Stefanija Iwaniwna Turkewytsch-Lukijanowytsch (ukrainisch Стефанія Іванівна Туркевич-Лукіянович; * 25. April 1898 in Lemberg, Galizien, Österreich-Ungarn; † 8. April 1977 in Cambridge, Großbritannien) war eine ukrainische Komponistin, Pianistin und Musikwissenschaftlerin.[1]
Ersten Musikunterricht erhielt sie von ihrer Mutter. Nach dem Ersten Weltkrieg[2] studierte sie klassische Komposition bei Wassyl Barwinskyj (Василь Олександрович Барвінський; 1888–1963) und Klavier bei Vilém Kurz und Jerzy Lalewicz (Є. Лялевич) am, nach Mykola Lyssenko benannten Höheren Musikinstitut in Lwiw.[3] Anschließend zog sie nach Österreich und studierte bei Guido Adler an der Universität Wien und Joseph Marx an der Musikakademie. 1925 reiste sie mit ihrem ersten Ehemann Robert Lissowskyj nach Berlin, wo sie bei Franz Schreker und Arnold Schönberg studierte. Von Berlin ging sie nach Prag und studierte dort bei Zdeněk Nejedlý an der Karlsuniversität, bei Otakar Šín am Prager Konservatorium und bei Vítězslav Novák an der Musikakademie.[2] An der Ukrainischen Freien Universität in Prag promovierte sie 1934 in Musikwissenschaft.[1]
Zwischen 1935 und 1939 lehrte sie Harmonielehre und Klavier am, nach Mykola Lyssenko benannten Höheren Musikinstitut in Lwiw und von 1940 bis 1944 unterrichtete sie dort am Konservatorium, war Klavierbegleitung an der Oper Lwiw und Pianistin für das Radio.[1]
Auf der Flucht vor der Roten Armee emigrierte sie 1946 mit ihrem zweiten Ehemann Narzys Lukijanowytsch (Нарциз Денисович Лукіянович; 1907–1985[3]) nach Großbritannien[2] und arbeitete dort an ihren Kompositionen. Sie schuf Ballettmusik und eine Oper, komponierte vier Symphonien, liturgische Musik, Kammermusik sowie Stücke für Klavier und Kunstlieder.[1]
Stefanija war die Mutter der Malerin Soja Lissowska-Nyschankiwska (Зоя Робертівна Лісовська-Нижанківська; * 1927)[3]
1. Sinfonie Nr. 1 – 1937
2. Sinfonie Nr. 2(a) – 1952
2. Sinfonie Nr. 2(b) (2. Fassung)
3. Symphonie – 1956
4. Drei symphonische Skizzen – 3-го травня, 1975
5. Symphonisches Gedicht «La Vita»
6. Weltraumsinfonie – 1972
7. Suite für Doppelstreichorchester
8. Fantasie für Doppelstreichorchester
9. Das Mädchen mit den verdorrten Händen – Bristol, 1957
10. Die Halskette
11. Frühling – (Kinderballett) 1934-5
12. (a) – Mavka – „Die Waldnymphe“ – 1964-7 – Belfast
12. (b) – Mavka – „Die Waldnymphe“ – 1964-7 – Belfast
13. Vogelscheuche – 1976
14. Mavka – (unvollendet) basierend auf Lesia Ukrainkas „Waldlied“
15. Zar Okh oder das Herz von Oksana – 1960
16. Der junge Teufel
17. Ein Gemüsegarten (1969)
18. Liturgie 1919
19. Psalm an Sheptytsky
20. Vor der Schlacht
21. Triptychon
22. Wiegenlied (Ah, keine Katze) 1946
23. 1935 – Sonate für Violine und Klavier
24. (a) 1960 – 1970 – Streichquartett
24. (b) 1960 – 1970 – Streichquartett
25. 1960 – 1970 – Trio für Violine, Viola und Cello
26. 1960 – 1970 – Klavierquintett
27. 1972 – Bläsertrio
28. Variationen über ein ukrainisches Thema
29. Fantasie: Suite für Klavier über ukrainische Themen 1940
30. Improvisiert 1962
31. Groteske 1964
32. Bergsuite 1966 – 1968
33. Stückezyklus für Kinder 1936 – 1946
34. Ukrainische Weihnachtslieder und Shchedrivka
35. Gute Nachricht
36. Weihnachten mit Harlekin 1971
Personendaten | |
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NAME | Turkewytsch, Stefanija |
ALTERNATIVNAMEN | Turkewytsch-Lukijanowytsch, Stefanija Iwaniwna (vollständiger Name); Туркевич-Лукіянович, Стефанія Іванівна (ukrainisch) |
KURZBESCHREIBUNG | ukrainische Komponistin, Pianistin und Musikwissenschaftlerin |
GEBURTSDATUM | 25. April 1898 |
GEBURTSORT | Lemberg, Galizien, Österreich-Ungarn |
STERBEDATUM | 8. April 1977 |
STERBEORT | Cambridge, Großbritannien |