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Das Flügelhorn ist das Sopraninstrument aus der Blechblasinstrumentenfamilie der Bügelhörner. In Bauform, Stimmung und Tonumfang ist es der Trompete vergleichbar, allerdings hat es abweichend von dieser ein überwiegend konisches Rohr, eine weitere Mensur und ein Mundstück mit einem tiefen Kessel (Bechermundstück).[1] Es wird in B (selten in C) notiert. (Das Flügelhorn in B ist ein transponierendes Instrument, denn es klingt eine große Sekunde tiefer als es in der Notenschrift notiert wird.)

Flügelhorn
engl.: Flugelhorn, ital.: flicorno soprano
Flügelhorn mit Pumpventilen („Jazz-Flügelhorn“)
Klassifikation Aerophon
Blechblasinstrument
Tonumfang
Vorlage:Infobox Musikinstrument/Wartung/Parameter Klangbeispiel fehlt
Verwandte Instrumente

Trompete, Bügelhorn, Kornett, Tenorhorn, Bariton, Waldhorn



Ursprung und Geschichte


Das Flügelhorn hat seinen Ursprung im Signalhorn. Es wurde etwa gleichzeitig mit der Trompete mit Ventilen ausgestattet (erster Beleg: kgl. bayerisches Privileg für ein chromatisches Flügelhorn für Michael Saurle d. Ä. München 1832). Davor gab es das 1810 von Joseph Halliday erfundene Klappenhorn. Bereits im 18. Jahrhundert bezeichnete „Flügelhorn“ das Instrument des Flügelmeisters, der die Funktion hatte, mit seinen Signalen die verschiedenen Flügel einer Jagdgesellschaft zu koordinieren. Gleichzeitig wurde es wohl auch in der Marschkompanie des Militärs als Signalinstrument verwendet. Dadurch kam es dann auch zur Verwendung in Militär- und Marschkapellen, wo es am linken Flügel vor den Bass-Flügelhörnern (Tenorhörner) aufgestellt wurde. Zusammen mit dem Alt-, Tenor- und Baritonhorn sorgt das Instrument in Militärorchestern für mehr Klangbreite. Heute wird es im Blasorchester, als melodieführendes Instrument, im Jazz (solistisch und Bigband) und vereinzelt in der Kunstmusik (z. B. bei Igor Strawinsky und Ralph Vaughan Williams) eingesetzt. Das Flügelhorn wurde auch schon für die Kammermusik im 19. Jahrhundert genutzt.


Besonderheiten


Flügelhorn mit Drehventilen („Konzertflügelhorn“)
Flügelhorn mit Drehventilen („Konzertflügelhorn“)

Durch die konische Mensur ist es schwieriger als bei der Trompete, einen Stimmzug einzubauen, dieser wird deshalb üblicherweise durch ein verschiebbares, mit einer Klemme fixiertes Stimmrohr direkt nach dem Mundstück ersetzt. Der Klang des Flügelhorns ist weicher als der der Trompete. Man unterscheidet zwischen dem (trivial benannten) Jazz-Flügelhorn mit Périnet-Ventilen und dem Flügelhorn in deutscher Bauart mit Drehventilen (auch Konzertflügelhorn genannt), welches hauptsächlich für traditionelle Blasmusik verwendet wird. Konzertflügelhörner gibt es in böhmischer (sehr weiter) und mährischer (etwas engerer) Mensur, die teilweise mit Trompetenmundstück gespielt werden, was einen schärferen Klang zur Folge hat. Das so genannte Kuhlo-Flügelhorn ist nahezu kreisrund gewunden, hat ein sehr kurzes weites Mundrohr, ist relativ eng mensuriert und mit einem Stimmzug ausgestattet.

