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Leandro J. „Gato“ Barbieri (* 28. November 1932 in Rosario, Argentinien[1]; † 2. April 2016 in New York City, USA)[2] war ein Jazzmusiker (Tenorsaxofon) und Filmkomponist.

Gato Barbieri (undatiert)
Gato Barbieri (undatiert)

Leben und Wirken


Gato Barbieri (1999)
Gato Barbieri (1999)

Nach einem Musikstudium in Buenos Aires arbeitete er seit 1953 im Orchester von Lalo Schifrin. 1961 nahm er mit Jorge López Ruiz auf. 1962 zog er nach Europa (zunächst nach Rom), wo er mit Ted Curson, Jim Hall und ab 1965 Don Cherry arbeitete. Aufgrund der interessanten Arbeit im „Don Cherry Quintett“ ging Barbieri mit diesem 1967 nach New York. Dort etablierte er sich in der Free-Jazz-Avantgarde durch Zusammenarbeit mit Gruppen wie dem „Jazz Composer’s Orchestra“ oder dem „Liberation Music Orchestra“ von Charlie Haden. An der Wende zu den 1970er Jahren besann er sich auf seine Wurzeln, änderte seinen Stil und brachte nun verstärkt lateinamerikanische Musik (u. a. afrobrasilianische Musik) mit ihren vielfältigen Rhythmen in einen freien Jazzkontext ein. Dafür arbeitete er intensiv mit Perkussionisten wie Naná Vasconcelos, Airto Moreira oder James Mtume wie auch mit dem Bandoneonspieler Dino Saluzzi. Höhepunkt dieser Zeit waren seine Einspielungen Anfang der 1970er Jahre für die Plattenlabel Flying Dutchman und Impulse: The Third World (1970), Fenix (1971), El Pampero (1972) und Bolivia (1973) waren zu jener Zeit einzigartig in der Mischung aus Jazz und Latino. Die wilden Saxophon-Soli zu lateinamerikanischen Klassikern wie El dia que me quieras wurden niemals mehr erreicht – weder von Gato noch von anderen. Gato Barbieri wirkte auch in Carla Bleys Oratorium Escalator over the Hill mit, sowie in den Aufnahmen ihrer Suite A Genuine Tong Funeral mit dem Gary Burton Quartet und dem Jazz Composer’s Orchestra. 1972 schrieb Barbieri die Filmmusik für Bernardo Bertoluccis Film Der letzte Tango in Paris und gewann damit einen Grammy.

Er diente als optisches Vorbild für die Figur des Saxophonisten Zoot aus der Muppet Show[3].

Seit Ende der 1970er Jahre spielte Gato Barbieri eine auf den breiten Publikumsgeschmack ausgerichtete Mischung aus modernem Jazz und Popmusik, etwa mit Carlos Santana (Europa), ohne dass sich aber dabei die Intensität seines melodischen Saxophonspiels wesentlich geändert hätte. Er war ein großer, kraftvoller Lyriker – so wie es sein Rufname Gato (der Kater) vermuten lässt. Seit dem Tod seiner Frau Michelle und einem Herzinfarkt ging er nur noch vereinzelt auf Tournee oder ins Plattenstudio. Er starb an einer Lungenentzündung.[4]


Diskografie



Alben


Jahr Titel
Musiklabel
Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartplatzierungenChartplatzierungen[5][6][7]
(Jahr, Titel, Musiklabel, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
 US  R&B
1973 Last Tango in Paris
United Artists 045
US166
(7 Wo.)US
Erstveröffentlichung: April 1973
Soundtrack zum Film Der letzte Tango in Paris
Grammy (Beste Instrumentalkomposition)
Produzent: Alberto Grimaldi
1974 Chapter Three: Viva Emiliano Zapata
Impulse! 9279
US160
(3 Wo.)US
Erstveröffentlichung: September 1974
Produzent: Ed Michel
1976 Caliente!
A&M 4597
US75
Gold

(32 Wo.)US
R&B45
(3 Wo.)R&B
Erstveröffentlichung: 9. August 1976
Produzenten: Herb Alpert, Michelle Barbieri
1977 Ruby, Ruby
A&M 4655
US66
(20 Wo.)US
Erstveröffentlichung: Oktober 1977
Produzenten: Herb Alpert, Michelle Barbieri
1978 Tropico
A&M 4710
US96
(7 Wo.)US
Erstveröffentlichung: Juli 1978
Produzenten: David Rubinson, Michelle Barbieri
1979 Euphoria
A&M 4774
US116
(9 Wo.)US
Erstveröffentlichung: Juli 1979
Produzenten: Jay Chattaway, Michelle Barbieri

Weitere Alben


Singles


Jahr Titel
Album
Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartsChartplatzierungen[5][8]
(Jahr, Titel, Album, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
 R&B
1977 Fiesta
Caliente!
R&B63
(7 Wo.)R&B
Erstveröffentlichung: Dezember 1976
Autor: Gato Barbieri

Weitere Singles


Filmmusik



Lexigraphische Einträge



Quellen


  1. Vgl. 1932: Llega al mundo el saxofonista 'Gato' Barbieri, uno de los grandes exponentes del jazz latino. El Siglo de Torreón, 28. November 2013. Die einschlägigen Lexika geben alle 1934 als Geburtsjahr an.
  2. Anthony McCartney u. a.: Latin Jazz saxophonist Gato Barbieri dies at age 83. (Nicht mehr online verfügbar.) In: charlotteobserver.com. The Charlotte Observer, 3. April 2016, archiviert vom Original am 3. April 2016; abgerufen am 3. April 2016 (englisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.charlotteobserver.com
  3. Anika Gupta: The Woman Behind Miss Piggy (Memento vom 27. September 2009). Smithsonian Magazine Oktober 2008.
  4. Gato Barbieri ist gestorben Süddeutsche Zeitung, 3. April 2016
  5. Chartdaten: Billboard 200
  6. Gold-/Platin-Datenbank US
  7. Joel Whitburn: Top R&B Albums 1965–1998, ISBN 0-89820-134-9
  8. Joel Whitburn: Hot R&B Songs 1942–2010: 6th Edition, ISBN 978-0-89820-186-4


Commons: Gato Barbieri – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Personendaten
NAME Barbieri, Gato
ALTERNATIVNAMEN Barbieri, Leandro J.
KURZBESCHREIBUNG argentinischer Filmkomponist und Jazzmusiker
GEBURTSDATUM 28. November 1932
GEBURTSORT Rosario, Argentinien
STERBEDATUM 2. April 2016
STERBEORT New York City, New York, Vereinigte Staaten

На других языках


- [de] Gato Barbieri

[es] Gato Barbieri

Leandro “Gato” Barbieri (Rosario, 28 de noviembre de 1932-Nueva York, 2 de abril de 2016)[1]fue un saxofonista de jazz argentino.

[ru] Барбьери, Гато

Леандро Барбьери (известен как Гато Барбьери; 28 ноября 1932, Росарио — 2 апреля 2016, Нью-Йорк[2]) — аргентинский джазовый тенор-саксофонист и композитор, получивший известность в 1960—1970-е годы[3].



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