ihres ersten Albums tritt sie als Jamie-Lee auf.
Jamie-Lee Kriewitz[1] wurde 1998[2] in Gehrden[3] geboren, wuchs jedoch in Bennigsen, einem Stadtteil der niedersächsischen Stadt Springe, auf. Sie besucht die Eugen-Reintjes-Schule in Hameln[4] im Bildungsgang Fachoberschule Gestaltung.[5] Ihr Vater ist Schlagzeuger, sie selbst trat mit elf Jahren dem Gospelchor Joyful Noise bei[6] und nahm auch Klavierunterricht.[7] Jamie-Lee hat einen älteren Bruder.[8]
Auffällig an Jamie-Lee ist neben ihrer Stimme ihr Kleidungsstil, der an Manga bzw. Anime erinnert, die tatsächlich zu ihren Interessen gehören. In jeder Show von The Voice of Germany trat sie in einer anderen bunten Kleidung und Kopfbedeckung im japanischen Decora-Kei („Dekorations-Stil“) auf.[9] Sie interessiert sich für K-Pop und Südkorea[10] und lebt seit 2013 vegan.[11] Seit Oktober 2016 ist sie mit dem Musiker Fabian Riaz liiert. Anfang Oktober 2018 gab Jamie-Lee ihre Verlobung bekannt. Das Paar lebt seit 2017 in Magdeburg.
2015 nahm sie mit 17 Jahren als Schülerin an der fünften Staffel von The Voice of Germany teil. Mit ihrer Interpretation des Filmhits The Hanging Tree überzeugte sie in den Blind Auditions alle vier Coaches und schloss sich dem Team von Michi und Smudo an. In den folgenden Runden wurde sie jeweils direkt von ihren Coaches weitergewählt, und im Halbfinale war sie eine der vier Kandidaten, die das Publikumsvoting gewannen. Im Finale trat sie mit der englischen Sängerin Jess Glynne sowie mit ihrem eigenen Song Ghost auf. Sie siegte mit 38 % der Zuschauerstimmen und einem Vorsprung von mehr als 15 % vor dem Zweitplatzierten Ayke Witt und war die erste Siegerin, die noch nicht volljährig war.
Phase (Datum) | Lied | Originalinterpret |
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Blind Auditions (15. Oktober 2015) | The Hanging Tree | Jennifer Lawrence |
Battle (20. November 2015) | Royals | Lorde |
Knockouts (26. November 2015) | Berlin | Ry X |
1. Liveshow (3. Dezember 2015) | Lights Will Guide Me | Fahrenhaidt |
Halbfinale (10. Dezember 2015) | Warriors | Imagine Dragons |
Name drauf | Die Fantastischen Vier | |
Finale (17. Dezember 2015) | Take Me Home | Jess Glynne |
Ghost | Jamie-Lee Kriewitz |
Der eigene Showsong Ghost war bereits in der Woche vor dem Finale veröffentlicht worden und erreichte als erfolgreichster Song der vier Finalisten Platz 59 der deutschen Charts.[12] Eine Woche nach dem Finalsieg stieg er auf Platz 11 der deutschen Singlecharts.
Im Februar 2016 nahm sie an der deutschen Vorentscheidung Unser Lied für Stockholm teil.[13] Mit ihrem Song Ghost – produziert von DJ Thomilla – gewann sie mit 44,5 % der Stimmen die Show und qualifizierte sich damit, Deutschland am 14. Mai 2016 beim Eurovision Song Contest in Stockholm zu vertreten. Nach ihrem Sieg war der Song erneut in den deutschen Singlecharts vertreten. Sie trat im April bei der Echoverleihung 2016 und bei Schlag den Star auf. Ebenfalls im April 2016 erschien der Song Berlin. Es ist der zweite Song ihres gleichnamigen Debütalbums, das Ende des Monats veröffentlicht wurde. Das Album platzierte sich in den Top 20 der deutschen Albumcharts. Anfang Mai war sie in Begleitung von Bürger Lars Dietrich zu Gast auf der DoKomi. Sie erhielt im Finale des ESC 1 Punkt im Jury-Voting und 10 Punkte im Televoting und belegte mit 11 Punkten den letzten Platz.