Eine spezielle Bauart sind Flügelhörner mit einem vierten Ventil mit dem Intervall einer Quarte, dem so genannten Quartventil, das ebenso an Konzertposaunen und Piccolotrompeten eingebaut wird. Da die Ventile im ersten Drittel des Hauptrohres untergebracht sind (bei den Trompeten genau in der Mitte) und der Schallbecher danach besonders lang und von Anfang an konisch ist, ist es möglich, bei guter Übung und Vorbereitung den ersten Naturton sämtlicher Ventilkombinationen anzublasen und musikalisch zu nutzen. Dieser ist für die Trompete aufgrund der aufgezählten Konstruktionsunterschiede nicht spielbar. Das Quartventil dient vor allem dazu, die Lücke zwischen dem regulär tiefsten Ton beim Drücken aller drei Ventile (Tonumfang siehe oben) und dem ersten Naturton ohne gedrückte Ventile zu schließen. Hierdurch kann der Tonumfang eines Flügelhorns mit Quartventil um eine ganze Oktave nach unten erweitert werden, denn es sind dann auch Töne unterhalb des ersten Naturtons der Hauptrohrlänge (ohne gegriffene Ventile) möglich. Alle diese Töne müssen aber kultiviert werden, weil sie sehr schlecht ansprechen, weit außerhalb des regulären Trompetenregisters liegen und deshalb dem changierenden Trompeter völlig fremd sind. Das Mundstück muss diesen Ansprüchen entsprechend ausgesucht werden. Im tieferen Tonbereich eines solchen Flügelhorns können physikalisch bedingte Intonationsabweichungen ausgeglichen werden. Beispielsweise ist das notierte Fis (klingend E) mit den Ventilen 1-2-3 erheblich zu hoch, mit Quartventil und 2–4 näherungsweise stimmend.

Bauliche Unterschiede gibt es bei Flügelhörnern im Mundstückschaft-Mundrohrbereich:

Auch die Schallstückdurchmesser variieren zwischen 130 und 170 mm.


Bilder



Siehe auch



Literatur




Wiktionary: Flügelhorn – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
Commons: Flügelhorn – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise


  1. DTV-Atlas Musik. München 2001, S. 47

На других языках


- [de] Flügelhorn

[en] Flugelhorn

The flugelhorn (/ˈfluːɡəlhɔːrn/), also spelled fluegelhorn, flugel horn, or flügelhorn, is a brass instrument that resembles the trumpet and cornet but has a wider, more conical bore.[1] Like trumpets and cornets, most flugelhorns are pitched in B♭, though some are in C.[2] It is a type of valved bugle, developed in Germany in the early 19th century from a traditional English valveless bugle. The first version of a valved bugle was sold by Heinrich Stölzel in Berlin in 1828.[3] The valved bugle provided Adolphe Sax (creator of the saxophone) with the inspiration for his B♭ soprano (contralto) saxhorns, on which the modern-day flugelhorn is modeled.[4][5]

[es] Fliscorno

El fliscorno o fiscorno[1] (del alemán Flügelhorn, “corno alado”) es un instrumento de viento, perteneciente a la familia de los instrumentos de viento metal o metales dentro del tipo de los bugles, también llamado bugelhorn, flügelhorn o saxhorno, fabricado en aleación de metal. Guarda gran similitud con la trompeta. El fliscorno se inventó en el siglo XIX, añadiendo pistones al clarín (bugle).

[ru] Флюгельгорн

Флюгельго́рн (нем. Flügelhorn, от Flügel — «крыло» и Horn — «рог», «рожок», англ. flugelhorn) — медный духовой музыкальный инструмент, самый высокозвучащий представитель (наряду с флюгельгорнами пикколо и пикколино) семейства саксгорнов (или бюгельгорнов[1][2]), но в отличие от классических альтгорна, теноргорна и баритонэуфониума, а тем более низких видов саксгорнов басовой и контрабасовой туб имеют не овальную и тубообразную форму, а форму, сходную с корнетом и трубой. Внешне очень напоминает трубу или корнет-а-пистон, но отличается от них более широкой мензурой и коническим каналом ствола, начинающимся сразу от мундштучной части трубки. Имеет 3 или 4 вентиля. Используется иногда в джазовых ансамблях, реже в симфоническом оркестре (на нём в некоторых случаях исполняют "Неаполитанскую песенку" Чайковского, все же несколько трудную для корнета; флюгельгорн, будучи мягче и тише, звучит здесь более естественно), но чаще всего — в духовых оркестрах. На флюгельгорнах часто играют трубачи, исполняя на этом инструменте нужные отрывки. Строй — in B, реже in C. В духовых оркестрах — это верхний голос и его играют две партии (2-4 исполнителя в зависимости от состава). В духовом оркестре иногда используют малые флюгельгорны в строе Ми бемоль и Си бемоль высоком для игры в самом высоком регистре (третья октава).



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