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Volker Blumenthaler (* 2. Januar 1951 in Mannheim) ist ein deutscher Komponist.


Leben


Blumenthaler studierte ab 1969 in Mannheim bei Hans Adomeit (Violoncello) und Hans Vogt (Komposition). 1972 wechselte er an die Hochschule für Musik Köln, um seine Kompositionsstudien bei Jürg Baur fortzusetzen. Violoncello studierte er bei Wolfgang Mehlhorn und Johannes Goritzki. Seine Studien schloss er 1979 mit einem Theorieexamen ab.

Im gleichen Jahr erhielt er einen Lehrauftrag für Theorie an der Hochschule für Musik Köln, den er mit Unterbrechungen bis 1989 ausübte. 1992 wurde er Lehrer für Komposition und Musiktheorie am Meistersinger-Konservatorium Nürnberg (jetzt Hochschule für Musik Nürnberg, ab 2014 Honorarprofessur; zu seinen Schülerinnen dort gehörte Karola Obermüller). Gastvorlesungen und Kurse führten ihn nach Taiwan (National Institut of the Arts in Taipei, 1994/95 und TMC International Music Camp, 2011) und in die USA (Harvard University, 1997 und Albuquerque University of New Mexico, 2013). Neben seiner künstlerischen und pädagogischen Tätigkeit publiziert er seit 1993 im Rundfunk (SWR) regelmäßig Kommentare zu Neuer Musik, die unter dem Titel Streifzüge – Kommentare zu Neuer Musik (Pfau Verlag, Saarbrücken, 2000) veröffentlicht wurden.

Die Schwerpunkte seiner kompositorischen Tätigkeit sind die Bereiche der Kammeroper, der Vokalmusik und der Kammermusik. Einen wichtigen Aspekt vertritt dabei seine langjährige Zusammenarbeit mit dem Ensemble Phorminx, dem AsianArt Ensemble Berlin und dem Nürnberger Ensemble Pegnitzschäfer-Klangkonzepte.

Wichtige Anregungen erhielt er noch während des Studiums 1977 durch die Teilnahme am „Cantiere Internazionale d’Arte“ in Montepulciano/Italien, ein Festival das von Hans Werner Henze initiiert wurde. Das für diesen Anlass komponierte Concertino LA FURIA für Violine und Schlagzeug ist eine erste vertiefende Auseinandersetzung mit dem Jazz. Später fanden immer wieder musikalische Grenzüberschreitungen aus der Idiomatik der sog. Neuen Musik heraus statt. Durch seinen Aufenthalt in Taiwan Anfang der 1990er Jahre und auch durch den späteren Kontakt zum CrossSound Festival in Juneau/Alaska begann eine bis heute anhaltende Auseinandersetzung mit asiatischer Musik und deren Instrumenten. So schrieb er ein Konzert für Erhu und Kammermusik für Gayageum und Koto. Während seines Aufenthalts in Taiwan zu Beginn der 1990er Jahre rückte neben der Auseinandersetzung mit asiatischer Kunst der Mythos der Argonautensage in den Blickpunkt künstlerischer Projekte. Jason und Medea wurden dabei im Konfliktfeld der Kulturen betrachtet. In dieser Zeit entstanden mehrere Kompositionen zu diesem Themenkreis (Jason-Studie 1991, Jason-Essay 1993 und die Kammeroper Jason und Medea/Schwarz überwölbt Rot 1995). Die Problematik des Verschwindens – ein weitgreifendes Phänomen der durchkapitalisierten westlichen Sphäre – wurde zu einem weiteren gewichtigen Thema der Jahre ab 1995. Kompositionen wie rooms/räume 1997/98, labili arti 2001, inbilderzerfliessend 2003, Colori di dissidio 2004 sind unterschiedliche Facetten dieser Thematik. Die Beschäftigung mit asiatischen Instrumenten erfuhr eine erneute Vertiefung. Durch die Zusammenarbeit mit dem Asian Art Ensemble Berlin entstand 2010 Approximation. Das Werk Wiese und Aether 2012 reflektiert vor dem Hintergrund der Texte von Hölderlin, Ovid und Flusser die Problematik Mensch und Natur. 2013 vollendete er nach achtjähriger Arbeit den Zyklus voces - fragmentos de mis dias nach Texten des argentinischen Dichters Antonio Porchia. Der jungeChor Nürnberg führte 2013 anlässlich des Gedenkens an Anne Frank die für ihn komponierte Kantate Mein Name ist Anne Frank (Text von Alexander Gruber) mehrfach auf. Die erweiterte Fassung des Werks wurde vom Holocaust Memorial Center in Detroit (USA) und dem Chor und Orchester der Berkley Highschool/Farmington im selben Jahr uraufgeführt. In einem gemeinsamen Projekt zu Verdun mit dem Frankfurter Schriftsteller Otto Winzen bündelt der Komponist fotografische Arbeiten und den eigens dafür komponierten Zyklus altri pensieri für Violoncello Solo 2014 zu einer Trilogie gegen das Vergessen. 2017/2018 entstand der Zyklus Drei Farben für Horn und Violoncello – musikalische Reflexionen zur Kulturgeschichte von Farben, dem Hornisten und Leiter des Nürnberger Ensembles Pegnitzschäfer-Klangkonzepte Wilfried Krüger zum 70. Geburtstag gewidmet. 2018 die Kammeroper Pontormos Schatten (Libretto Vera C. Koin) (UA 2019 Reutlingen), eine szenische Metapher über die gesellschaftliche Verantwortung der Kunst. 2019 Mein Gesicht, dein Gesicht (Text von Otto Winzen), eine facettenreiche biografische Rückschau und Ausblick für Sänger und Ensemble.

Volker Blumenthaler war 1982 Stipendiat der Deutschen Akademie Villa Massimo in Rom. 1987 erhielt er das Bernd-Alois-Zimmermann-Stipendium der Stadt Köln und Kompositionspreise der Städte Stuttgart (1982) und Genf (1987).


Werke (Auswahl)



Bühnenwerke



Vokalwerke



Kammermusik



Große Ensembles



Orchester



Sonstiges




Personendaten
NAME Blumenthaler, Volker
KURZBESCHREIBUNG deutscher Komponist
GEBURTSDATUM 2. Januar 1951
GEBURTSORT Mannheim



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