Dai Fujikura (jap. 藤倉 大, Fujikura Dai; * 27. April 1977 in der Präfektur Osaka, Japan) ist ein japanischer Komponist.
Dai Fujikura wurde 1977 in der Präfektur Osaka geboren und ging im Alter von 15 Jahren nach London, um am King’s College London bei George Benjamin und am Royal College of Music bei Edwin Roxburgh zu studieren.[1]
Im Jahr 2005 erhielt er einen Kompositionsauftrag vom Lucerne Festival; das Orchesterwerk Stream State wurde unter der Leitung von Pierre Boulez uraufgeführt.[2] Es folgten 2006 weitere Aufführungen in Deutschland, Österreich, Italien und Japan. Dai Fujikura debütierte im August 2006 bei den BBC Proms mit Crushing Twister, einem Auftragswerk der BBC für das BBC Symphony Orchestra unter der Leitung von Charles Hazlewood.[3] Im gleichen Jahr folgte eine Aufführung des Chicago Symphony Orchestra im Rahmen der Reihe Music Now.
Zu den Ensembles und Orchestern, die Werke von Fujikura aufführen, zählen das Deutsche Symphonie-Orchester Berlin, das Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, das BBC Symphony Orchestra, das Philharmonia Orchestra, das Ensemble Modern, die London Sinfonietta, das Ensemble recherche, das Klangforum Wien und das Ensemble intercontemporain.[1][4][5]
Interpreten seiner Musik sind unter anderem Pierre Boulez, Péter Eötvös, Gustavo Dudamel, Susanna Mälkki, Jonathan Nott, Matthias Pintscher und das Arditti Quartett.[6][4][7]
Dai Fujikura wurde mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, darunter der Internationale Wiener Kompositionspreis, der Hindemith-Preis im Rahmen des Schleswig-Holstein Musik Festivals und der Composition Prize der Royal Philharmonic Society.[1]
Seit April 2014 ist Dai Fujikura für drei Jahre Composer in Residence beim Philharmonieorchester Nagoya.[8] Im März 2015 wurde seine erste Oper Solaris nach Stanisław Lem am Théâtre des Champs-Élysées uraufgeführt.[9] Die deutsche Erstaufführung fand im Mai 2018 am Staatstheater Augsburg statt. Seine zweite Oper Der Goldkäfer wurde im März 2018 am Theater Basel uraufgeführt. Für 2020 hat Fujikura seine dritte, groß besetzte Oper angekündigt.[10]
Fujikura lebt in Forrest Hill im Süden von London, ist verheiratet und Vater der Tochter Mina, nach der er auch eine CD benannt hat.[11]
Wilhelm Killmayer (1990) | Ensemble „Assoziation für moderne Musik“ (1991) | Wolfgang von Schweinitz (1992) | Jan Müller-Wieland (1993) | Babette Koblenz (1994) | Caspar Johannes Walter (1995) | Wolfram Schurig (1996) | Helmut Oehring (1997) | String Thing (1998) | Olga Neuwirth (1999) | Matthias Pintscher (2000) | Thomas Adès (2001) | Jörg Widmann (2002) | Rebecca Saunders (2003) | Jörn Arnecke (2004) | Lera Auerbach (2005) | Michel van der Aa (2006) | Dai Fujikura (2007) | Márton Illés (2008) | Johannes Maria Staud (2009) | Sascha Lino Lemke (2010) | Markus Lehmann-Horn (2011) | Li Bo (2012) | Maximilian Schnaus (2013) | Bernd Richard Deutsch (2014) | David Philip Hefti (2015) | Anna Clyne (2016) | Samy Moussa (2017) | Clara Iannotta (2018) | Aigerim Seilova (2019) | Stefan Johannes Hanke (2020)
Personendaten | |
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NAME | Fujikura, Dai |
ALTERNATIVNAMEN | 藤倉大 (japanisch) |
KURZBESCHREIBUNG | japanischer Komponist |
GEBURTSDATUM | 27. April 1977 |
GEBURTSORT | Präfektur Osaka, Japan |