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Oskar Lagger (* 11. Februar 1934 in Münster, Wallis; † 14. Juli 2019 in Sitten (Wallis)[1]) war ein Schweizer Komponist und Kapellmeister.

Oskar Lagger (2018)
Oskar Lagger (2018)

Biographie


Oskar Lagger wuchs in der Kantonshauptstadt Sitten auf, wo er auch zur Schule ging und anschliessend das Kollegium Sitten besuchte, welches er 1956 mit der klassischen Matura (Englisch und Latein) abschloss. Von 1956 bis 1962 studierte er in Paris. An der École César Franck studierte Lagger Komposition und Gesang und schloss in beiden Fächern mit Diplom ab. Er studierte Musikwissenschaften an der Sorbonne, Orgel und Gregorianik am Institut de musique sacrée de l’Université catholique ebenfalls in Paris. Danach setzte er sein Gesangsstudium in Wien fort und machte sich dort mit der Zwölftonmusik vertraut.

Zum Schuljahr 1962/1963 wurde er als Musik- und Gesangslehrer an das deutschsprachige Lehrerseminar in Sitten berufen. Er unterrichtete ebenfalls am Priesterseminar und am Konservatorium in Sitten. Oskar Lagger setzte seine Gesangsstudien fort und nahm Unterricht bei Jakob Stämpfli, Paul Lohmann, Laura Sarti u. a.

Während 30 Jahren war Oskar Lagger Chorleiter an der Kathedrale Sitten. Von 1971 bis 1996 dirigierte er den Chor Pro Arte des Konservatoriums Sitten.

Von 1982 bis 1994 war Oskar Lagger Direktor des Konservatoriums Sitten, wo er sich für geringere Studiengebühren, verbesserte Anstellungsbedingungen der Lehrpersonen und eine Erhöhung der kantonalen Subventionen einsetzte.[2] Während dieser Zeit war er auch als Jurymitglied an Sänger- bzw. Chortreffen tätig und fungierte als Prüfungsexperte an anderen Konservatorien.

Oskar Lagger war mit Cécile Lagger-Nussbaum verheiratet. Das Paar hatte fünf Kinder.


Musikalisches Schaffen


Das Ziel Oskar Laggers war die Förderung junger Talente, sei es als Lehrer am Lehrerseminar in Sitten oder als Lehrer und späterer Direktor am Konservatorium in Sitten. Unter anderen genossen Brigitte Balleys (Mezzosopran), Brigitte Fournier (Sopran) und Norbert Carlen (Bariton) bei Oskar Lagger ihre musikalische Ausbildung. Da am damaligen Lehrerseminar nur Männer unterrichtet wurden, schrieb er zu Volksliedern Sätze für den vierstimmigen Männerchor. Durch die gesangliche und musikalische Ausbildung der Lehrer am Lehrerseminar gab Lagger dem Chorgesang und der Schulmusik im Oberwallis wesentliche Impulse. Als musikalischer Leiter realisierte er mit den von ihm geleiteten Vereinen zahlreiche Konzerte als Chorleiter oder Solist.

Im Jahr 1971 gründete Oskar Lagger den Chor Pro Arte Sion, mit dem er ein breites Repertoire von barocker bis zeitgenössischer Chormusik erarbeitete, unter anderem Messen von Wolfgang Amadeus Mozart, Joseph Haydn, Franz Schubert und Giacomo Puccini, Kantaten von Johann Sebastian Bach, die Requiem von Johannes Brahms und Gabriel Fauré, Operetten von Jacques Offenbach und zeitgenössische Musik von Calmel, Tailefer und Carl Orff. Mit dem Chor trat Oskar Lagger an internationalen Chorwettbewerben auf.

Oskar Lagger war Mitglied und später Präsident der Musikkommission des Verbands Walliser Gesangvereine (VWG).


Solistenkarriere


Oskar Lagger war als Sänger im In- und Ausland tätig. Seine solistische Tätigkeit als Bass führte ihn nach Frankreich, Deutschland, Italien, Polen und Südafrika.


Kompositorisches Schaffen


Laggers Œuvre umfasst weltliche und kirchliche Lieder und Werke aber auch Arrangements für gemischten Chor, Kinder- und Männerchöre, mit Klavier-, Orgel- und/oder Orchesterbegleitung und Instrumentalmusik. Sein musikalisches Vorbild war Johann Sebastian Bach. Viele Kompositionen schrieb Lagger auf Texte in der Oberwalliser Mundart, insbesondere die Texte von Adolf Imhof, Hannes Taugwalder und Eduard Imhof inspirierten ihn zu seinen Kompositionen. Lagger bearbeitete auch fremde Chorwerke und passte sie den Möglichkeiten der von ihm dirigierten Chöre an.


Literatur zur Musiktheorie


Oskar Lagger verfasste musikwissenschaftliche und pädagogische Schriften: Exercices vocaux pour choeur Stimmtechnik: Atmung, Phonetik, Übungen


Werkverzeichnis


Das Handbuch Schweizer Chor-Komponisten (Musikverlag Hug) führt ein ausführliches Werkverzeichnis Laggers auf; die unten aufgeführten Werke ergänzen das Verzeichnis der Mediathek.

Für eine Singstimme mit Begleitung
Für gemischten Chor mit Klavierbegleitung
Für Chor und Orgel
Für Chor, Soli und Orchester
Instrumental

Auszeichnungen



Ehrungen


In Anerkennung der dem Verband geleisteten Dienste wurde Oskar Lagger zum Ehrenmitglied des Verbands Walliser Gesangvereine ernannt.

Am 11. Juni 2017 ernannte die Gemeinde Goms Oskar Lagger zum ersten Kulturpreisträger. Anlässlich eines Konzerts in der Pfarrkirche von Münster wurde der Kulturpreis überreicht.[4][5][6][7]

Die Mediathek Wallis ehrte den Musiker und Komponisten Oskar Lagger mit der Veröffentlichung eines Buches Oskar Lagger – compositeur/Komponist. Dieses durchgehend zweisprachig gehaltene Werk enthält neben einer Biographie des Komponisten eine Würdigung seines musikalischen und pädagogischen Wirkens und eine Liste sämtlicher in der Mediathek des Kantons Wallis aufbewahrten Werke.


Literatur





Einzelnachweise


  1. Oskar Lagger, 1934. In: 1815.ch, abgerufen am 20. Juli 2019.
  2. Geschichte auf der Homepage Kantonales Konservatorium Sitten (frz.)
  3. Alpenchorfestival Brig 2012; Rangliste des Kompositionswettbewerbs
  4. Alois Grichting: Ehrenkonzert und Kulturpreis für Oskar Lagger. In: Walliser Bote. 13. Juni 2017, S. 8.
  5. Oskar Lagger – erster Gommer Kulturpreisträger. In: Regionalzeitung Aletsch-Goms. Nr. 12; 23. Jahrgang, vom 23. Juni 2017 S. 22, 23.
  6. Einladung zum Ehrenkonzert
  7. Programm des Ehrenkonzerts
Personendaten
NAME Lagger, Oskar
ALTERNATIVNAMEN Lagger, Oscar
KURZBESCHREIBUNG Schweizer Komponist und Kapellmeister
GEBURTSDATUM 11. Februar 1934
GEBURTSORT Münster, Wallis
STERBEDATUM 14. Juli 2019
STERBEORT Sitten



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