Spirits Having Flown ist das dreizehnte internationale Musikalbum der Bee Gees. Es erreichte weltweit die Spitzenposition der Albumcharts.
Die Aufnahmen zu diesem Album begannen im Frühjahr 1978, zu einem Zeitpunkt, als sich der Erfolg von »Saturday Night Fever« zwar langsam abzeichnete, seinen Höhepunkt jedoch noch nicht erreicht hatte. Außerdem erschien im Sommer 1978 der Kinofilm »Sgt Peppers Lonely Hearts Club Band« sowie dessen Soundtrack bei dem die Bee Gees maßgeblich beteiligt waren. Nicht völlig unerwartet entpuppten sich Film und Album sehr schnell sowohl als künstlerisches aber auch als kommerzielles Desaster. All dies hatte durchaus Einfluss auf die Sessions in den Criteria Studios und ist möglicherweise ein Grund für die ungewohnt lange Zeit, die die Band im Studio verbrachte, um das Album fertigzustellen. Außerdem gibt es Berichte über den überbordenden Perfektionismus, den die Produzenten und Tontechniker bei den Aufnahmen an den Tag gelegt haben sollen. Verbürgt ist, dass für „Too Much Heaven“ alleine für den Gesang 27 Tonspuren verwendet wurden.
Zur selben Zeit nahm die Popgruppe Chicago in einem Nachbarstudio ihr Album Hot Streets auf. Während die Gibb-Brüder zu dem Chicago-Titel Little Miss Lovin' ein Gastspiel gaben, gastierten die Chicago Horns James Pankow, Walter Parazaider und Lee Loughnane auf „Too Much Heaven“ und „Stop (Think Again)“. Blue Weaver spielte Synthesizer auf No Tell Lover.
Maurice Gibb war nur geringfügig an der Entstehung des Albums beteiligt. Seine Alkoholsucht und Probleme mit den Bandscheiben machten den Aufenthalt im Studio beinahe unmöglich. Da auch Robin Gibb mit persönlichen Problemen zu kämpfen hatte und sich im Laufe des Jahres immer wieder in Europa aufhielt, war es vor allem Barry Gibb, der die Produktion des Albums prägte. Er übernahm die allermeisten Gesangsparts, fast durchgängig im Falsett eingesungen.
Alle Kompositionen stammen von Barry, Robin & Maurice Gibb aus dem Jahr 1978.
Das Album erschien 1979 bei RSO, weltweit vertrieben von PolyGram und erhielt vom audiophilen Label Nautilus Recordings eine Auflage in dessen SuperDiscs-Reihe. 1989 erschien das Album weltweit auf Compact Disc. Seit 2008 ist es in Europa auch digital verfügbar. Das Album wurde in den USA auch als Picture Disc aufgelegt.
»Spirits Having Flown« ist das erfolgreichste Album der Bee Gees und wurde weltweit über 20 Millionen[1][2] Mal, nach anderen Quellen sogar über 30 Millionen[3] Mal verkauft. Es gehört somit zu den weltweit meistverkauften Musikalben.
Das Album erreichte für eine Woche die Spitze der Albumcharts in Deutschland und erklomm die Nr. 2 in Österreich. Auch in England und den USA erreichte es die Spitzenpositionen. Die ausgekoppelten Singles „Too Much Heaven“, „Tragedy“ und „Love You Inside Out“ wurden zu internationalen Top 10 Hits.
Bereits im Mai 1978 verkündete Barry Gibb im Rahmen einer Pressekonferenz bei der UNO in New York, die Band wolle von ihrem Erfolg etwas abgeben, und die Tantiemen für eine ihrer Kompositionen komplett an das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen (UNICEF) übertragen zu wollen. „Too Much Heaven“ erschien Ende November 1978 als Single und kündigte das Music for UNICEF Konzert an, das am 9. Januar 1979 in New York stattfand und ebenfalls später als Langspielplatte erschien. Bis heute hat „Too Much Heaven“ mehr als 7 Millionen Dollar für die UNICEF eingespielt.
Die Entscheidung das Album komplett mit Barry Gibbs Falsettgesang einzuspielen, wurde von vielen als unglücklich angesehen. Stephen Holden schrieb 1979 im Rolling Stone:
“Most of the songs are sung with perfect pitch, but the trio's piercing collective falsetto (built around Barry's lead vocals) is so relentless that the few moments in which the voices drop to their natural register come as a relief. The Four Seasons, alas, and not Smokey Robinson are the prototype for such an unearthly style: shrill, stiff, mechanical yowls that generate tension yet aren't expressive enough to carry an entire LP.”
„Love You Inside Out“ war 2004 als „Inside And Out“ für die Kanadierin Leslie Feist ein moderater Hit.
RSO Records Diskografie
Robin Gibb • Barry Gibb • Maurice Gibb | |
Vince Melouney (1967–1968) • Colin Petersen (1967–1969) Geoff Bridgford (1970–1972) • Alan Kendall (ab 1971) • Geoff Westley (1973–1974, 1976) Dennis Bryon (ab 1973) • Blue Weaver (ab 1975) | |
Studioalben | The Bee Gees Sing and Play 14 Barry Gibb Songs • Spicks and Specks • Bee Gees’ 1st • Horizontal • Idea • Odessa • Cucumber Castle • 2 Years On • Trafalgar • To Whom It May Concern • Life in a Tin Can (A Kick in the Head Is Worth Eight in the Pants) • Mr. Natural • Main Course • Children of the World • Spirits Having Flown • Living Eyes • E.S.P. • One • High Civilization • Size Isn’t Everything • Still Waters • This Is Where I Came In |
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Livealben | Here at Last...Bee Gees...Live • One Night Only |
Kompilationsalben | Rare, Precious & Beautiful • Rare, Precious & Beautiful Vol. 2 • Rare, Precious & Beautiful Vol. 3 • Best of Bee Gees • Inception / Nostalgia • Best of Bee Gees, Volume 2 • Bee Gees Greatest • Greatest Volume 1 - 1967-1974 • Bee Gees (17LP) • Tales from the Brothers Gibb • The Very Best of the Bee Gees • Their Greatest Hits: The Record • Number Ones • Love Songs • The Studio Albums 1967-1968 • The Ultimate Bee Gees • Mythology • The Triple Album Collection • The Festival Albums Collection 1965-67 • Morning Of My Life - The Best Of 1965-66 • The Warner Bros. Years 1987-1991 • You Should Be Dancing • 1974-1979 • Timeless - The All-Time Greatest Hits |
Soundtracks | Melody • Saturday Night Fever • Sgt. Pepper’s Lonely Hearts Club Band • Staying Alive |