Ella Adaïewsky (russischЭлла Георгиевна Адаевская, deutsche Transkription Ella Georgijewna Adajewskaja; *10.Februarjul. / 22.Februar1846greg.[1][2] in Sankt Petersburg; †26. Juli 1926 in Bonn, bekannt auch unter ihrem Geburtsnamen Elisabeth (von) Schultz bzw. Elisabeth (von) Schultz-Adaïewsky und dem Pseudonym Bertramin) war eine deutschbaltische Pianistin und Komponistin.
Elisabeth von Schultz-Adaïewsky Ella Adaïewskys Grabfigur von Dal Zotto
Leben
Elisabeth von Schultz’ Vater war der deutschbaltische Arzt und Schriftsteller Georg Julius von Schultz (Pseudonym Dr. Bertram). Ihre Mutter Theodora war Schülerin Adolf Henselts und gab selbst Klavierunterricht. Auch Ella Adaïewsky wurde zunächst von ihrer Mutter unterrichtet. Später studierte sie in Sankt Petersburg bei Adolf Henselt und Nicolas von Martinoff (1813–1864). Von 1857 bis 1859 war sie in Eisenach und Weimar und erhielt Unterricht bei Martha von Sabinin und auch bei Franz Liszt. Ab 1864 studierte sie am Sankt Petersburger Konservatorium Klavier bei Alexander Dreyschock, Musikgeschichte bei Alexander Faminzyn, Komposition bei Nikolai Saremba, Musiktheorie bei Ignaz Vojáček und Instrumentierung bei Anton Rubinstein. Adaïewsky unternahm Konzertreisen als Pianistin und ließ sich 1882 in Venedig nieder. 1909 übersiedelte sie auf Einladung der Freifrau Franziska von Loë nach Neuwied in das Segenhaus des Schlosses Monrepos. Während des Ersten Weltkriegs nannte sie sich wieder von Schultz, um nicht in Verdacht zu geraten, eine russische Spionin zu sein.
Adaïewsky schrieb Klavierkonzerte, Vokalmusik (u.a. Chöre für den russisch-orthodoxen Gottesdienst) und zwei Opern, die sie unter dem Pseudonym Adaïewsky veröffentlichte. Außerdem gab sie eine Sammlung italienischer Tanzlieder heraus und publizierte über Volksmusik und Musik im antiken Griechenland. Ihre Oper Morgenröte der Freiheit fiel 1877 der zaristischen Zensur zum Opfer und wurde nicht aufgeführt.
Ihr Grab befindet sich auf dem Alten Friedhof in Bonn, die Grabfigur von Antonio Dal Zotto setzte ihr Neffe, der österreichische Schriftsteller Benno Geiger.
Werke
Weihnachtskantate, 1868
Die Tochter des Bojaren, Oper, 1873 Nach einem Sujet von Rudolf Minzloff zum Libretto verarbeitet von Felix Savara und F. Höllrigl.[Digitalisat 1]
Morgenröte der Freiheit, Oper, 1877
Griechische Sonate für Klarinette und Klavier, 1880
24 Präludien für Singstimme und Klavier, 1903–1907, 2009 eingespielt von der Sopranistin Claudia Grimaz und der Pianistin Andrea Rucli und 2011 beim Label Genova Dynamic als CD veröffentlicht OCLC837760928
Hymne an die Muse und Griechischer Chortanz für Alt-Solo, zweistimmigen Frauenchor und Instrumentalensemble. Text nach Dionysios von Halikarnassos, 1917 OCLC865065383
Fata Morgana für eine Singstimme mit Begleitung des Pianoforte, Text: Alexander von Smolian OCLC836629267
Herbstmond für eine Singstimme mit Begleitung des Pianoforte, Text: Friedrich Dolores von Wymetal OCLC836629406
Lethe, Lied für Gesang mit Klavierbegleitung, Text: Nikolaus Lenau OCLC313746468
Air rococo avec doubles, Variationen in musikalischen Silhouettenformen für Klavier zu zwei Händen OCLC900535673
Mon Espérance, Polka-Mazurka für Klavier, im Bestand der Russischen Staatsbibliothek
Literatur
Renate Hüsken: Ella Adaïewsky (1846–1926). Pianistin – Komponistin – Musikwissenschaftlerin, Dohr, Köln 2005, ISBN 3-936655-18-9. Köln, Univ., Diss., 2003
Ella von Schultz-Adaïewsky: Hymne an die Muse und Griechischer Chortanz. Partitur. Nach dem Autograf hrsg. von Denis Lomtev. Lage (Westf.) 2013.
Ella von Schultz-Adaïewsky: Morgenröte der Freiheit. Volksoper in vier Akten. Klavierauszug. Nach dem Autograf bearbeitet und hrsg. von Denis Lomtev. Lage (Westf.) 2015.
Ella von Schultz-Adaïewsky: Weihnachtskantate. Klavierauszug. Nach dem Autograf bearbeitet und hrsg. von Denis Lomtev. Lage (Westf.) 2018.
Helmut Scheunchen: Lexikon deutschbaltischer Musik. Verlag Harro von Hirschheydt, Wedemark-Elze 2002. ISBN 3-7777-0730-9. S. 237–239.
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