Im Juni 2016 war sie Jurymitglied bei der KWF-Audition in Berlin, Deutschlands Vorentscheidung für den Vertreter beim K-Pop World Festival 2016. Beim Napster-Fan-Preis 2016 gewann sie als „Beste Einzelkünstlerin“. Sie trat im Sommer 2016 unter anderem beim Halberg Open Air in Saarbrücken, beim Maschseefest in Hannover sowie beim MDR Harz Open Air in Wernigerode auf. Die Tournee zu ihrem Album war für Oktober 2016 in acht Städten geplant[14], wurde jedoch aus schulischen Gründen verschoben.
Während einer Reise nach Seoul in Südkorea nahm sie das Musikvideo zu ihrer dritten Single Wild One auf, das im September 2016 veröffentlicht wurde. Im September modelte sie für die Foto-Ausstellung Alive des Designers Franz-Josef Baur. Die Fotos wurden im Januar 2017 veröffentlicht.[15] Für das Album Projekt Giraffenaffen 5 zugunsten von Die Arche – Christliches Kinder- und Jugendwerk nahm Jamie-Lee das Wolfslied aus dem Astrid-Lindgren-Roman Ronja Räubertochter neu auf.
Anfang 2017 nahm sie in Portugal an der Seite von Fargo Jetzt erst recht auf, den Auftaktsong zum Song-Contest Dein Song für eine Welt; seither ist sie Patin bei diesem Schulwettbewerb.[16][17] Ebenfalls im Januar 2017 wirkte sie in dem Werbespot für Nom Noms, ein Kosmetikprodukt für Kinder, mit, der im März 2017 veröffentlicht wurde.[18][19] Im Februar war sie Jurorin beim Song Contest der Jewrovision.[20] In dem im März 2017 erschienenen Spielfilm Los Veganeros 2 hatte sie einen Cameo-Auftritt.[21] Bei der Echoverleihung 2017 war ihr Debütalbum Berlin in der Kategorie „Künstlerin Pop national“ nominiert. Ebenfalls im April 2017 fand die Tournee zu ihrem Album in sieben Städten statt.[22]
Nachdem sie bereits seit Juni 2017 an der Toggo-Tour des Senders Super RTL teilgenommen hatte,[23] sang sie danach Wild und frei, den deutschen Titelsong der Serie Spirit: wild und frei, die ab September 2017 von Super RTL ausgestrahlt wurde. Ihre Interpretation erreichte mit über 14 Millionen Aufrufen auf YouTube mehr als das englische Original.[24][25] Ebenfalls für Super RTL nahm sie das Weihnachtslied Coming Home for Christmas von Banaroo neu auf, ihre Version wurde im Dezember 2017 veröffentlicht. Im selben Jahr war sie zu Gast bei der vierten Staffel von Disney Magic Moments, die im November und Dezember 2017 vom Disney Channel ausgestrahlt wurde.[26]
Auch im Sommer 2018 begleitete Jamie-Lee die Toggo-Tour. Zusammen mit Fabian Riaz hatte sie einen Auftritt in dem Musikvideo zu dem Lied Kiss Me von Rea Garvey, das im September 2018 veröffentlicht wurde.[27][28] Ebenfalls 2018 war sie Teil des Podcasts der achten Staffel von The Voice of Germany, an der auch Riaz als Kandidat teilgenommen hat. Im April 2019 war Jamie-Lee Supporting Act beim ersten Auftritt der K-Pop-Gruppe M.O.N.T. in Deutschland.[29]
Seit Anfang 2019 arbeitete sie mit dem Produzenten Tobias Röger zusammen.[30][31] Im November 2019 wurde ihre Single Flying veröffentlicht,[32] die nach einem Monat über 700.000 Aufrufe bei Spotify hatte.[33] Dabei handelt es sich sowohl ihren ersten deutschsprachigen eigenen Song als auch um das erste Stück, das sie selbst geschrieben hat.
