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Samuel Mareschall (* um den 22. Mai 1554 in Tournai; † zwischen dem 1. Juni und 1. November 1640 in Basel) war ein franko-flämischer Komponist, Organist, Sänger und Pädagoge der späten Renaissance.[1][2]


Leben und Wirken


Über die Abstammung, Jugendzeit und Ausbildung von Samuel Mareschall sind keinerlei Informationen überliefert. Für die Jahre 1576 und 1577 hat er sich an der Universität Basel zum Studium eingeschrieben. Er wurde 1577 als Nachfolger von Gregor Meyer Organist am Basler Münster, der dort der erste protestantische Organist gewesen war; im gleichen Jahr wurde Mareschall an der Universität zum professor musices berufen. Zusätzlich bekam er eine Anstellung als Musiklehrer am Gymnasium am Münsterplatz und am Collegium Alumnorum. Es gehörte auch zu seinen Aufgaben, wöchentlich mit den Schülern des Gymnasiums und den Alumnen Übungsstunden („musices exercitia“) für den Kirchengesang am Münster abzuhalten. Ab dem Jahr 1589 wirkte er zudem am Münster als Kantor. Mareschall nannte sich selbst einen kaiserlichen Notar; ihm oblag es auch, für die Universität Doktordiplome anzufertigen. Er hatte im Jahr 1581 die Tochter eines Basler Predigers, Anna Hertzog, geheiratet; aus der Ehe gingen elf Kinder hervor.


Bedeutung


Samuel Mareschall war in seinem musikalischen Stil noch ganz dem 16. Jahrhundert verpflichtet. Der bekannteste Teil seines kompositorischen Schaffens besteht in seinen Kantionalien. So hat er im Jahr 1606 zwei Bücher mit Psalmvertonungen herausgebracht, die später mehrmals neu aufgelegt wurden, „Der gantz Psalter“ und „Psalmen Davids“. Diese sind im Stil des Kantionalsatzes geschrieben, wobei die Melodiestimme nicht wie früher im Tenor lag („Tenorlied“), sondern in der obersten Stimme (Sopran). Die beiden Veröffentlichungen „Melodie suaves“ und „Porta musices“ waren für den Musikunterricht an Schulen bestimmt; in dem letzteren Traktat stellt er Prinzipien „zur vornehmen Art der Musik“ dar, außerdem bringt er kurze Anweisungen zum Violinspiel und über eine Art des Singens, „die den Zuhörer leicht in Erstaunen versetzt“.[3] In seinen letzten Jahren verfasste Mareschall vier Orgeltabulaturbücher; zwei davon enthalten beachtenswerte Psalmbearbeitungen. Die beiden anderen bringen geistliche und weltliche Sätze anderer Komponisten, so von Jacobus Clemens non Papa, Thomas Crécquillon, R. Godard, Hans Leo Haßler, Clément Janequin, Orlando di Lasso, Claudio Merulo und Giovanni Pierluigi da Palestrina; außerdem sind noch ohne Komponistenangabe zwei Ballette, drei kurze Fugen und präludienartige Sätze zu den zwölf Kirchentonarten enthalten.


Werke



Literatur (Auswahl)





Quellen


  1. Manfred Schuler: Mareschall, Samuel. In: Ludwig Finscher (Hrsg.): Die Musik in Geschichte und Gegenwart. Zweite Ausgabe, Personenteil, Band 11 (Lesage – Menuhin). Bärenreiter/Metzler, Kassel u. a. 2004, ISBN 3-7618-1121-7 (Online-Ausgabe, für Vollzugriff Abonnement erforderlich)
  2. Marc Honegger, Günther Massenkeil (Hrsg.): Das große Lexikon der Musik. Band 5: Köth – Mystischer Akkord. Herder, Freiburg im Breisgau u. a. 1981, ISBN 3-451-18055-3.
  3. Dictionnaire des Compositeurs de Belgique, du moyen âge à nos jours
Personendaten
NAME Mareschall, Samuel
ALTERNATIVNAMEN Mareschal, Samuel; Marescallus, Samuel
KURZBESCHREIBUNG franko-flämischer Komponist und Organist der Renaissance
GEBURTSDATUM um 22. Mai 1554
GEBURTSORT Tournai
STERBEDATUM zwischen 1. Juni 1640 und 1. November 1640
STERBEORT Basel



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