Patrick Hahn (* 17. Juli 1995 in Graz) ist ein österreichischer Dirigent, Pianist und Komponist. Mit Beginn der Spielzeit 2021/22 ist er jüngster Generalmusikdirektor im deutschsprachigen Raum bei der Wuppertaler Bühnen und Sinfonieorchester GmbH.[1]
Patrick Hahn ist der Sohn eines Schlossers und einer Industriekauffrau. Er hat zwei Brüder.[2] Seine musikalische Ausbildung begann als Knabensolist bei den Grazer Kapellknaben[3] und führte ihn mit 11 Jahren zum Klavierstudium an die Universität für Musik und Darstellende Kunst Graz, wo er auch sein Dirigier- und Korrepetitionsstudium abschloss.[4]
Meisterkurse führten ihn zu Kurt Masur und Bernard Haitink sowie als Conducting Fellow zum Aspen Music Festival und zum Tanglewood Music Center.[5][6]
Sein Debüt als Dirigent gab Hahn 2014 mit dem Orchester der Ungarischen Staatsoper Budapest an der Seite von Piotr Beczała und Ferruccio Furlanetto bei einem Galakonzert anlässlich des 25. Jahrestags der Öffnung der österreichisch-ungarischen Grenze.[7] Im gleichen Jahr dirigierte er erstmals im Musikverein Graz.[8] In den darauffolgenden Jahren folgten Debüts mit den Münchner Philharmonikern[9], dem Chor- und Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, dem Royal Concertgebouw Orchestra, dem Münchner Rundfunkorchester, dem Gürzenich-Orchester Köln, der Dresdner Philharmonie, dem Tonkünstlerorchester Niederösterreich[10], den Wiener Symphonikern, der Camerata Salzburg, dem Borusan Istanbul Philharmonic Orchestra, der Kammerakademie Potsdam, der Bayerischen Staatsoper München[11], der Staatsoper Hamburg, der Oper Frankfurt sowie den Tiroler Festspielen Erl.[12][5][13][14]
Mit der Aufführung von Bruckners 7. Sinfonie durch die Symphoniker Hamburg im Frühjahr 2019 wurde Hahn zum jüngsten Dirigenten im großen Saal der Elbphilharmonie Hamburg.[15] Sein Japan-Debüt gab er im Sommer 2019 auf Tournee mit dem Orchestra Ensemble Kanazawa und dem japanischen Pianisten Nobuyuki Tsujii sowie der französischen Trompeterin Lucienne Renaudin Vary.[16] Im Bereich der zeitgenössischen Musik verbindet ihn eine enge künstlerische Freundschaft mit dem Klangforum Wien.[17]
Als Pianist konzertierte er mit dem Mozarteumorchester Salzburg[18] sowie als Liedbegleiter im Wiener Musikverein[19], für die Spielzeit 2017/18 war er außerdem Solorepetitor an der Staatsoper Hamburg.[6] In enger Zusammenarbeit mit Kirill Petrenko übernahm er 2019 die Einstudierung der Neuproduktionen von Salome und Die Tote Stadt an der Bayerischen Staatsoper sowie 2020 von Fidelio bei den Osterfestspielen Baden-Baden.[20]
In der Saison 2021/2022 tritt Hahn zusätzlich zu seinem Amt als Generalmusikdirektor in Wuppertal sein Engagement als Erster Gastdirigent beim Münchner Rundfunkorchester an, eine Position, die es nun erstmals in der Geschichte des Orchesters gibt.[21] Ebenso zeitgleich hat er die Position des Ersten Gastdirigenten und Artistic Advisor beim Borusan Istanbul Philharmonic Orchestra übernommen.[22]
Stetiger Kontakt zur Oper als Knabensolist veranlassten ihn, mit 12 Jahren seine erste Komposition zu verfassen – die Oper „Die Frittatensuppe“, welche 2008 unter seiner Leitung in Graz uraufgeführt wurde.[4][23] 2013 erhielt er den 2. Preis beim Penfield Music Commission Project Contest (New York, USA). Als Komponist und Arrangeur hat er Musik beim Musikverlag Tierolff Muziekcentrale (Roosendaal, Niederlande) sowie bei Helbling (Rum/Innsbruck) veröffentlicht.[5][23]
Nebst seiner Arbeit im klassischen Musikbereich hegt er auch als Chansonnier großes Interesse an den Liedern des österreichischen Komponisten und Satirikers Georg Kreisler wie auch an Jazzmusik und erhielt Auszeichnungen bei Jazz Festivals in Chicago sowie den „Outstanding Soloist Award“ der University of Wisconsin-La Crosse als bester Jazz Pianist des 37th Annual Jazz Festivals.[6][23]
2017 wurde ihm der Würdigungspreis des Bundesministeriums für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft verliehen.[24]
Personendaten | |
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NAME | Hahn, Patrick |
KURZBESCHREIBUNG | österreichischer Dirigent, Pianist und Komponist |
GEBURTSDATUM | 17. Juli 1995 |
GEBURTSORT | Graz |