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Hendrik van den Abeele, auch Henri van den Abeele, (* 6. Dezember 1869 in Brügge; † 27. Dezember 1931 in Mol) war ein belgischer Organist, Chorleiter, Komponist und Musikpädagoge.[1][2]


Leben



Zeit bis zum Ersten Weltkrieg


Hendriks Mutter war gebürtige Irin. Sein Onkel war Kapellmeister in Brügge. Bei der Städtischen Musikschule in Brügge erhielt er ersten Kompositionsunterricht bei Jean Baptiste Accolay. Er erreichte eine gewisse Fertigkeit im Komponieren für Streicher und von Streichquartetten[1]. Anschließend studierte er zwei Jahre am Konservatorium in Brüssel Orgel bei Alphonse Mailly und Harmonielehre bei Gustave Huberti (1843–1910). Danach studierte er in Gent Orgel bei Joseph Tilborghs und Kontrapunkt bei Adolphe D’Hulst (1851–1916). Nach seinem Studienabschluss war er zehn Jahre lang Kapellmeister und Organist an St. Walburga in Brügge. In dieser Zeit war Guido Gezelle, von dessen Gedichten er später einige vertonte, Kaplan an der Kirche.1906 erhielt er einen Preis in einem Wettbewerb, der von der Regierung für die Komposition vaterländischer Lieder für die Schule ausgeschrieben worden war.[3] 1908 ging er als Kantor an die Sankt-Martins-Kathedrale in Ypern und wurde dort Direktor der Musikschule.[4] Er legte großen Wert auf die Konzerte der Musikschule und führte in ihrem Rahmen Kantaten von Peter Benoit, Paul Gilson und August De Boeck auf. Er begann, wieder häufiger zu komponieren. 1913 wurde er mehrfach in einem internationalen Kompositionswettbewerb von Editoria Musicale Genovese prämiert.[5] 1914 wurde ein Poolse dans [Polnischer Tanz] in bei einem internationalen Kompositionswettbewerb in Lyon prämiert. Der Jury gehörte Charles-Marie Widor an.


Der Erste Weltkrieg


Der Erste Weltkrieg beendete diesen erfolgreichen Lebensabschnitt. Ypern war sehr stark umkämpft. So flüchtete van den Abeele nach Cognac in die Charente.[1] Seine Musikbibliothek mit hunderten Manuskripten und Partituren seiner Werke, auch noch unvollendete, ging während des Krieges bei den Bränden in Ypern unwiederbringlich verloren. In Frankreich komponierte er wieder vermehrt, auch Lieder auf französische Texte. Seine Kantate Wie is als God? [Wer ist wie Gott ?] nach einem Text von Guido Gezelle wurde mehrmals in Frankreich und England aufgeführt.[2][1]


Nach dem Ersten Weltkrieg


Nach dem Krieg war Ypern komplett zerstört, somit auch van den Abeeles Haus und die Musikschule. Seine Karriere musste er wieder Schritt für Schritt aufbauen. Er fand eine Stelle als Organist in Kortenberg und anschließend als Lehrer am Koninklijk Atheneum [Königliches Atheneum] in Gent. Bei einem Kompositionswettbewerb 1920 in Paris wurde sein Requiem unter 226 Einsendungen prämiert. 1923 wurde er in Frankreich zum officier d’académie ernannt. Diese Erfolge im Ausland spiegeln sich nicht in Belgien. Nach einer abgelehnten Bewerbung auf die Stelle des Leiters der städtischen Musikschule in Kortrijk zieht er sich nach Loenhout in der Region Kempen zurück. 1926 ging er nach Mol, wo er an der neugegründeten städtischen Musikschule unterrichtete und bis zu seinem Tod Organist an der Kirche St. Peter war.[1][2]


Werke


Van den Abeele war kein Erneuerer der Musik, seinen Stil kann man als neoklassizistisch bezeichnen. Die Neuerer Richard Strauss, Richard Wagner, Francis Poulenc und Darius Milhaud lassen ihn eher unbeeindruckt. Er gebraucht eher die Klassiker und die flämischen Meister als seine Vorbilder.[1]


In worldcat.org, der Bibliotheque Royal de Belgique oder im Katalog des Koninklijk Conservatorium der AP Hogeschool Antwerpen verzeichnete Kompositionen



Bei Kompositionswettbewerben vor dem Ersten Weltkrieg prämierte Kompositionen


1913 in Genua bei Editoria Musicale Genovese[1][2][5]

1914 in Lyon:


Kompositionen, die er in Frankreich komponierte



Kompositionen nach dem Ersten Weltkrieg



Weitere Kompositionen


Lieder wie[1][2]:


Einzelnachweise


  1. Nieuwsbrief 57 (mei 2007) | Studiecentrum voor Vlaamse Muziek. Studiecentrum voor Vlaamse Muziek, Mai 2007, abgerufen am 5. April 2017 (niederländisch).
  2. Jan Dewilde: Van den Abeele, Hendrik | Studiecentrum voor Vlaamse Muziek. Studiecentrum Vlaamse Muziek, abgerufen am 5. April 2017 (englisch).
  3. Schoolliederen. In: De Poperinghenaar. Poperinge 2. Dezember 1906, S. 4 (niederländisch, Digitalisat [abgerufen am 29. Oktober 2021]).
  4. Benoemingen. In: De Poperinghenaar. Poperinge 5. Januar 1908, S. 4 (niederländisch, Digitalisat [abgerufen am 29. Oktober 2021]).
  5. Hendrik van den Abeele. In: Het Ypersche Volk. Ypern 20. Dezember 1913, S. 2 (niederländisch, Digitalisat [abgerufen am 29. Oktober 2021]).
  6. Hendrik van den Abeele: Grootmoeders wiegelied met pianobegeleiding. Abgerufen am 25. April 2017 (niederländisch).
  7. Lieve zuster. Abgerufen am 25. April 2017 (niederländisch).
  8. Hendrik van den Abeele, Lambrecht Lambrechts: Lieve zuster. In: Het Vlaamsche lied. Band 14, Nr. 6. Brüssel (niederländisch).
  9. Hendrik van den Abeele, Lambrecht Lambrechts: Troostbrief. Abgerufen am 25. April 2017 (niederländisch).
Personendaten
NAME Van den Abeele, Hendrik
ALTERNATIVNAMEN Van den Abeele, Henri
KURZBESCHREIBUNG belgischer Organist, Chorleiter, Komponist und Musikpädagoge
GEBURTSDATUM 6. Dezember 1869
GEBURTSORT Brügge
STERBEDATUM 27. Dezember 1931
STERBEORT Mol



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