Magma (neu aufgelegt als Kobaïa) ist das Debütalbum der französischen Avantgarde-Progressive-Rock- oder Zeuhl-Band Magma, das 1970 als Doppel-LP veröffentlicht wurde. Das Album erzählt die Geschichte einer Gruppe Menschen, die von einer dem Untergang geweihten Erde fliehen und sich auf dem fiktiven Planeten Kobaïa niederlassen.
Der Titelsong Kobaïa wird seit seiner ursprünglichen Aufnahme regelmäßig bei Magma-Konzerten gespielt, allerdings in einer jazzigeren Version, die der Version auf dem Live-Album Live / Hhaï von 1975 ähnelt, und mit einem neuen Text, der in der von Magma entwickelten Kunstsprache Kobaïanisch statt auf Englisch gesungen wird.
Die Bandmitglieder von Magma zogen sich für drei Monate in eine Haus im Vallée de Chevreuse im Département Essonne zurück, das ihnen der klassischer Pianist Karl Knutt zur Verfügung gestellt hatte. Vormittags arbeiteten sie separat und Nachmittag gemeinsam an den Proben zum Album. Lee Hallyday vermittelte am 1. April 1970 einen Vertrag bei Philips Records. Abgeschlossen wurden die Proben im M.J.C. in Vincennes und im Navigator in Paris.[2] Im April 1970 wurde die Platte schließlich im Pariser Studio Europa Sonor von Roger Roche und Claude Martenot aufgenommen. Das Album erschien erstmals als Doppel-Vinylalbum beim Label Philips und wurde mehrmals neu aufgelegt, zunächst auf Vinyl bei Philips und Mercury Records, dann auf CD bei dem bandeigenen Label Seventh Records.
Trotz des auffälligen Covers von Marie-Josèphe Petit war die Wirkung der Platte bei ihrer Veröffentlichung eher begrenzt. In einer Kolumne in der Zeitschrift Rock & Folk vom Juni 1970 betonte Philippe Paringaux die verstörende Seite der Musik:[3]
„La musique de Magma est tout à fait inconfortable, qui vous plonge près de 2 heures durant dans l'inconnu d'un voyage halluciné, hagard.“
„Die Musik von Magma ist absolut unbequem, die dich fast zwei Stunden lang in das Unbekannte einer halluzinierten, hageren Reise eintauchen lässt.“
Emmanuel Gray hob in der Zeitschrift Jazz Hot im September 1970 vor allem den Zusammenhalt und die Professionalität der Band sowie die Originalität ihrer Musik hervor und beschloss seinen Artikel mit dem Fazit:[4]
„Un groupe très au point, qui compte de fortes individualités et qui joue une musique personnelle … amateurs de jazz, voilà une occasion de sortir de votre ghetto.“
„Eine sehr ausgereifte Band mit starken Individuen, die ihre eigene Musik spielt … Jazzliebhaber, hier ist eine Gelegenheit, aus Ihrem Ghetto herauszukommen.“
Philippe Manoeuvre listete das Album in seinem 2010 erschienenen Buch der 123 essentiellen Musikalben der französischen Rockmusik.[5]
Die britische Musikzeitschrift Classic Rock kürte das Album Magma im Juli 2010 zu einem der 50 Musikalben, die den Progressive Rock prägten.[6]
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