Im Februar 2020 folgte die Veröffentlichung der Single Auch wenn es gelogen ist[34]. Bei der von Elias Dimitriou organisierten Partyreihe Fairytale, welche ebenfalls für Februar geplant war, stand sie bereits als Headline-Act fest.[35] Im April kam es zu einer erneuten Zusammenarbeit mit Die Arche, als sie zusammen mit anderen Siegern und Teilnehmern von The Voice of Germany, The Voice Kids und The Voice Senior das Lied Niemals alleine aufnahm,[36] um der Bevölkerung im Rahmen der Covid-19-Pandemie Zuversicht zu geben. Ebenfalls im April wurde ihre Single Heartbeat Distance veröffentlicht[37](wovon im September eine zweite Version erschien[38]) und im Februar 2021 folgte die Single Seoul.[39] Zeitgleich veröffentlichte sie eine gleichnamige EP, auf welcher diese fünf eigenen Stücke enthalten sind.[40]
Im Januar 2022 erschien in Kooperation mit dem DJ Nerds at Raves, dem Produzenten Marc Korn sowie Just Mike die Single abcdefu.[41][42] Dabei handelt es sich um eine Coverversion des gleichnamigen Hits von Gayle.[43] Gleichzeitig ist es die erste englischsprachige Produktion seit 2017, an der Jamie-Lee als Sängerin beteiligt war. Als zweite Kollaboration mit Nerds at Raves folgte Anfang April 2022 die Veröffentlichung der Single Infinity. Mit der Single oh oh erschien Ende Mai 2022 wieder ein eigener Song.[44] Im Juli desselben Jahres wurde als dritte Kollaboration die Single Running Up That Hill (A Deal With God) veröffentlicht.[45] Ende August trat sie bei einem Eurovision Live Concert in Setúbal in Portugal auf.[46][47]
Jahr | Titel | Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartplatzierungenChartplatzierungen[12] (Jahr, Titel, Platzierungen, Wochen, Auszeichnungen, Anmerkungen) |
Anmerkungen | ||
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DE | AT | CH | |||
2016 | Berlin | DE18 (5 Wo.)DE |
— | — |
Erstveröffentlichung: 29. April 2016 |
Jahr | Titel Album |
Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartplatzierungenChartplatzierungen[12] (Jahr, Titel, Album, Platzierungen, Wochen, Auszeichnungen, Anmerkungen) |
Anmerkungen | ||
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DE | AT | CH | |||
2015 | Ghost Berlin |
DE11 (19 Wo.)DE |
AT65 (1 Wo.)AT |
CH26 (1 Wo.)CH |
Erstveröffentlichung: 2. Dezember 2015 |
Weitere Veröffentlichungen
1956: Walter Andreas Schwarz; Freddy Quinn |
1957: Margot Hielscher |
1958: Margot Hielscher |
1959: Alice und Ellen Kessler |
1960: Wyn Hoop |
1961: Lale Andersen |
1962: Conny Froboess |
1963: Heidi Brühl |
1964: Nora Nova |
1965: Ulla Wiesner |
1966: Margot Eskens |
1967: Inge Brück |
1968: Wencke Myhre |
1969: Siw Malmkvist |
1970: Katja Ebstein |
1971: Katja Ebstein |
1972: Mary Roos |
1973: Gitte |
1974: Cindy & Bert |
1975: Joy Fleming |
1976: The Les Humphries Singers |
1977: Silver Convention |
1978: Ireen Sheer |
1979: Dschinghis Khan |
1980: Katja Ebstein |
1981: Lena Valaitis |
1982: Nicole |
