Oskar Gottlieb Blarr (* 6. Mai 1934 in Sandlack bei Bartenstein, Ostpreußen) ist ein deutscher Komponist, Organist und Kirchenmusiker.
Oskar Gottlieb Blarr (2001)Blarr beim Klavierspiel in der Himmelfahrtkirche in Jerusalem (2009)
Leben und Werk
Blarr floh 1945 nach Westdeutschland. 1947 begann er mit dem Musikunterricht in Klavier, Orgel, Violine und Tonsatz. 1952 begann er sein Studium der Kirchenmusik und des Schlagzeugs in Hannover. Er schloss sein Studium der Kirchenmusik zunächst mit dem C- und dann mit dem B-Examen ab. 1958 absolvierte er das Abitur am Abendgymnasium in Hannover. 1960 legte er das kirchenmusikalische A-Examen ab, 1961 das Staatsexamen für Schlagzeug. Er studierte 1964 weiter Komposition bei Bernd Alois Zimmermann, Milko Kelemen und anderen. Von 1961 bis 1999 war er Kirchenmusiker der Neanderkirche in Düsseldorf. Er wirkte ferner als Musikdozent am katechetischen Seminar in Düsseldorf und als Honorarprofessor für Instrumentation an der Robert Schumann Hochschule Düsseldorf.
Als Komponist schuf Oskar Gottlieb Blarr Oratorien, Orchesterwerke, Kammer- und Orgelmusik. Er komponierte auch zahlreiche Neue Geistliche Lieder und schuf eine Beatmesse. Viele seiner Lieder veröffentlichte er unter dem Pseudonym Choral Brother Ogo. CD-Einspielungen seiner Orgelwerke entstanden mit Wolfgang Abendroth und Martin Schmeding. Er war Mitglied der Oekumenischen Textautoren- und Komponistengruppe der Werkgemeinschaft Musik e.V. und der AG Musik in der Ev. Jugend e.V., heute Textautoren- und Komponistengruppe TAKT.
1983 widmete der israelische Komponist Josef Tal sein Orgelwerk Salva Venia Blarr, der es im darauffolgenden Jahr in Düsseldorf uraufführte.
Werke (Auswahl)
Oratorien
Jesus-Passion (1985)
Jesus-Geburt. Weihnachtsoratorium (1988/91)
Oster-Oratorium (1996)
Die Himmelfahrt (2010)
Kammermusikalische Werke
Psalm 47 [für Sopran, Tenor, Chor (ad lib.), Trompete, Posaune, Percussion (Steel Drums), Violine, Harfe und Bass] (1998)
Tangos und Choräle für Dietrich Bonhoeffer (2006)
Stadt am Fluß, vier kurze Klavierstücke (1. St. Lambertus, 2. Der Neandertaler, 3. Ich denke dein, 4. Karlrobert Kreiten); Edition Gravis, Bad Schwalbach, 1990.
Orchesterwerke
1. Sinfonie Janusz Korczak en karem concerto (1985).
2. Sinfonie Jerusalem (1994)
3. Sinfonie Zum ewigen Frieden (2004)
4. Sinfonie Kopernikus (Uraufführung: Tonhalle Düsseldorf, 7. Oktober 2011)
Hommage (1. Initium und Organum triplum; 2. Organum aliquotum; 3. Organum accordum and Finalis)
Handkuß für St. Margaretha
Al har habajit – auf dem Tempelberg (für große und kleine Orgel) (1. Zipporim we Schofar; 2. Epitaph für S.B.C.; 3. Near eastern counterpoint; 4. Magrepha)
„... qui tollis“ – Seufzer für BAZI
Roncalli-Nashorn Else
Frühlingsstimmen
Zum ewigen Frieden
Neue geistliche Lieder
Auf Erden Gast sein, Text: Arnim Juhre; Musik: Oskar Gottlieb Blarr
Aus der Tiefe rufe ich zu dir, Text: Uwe Seidel 1981; Musik: Oskar Gottlieb Blarr 1981, in: Gotteslob GL 283, Gesangbuch der Evangelisch-methodistischen Kirche 383 und im Gesangbuch Wo wir dich loben, wachsen neue Lieder - plus, Nr. 4
Nun ziehen wir die Straße, Text: Klaus Berg 1992; Musik: Oskar Gottlieb Blarr 1992, in: Gesangbuch der Evangelisch-methodistischen Kirche 215
Weil du Ja zu mir sagst, Text: Christine Heuser, 1. Preis beim 2. Wettbewerb der Evangelischen Akademie Tutzing 1963
Shalom, wo die Liebe wohnt, Text: Diethard Zils
Wer bringt dem Menschen, der blind ist, das Licht, Text: Hans-Jürgen Netz
Bearbeitungen fremder Werke
Bilder einer Ausstellung (nach Mussorgski) bearbeitet für Orgel (1976)
1985: Kulturpreis der Landsmannschaft Ostpreußen für Musik
2006: Kompositionspreis der Stadt Neuss für das Werk Tangos und Choräle für Dietrich Bonhoeffer, uraufgeführt am 15. Juni 2006 in der Christuskirche Neuss
Literatur
Jutta Scholl (Hrsg.): Der Komponist Oskar Gottlieb Blarr. Eine Dokumentation. (= Schriftenreihe des Freundeskreises Stadtbüchereien Düsseldorf, Bd. 3), Musikbibliothek, Düsseldorf 1994.
Thomas Schmidt: Oskar Gottlieb Blarr: Jesus-Passion, Edition Gravis, Brühl 2021, ISBN 978-3-9816493-5-2.
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