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Pierre Pidoux (* 4. März 1905 in Neuenburg; † 16. Juli 2001 in Genf) war ein Schweizer evangelischer Kirchenmusiker und Musikwissenschaftler.

Pierre Pidoux an der Orgel von St. Vincent in Montreux[1] 1980
Pierre Pidoux an der Orgel von St. Vincent in Montreux[1] 1980

Leben



Familie


Pierre Pidoux war der Sohn des Pfarrers Louis-Samuel Pidoux (* 7. Januar 1878 in Burtigny, † 15. April 1953 in Pully),[2] der seit 1906 in Belgien tätig war, und dessen Ehefrau, die Lehrerin Marguerite (* 19. Mai 1878 in St. Blaise; † 23. April 1966 in Montreux), Tochter von Frédéric Edmond d’Epagnier (1852–1930). Er wuchs in Forel-sur-Lucens auf und hatte vier Geschwister, zu diesen gehörte unter anderem der Schriftsteller Edmond Pidoux (* 25. Oktober 1908; † 17. April 2004),[3] dieser war auch 1928 Erstbesteiger des Matterhorns über den Zmuttgrat.

Pierre Pidoux war seit 1949 mit Gertrude, Tochter des Lithografen Heinrich Burger, verheiratet.


Werdegang


Während des Ersten Weltkriegs wurde Pierre Pidoux mit seinem Bruder von Belgien in die Schweiz zurückgesandt und verbrachte seine Kindheit und Jugend in Forel-sur-Lucens und besuchte das Gymnasium in Lausanne.[4] Er immatrikulierte sich zu einem Theologiestudium an der Theologischen Fakultät der Freien Evangelischen Kirche in Lausanne.

Von 1930 bis 1932 war er Pfarrer in Winterthur und promovierte 1932 mit seiner Dissertation über Albert Pighius an der Theologischen Fakultät der Freien Evangelischen Kirche in Lausanne zum Lizenziat in Theologie. Darauf wechselte er als Organist an die Église des Terreaux[5] in Lausanne und blieb dort bis 1948. In dieser Zeit studierte er, nach einem längeren Aufenthalt in Glasgow, von 1933 bis 1936 bei William Montillet (1879–1940) Musik am Genfer Konservatorium und beendete das Studium mit einem Orgeldiplom. Von 1948 bis 1980 war er Organist in Montreux.

1946 wurde er als Lehrbeauftragter für Hymnologie an die freikirchliche Fakultät nach Lausanne berufen und war bis 1965 in diesem Lehramt tätig. Er gehörte der Freikirche des Kantons Waadt (heute: Église Évangélique Réformée du canton de Vaud) an.


Berufliches und musikalisches Wirken


Die Arbeit von Pierre Pidoux war überwiegend der Hymnologie, der Musikwissenschaft und der Lehre gewidmet.

1929 gründete er den Johann-Sebastian-Bach-Chor in Lausanne und war von 1932 bis 1948 dessen Dirigent.

1932 war er Mitbegründer der Société des Concerts de la Cathédrale de Lausanne sowie Gründer der Sammlung für protestantische Musik[6] bei Edition Foetisch Frères in Lausanne und 1954 der geistlichen Musikserie Cantate Domino, die er auch als Redaktor leitete.

Er gab zahlreiche Partituren heraus, darunter von 1967 bis 1983 das Gesamtwerk von Claude Goudimel. Sein Hauptwerk wurde 1962 der zweibändige Le Psautier Huguenot («Der Hugenottenpsalter»), dem er sich 1980 nochmals zuwendete.[7] Er organisierte im Rahmen der Musikkommission der reformierten Kirche des Kantons Waadt zahlreiche Kurse und Seminare über Kirchenmusik und arbeitete auch am Genfer Psalter von 1976 mit.

Pierre Pidoux komponierte etwa hundert Werke für Orgel; sein Bruder Edmond unterstützte seine Kompositionen als Textdichter.[8]


Ehrungen und Auszeichnungen



Publikationen



Schriften (Auswahl)



Musikalien (Auswahl)





Einzelnachweise


  1. Montreux · Saint Vincent. Abgerufen am 25. Juni 2021.
  2. Family tree of Louis Samuel Pidoux. Abgerufen am 26. Juni 2021 (englisch).
  3. Edmond Pidoux 1908-2004. Abgerufen am 25. Juni 2021 (österreichisches Deutsch).
  4. Pierre Pidoux. Abgerufen am 26. Juni 2021.
  5. Lausanne église des Terreaux. 7. März 2014, abgerufen am 25. Juni 2021 (französisch).
  6. Die protestantische Musik. In: Musée protestant. Abgerufen am 27. Juni 2021.
  7. Eckhard Grunewald, Henning P. Jürgens, Jan R. Luth: Der Genfer Psalter und seine Rezeption in Deutschland, der Schweiz und den Niederlanden: 16.-18. Jahrhundert. Walter de Gruyter, 2013, ISBN 978-3-11-094669-7 (google.com [abgerufen am 26. Juni 2021]).
  8. Seigneur je veux garder - Pierre Pidoux - Partitur - Musica International. Abgerufen am 25. Juni 2021.
  9. Journal de Genève - 16.02.1965 - Seite 2. Abgerufen am 25. Juni 2021.
  10. Our history – Royal Musical Association. Abgerufen am 27. Juni 2021 (britisches Englisch).
  11. The Dent Medal – Royal Musical Association. Abgerufen am 27. Juni 2021 (britisches Englisch).
  12. Journal et feuille d’avis du Valais 24. Dezember 1964 — e-newspaperarchives.ch. Abgerufen am 26. Juni 2021.
Personendaten
NAME Pidoux, Pierre
KURZBESCHREIBUNG Schweizer evangelischer Kirchenmusiker und Musikwissenschaftler
GEBURTSDATUM 4. März 1905
GEBURTSORT Neuenburg
STERBEDATUM 16. Juli 2001
STERBEORT Genf



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