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Johan Joachim Agrell (* 1. Februar 1701 in Löth in Östergötland; † 19. Januar 1765 in Nürnberg) war ein schwedischer Komponist und Kapellmeister.

Johan Agrell
Johan Agrell

Leben


Johan Agrell erhielt eine erste musikalische Ausbildung der Sohn eines Pfarrers während seines Studiums in Uppsala. Um 1723 wurde er als Violinist und Cembalist in die Kapelle des Prinzen Maximilian von Hessen-Kassel, des Bruders des damaligen schwedischen Königs Friedrich I. von Hessen-Kassel, berufen. Dieser führte eine aufwändige Hofhaltung auf Schloss Jesberg bei Kassel. Dort lernte Agrell neben Pietro Locatelli und Jean-Marie Leclair unter anderem auch Johann Sebastian Bach kennen. Aufgrund zunehmender finanzieller Schwierigkeiten seines Dienstherrn war er daneben auch immer wieder in der Hofkapelle zu Kassel tätig.

1746 wurde Agrell zum „Director Chori Musici“, d. h. zum Leiter der Ratsmusik („Musikchor“), der Freien und Reichsstadt Nürnberg bestellt. Hier gehörte zu seinen Aufgaben neben der Leitung der Ratsmusik und des Chores der Frauenkirche bei regelmäßigen Konzerten und zu festlichen Anlässen insbesondere auch die Komposition aller Arten von Gelegenheitsmusiken. In Nürnberg lernte er auch den späteren Verleger seiner Werke, Johann Ulrich Hafner, kennen. Agrell wirkte bis zu seinem Tod fast zwanzig Jahre lang in der Position des Musikdirektors der Reichsstadt.

Agrell ist stilistisch dem Barock zuzuordnen. Seine erhaltenen Werke umfassen vor allem Instrumentalmusik, die durch ihre gefällige, nicht allzu anspruchsvolle Musizierweise seinerzeit sehr populär waren. Werke von ihm finden sich in Musikbibliotheken von Schweden über England bis nach Süddeutschland. 1738 führte Antonio Vivaldi eine seiner Sinfonien in Amsterdam auf. Agrells wohl ursprünglich reichlich vorhandene Vokalwerke galten als endgültig verloren. Tatsächlich finden sich aber in der Sammlung Bösenrode, der Quellensammlung aus den Thüringer Dörfern Berga und Bösenrode, die seit 1920 in der SUB Göttingen lagert, neun acapella-Motetten mit der Zuschreibung "di Agrell". Einige dieser Motetten wurden von der Georg-Friedrich-Einicke-Gesellschaft ediert und im Oktober 2022 aufgeführt.[1]

In seiner Musik orientierte sich Agrell in seinen frühen Jahren stark an der damals modernen italienischen Musik, insbesondere an Vivaldi. Später nahm er, wie auch beispielsweise Telemann, zunehmend Elemente der Vorklassik, insbesondere der Mannheimer Schule, in seine Musik auf. Einen gewichtigen Beitrag lieferte Agrell zur Entwicklung des sog. „bürgerlichen Klavierkonzerts“ sowie zur Ablösung der Sinfonie von der Oper und deren Entwicklung hin zur selbständigen Musikform.


Werke (Auswahl)



Werke mit Opuszahl



Weitere Werke



Literatur





Einzelnachweise


  1. Motetten in der Georg-Friedrich-Einicke-Gesellschaft abgerufen am 9. Oktober 2022
Personendaten
NAME Agrell, Johan
ALTERNATIVNAMEN Agrell, Johan Joachim (vollständiger Name); Agrelli, Giovanni
KURZBESCHREIBUNG schwedischer Komponist und Kapellmeister
GEBURTSDATUM 1. Februar 1701
GEBURTSORT Löth, Östergötland
STERBEDATUM 19. Januar 1765
STERBEORT Nürnberg

На других языках


- [de] Johan Agrell

[en] Johan Agrell

Johan Joachim Agrell (1 February 1701 – 19 January 1765) was a late German/Swedish baroque composer.

[es] Johan Agrell

Johan Agrell (Linköping, 1 de febrero de 1701 – Nurémberg, 19 de enero de 1765): músico sueco del siglo XVIII, maestro de capilla y compositor.

[ru] Агрелл, Юхан

Юхан (Йохан, Иоганн) Агрелл (швед. Johan Joachim Agrell; 1701—1765) — шведский и немецкий скрипач, пианист, дирижёр и композитор .



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