1983: Hoffmann & Hoffmann |
1984: Mary Roos |
1985: Wind |
1986: Ingrid Peters |
1987: Wind |
1988: Maxi & Chris Garden |
1989: Nino de Angelo |
1990: Chris Kempers & Daniel Kovac |
1991: Atlantis 2000 |
1992: Wind |
1993: Münchener Freiheit |
1994: Mekado |
1995: Stone & Stone |
1997: Bianca Shomburg |
1998: Guildo Horn |
1999: Sürpriz |
2000: Stefan Raab |
2001: Michelle |
2002: Corinna May |
2003: Lou |
2004: Max Mutzke |
2005: Gracia |
2006: Texas Lightning |
2007: Roger Cicero |
2008: No Angels |
2009: Alex Swings Oscar Sings! |
2010: Lena |
2011: Lena |
2012: Roman Lob |
2013: Cascada |
2014: Elaiza |
2015: Ann Sophie |
2016: Jamie-Lee |
2017: Levina |
2018: Michael Schulte |
2019: S!sters |
2020: Ben Dolic |
2021: Jendrik |
2022: Malik Harris
Konnte sich nicht qualifizieren:
1996: Leon
Gewinner: Ukraine Jamala
2. Platz: Australien Dami Im •
3. Platz: Russland Sergei Lasarew
Armenien Iveta Mukuchyan • Aserbaidschan Samra • Belgien Laura Tesoro • Bulgarien Poli Genowa • Deutschland Jamie-Lee • Frankreich Amir • Georgien Nika Kocharov & Young Georgian Lolitaz • Israel Hovi Star • Italien Francesca Michielin • Kroatien Nina Kraljić • Lettland Justs • Litauen Donny Montell • Malta Ira Losco • Niederlande Douwe Bob • Osterreich ZOË • Polen Michał Szpak • Schweden Frans • Serbien Sanja Vučić • Spanien Barei • Tschechien Gabriela Gunčíková • Ungarn Freddie • Vereinigtes Konigreich Joe and Jake • Zypern Republik Minus One
In einem der beiden Halbfinale ausgeschieden:
Albanien Eneda Tarifa •
Belarus Ivan •
Bosnien und Herzegowina Dalal & Deen feat. Ana Rucner & Jala
•
Danemark Lighthouse X •
Estland Jüri Pootsmann •
Finnland Sandhja •
Griechenland Argo •
Irland Nicky Byrne •
Island Greta Salóme •
Mazedonien 1995 Kaliopi •
Moldau Republik Lidia Isac •
Montenegro Highway •
Norwegen Agnete •
San Marino Serhat •
Schweiz Rykka •
Slowenien ManuElla
Disqualifikation:
Rumänien Ovidiu Anton
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The Voice of Germany |
Ivy Quainoo (Staffel 1) • Nick Howard (Staffel 2) • Andreas Kümmert (Staffel 3) • Charley Ann Schmutzler (Staffel 4) • Jamie-Lee Kriewitz (Staffel 5) • Tay Schmedtmann (Staffel 6) • Natia Todua (Staffel 7) • Samuel Rösch (Staffel 8) • Claudia Emmanuela Santoso (Staffel 9) • Paula Dalla Corte (Staffel 10) • Sebastian Krenz (Staffel 11) |
The Voice Kids |
Michèle Bircher (Staffel 1) • Danyiom Mesmer (Staffel 2) • Noah-Levi Korth (Staffel 3) • Lukas Janisch (Staffel 4) • Sofie Thomas (Staffel 5) • Anisa Celik (Staffel 6) • Mimi & Josefin (Staffel 7) • Lisa-Marie Ramm (Staffel 8) • Egon Werler (Staffel 9) • Georgia Balke (Staffel 10) |
The Voice Senior |
Personendaten | |
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NAME | Kriewitz, Jamie-Lee |
ALTERNATIVNAMEN | Kriewitz, Jamie-Lee Marie (vollständiger Name) |
KURZBESCHREIBUNG | deutsche Popsängerin |
GEBURTSDATUM | 18. März 1998 |
GEBURTSORT | Springe |