Urs Leimgruber (* 1. Januar 1952 in Luzern) ist ein Schweizer Saxophonist. Er lebte von 1988 bis 2005 in Paris, seitdem wieder in seiner Heimatstadt Luzern. Seine Tätigkeitsgebiete sind Improvisation, Jazz und Neue Musik.
Urs Leimgruber beim Konzert mit Duo Pancake 2014 im Club W71
Wirken
1972 gründete er mit dem Gitarristen Christy Doran, dem Schlagzeuger Fredy Studer und dem Kontrabassisten Bobby Burri das Luzerner Rockjazz-Quartett OM, das fast ein Jahrzehnt lang mit «Electricjazz-Freemusic» erfolgreich in der Schweiz und in Deutschland auf Tour war. Anschliessend spielte er bis 1987 im Quartett Reflexionen mit Don Friedman, Burri und Joël Allouche und bis 1989 im Duo mit John Wolf Brennan. Mit Joëlle Léandre am Kontrabass, Marilyn Crispell am Klavier und Fritz Hauser am Schlagzeug bildet er das Quartet Noir. Die Zusammenarbeit mit Fritz Hauser im Duo-Spiel ist durch zwei in den 90er Jahren aufgenommene Audio-Datenträger öffentlich dokumentiert. Diese auf John Coltrane/Rashied Ali zurückgehende musik-instrumentale Konfiguration im Jazz seit der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts hat Leimgruber in den 2010er Jahren sowohl mit dem erfahrenen Roger Turner als auch mit dem jüngeren Axel Huber aktualisiert. Auch das Improvisationsquartett ember zeigt Leimgruber im Zusammenspiel mit zentralen Akteuren der vierten Generation zeitgenössisch improvisierter Musik wie Oliver Schwerdt, Alexander Schubert und Christian Lillinger. Eine besonders lange und intensive Zusammenarbeitet verbindet ihn im Trio mit Barre Phillips und Jacques Demierre, Leimgrubers künstlerische Profilierung des Saxofonspiels zeigt sich in seiner fortgesetzten Akzentuierung des unbegleiteten Solo-Spiels und weist ihm einen besonderen Stellenwert in der Traditionslinie zu, die von Coltrane über Evan Parker bis in die Gegenwart reicht[1].
2003 wurde er mit dem Kunst- und Kulturpreis der Stadt Luzern ausgezeichnet.
Werke
Veröffentlichte Audio-Datenträger (Auswahl)
Statement of an Antirider (Hat Hut: 6013, 1988)
Ungleich (Hat Hut: 6049, 1990)
L'énigmatique (Hat Hut: 6091, 1991)
Goletter (Unit: 4050, 1992)
Duho mit Fritz Hauser (Unit: 4062, 1993)
Lines (Hat Hut: 6149, 1994)
Behind the Night (B&W: 049, 1994)
No Try No Fail (Hat Hut: 509, 1996)
Leimgruber Live Hauser mit Fritz Hauser (Plainisphare, 1998)
Quartet Noir (victo: 067, 1999)
Blue Log (For4Ears: CD 1137, 2000)
Screen (cod: 005, 2000)
Nach der StimmeFelix Philipp Ingold, Sprecher; Urs Leimgruber, Saxophone (cod: 006, 2000)
Wing Vane (victo: 079, 2001)
Out of Sound (Leo Records: LR 337, 2002)
The Difference between a Fish (Potlatch: P302, 2003)
e_a.sonata.02 mit dem ARTE Quartett (For4Ears: CD 1447, 2003)
Euphorium Live Scenes 2006 mit Oliver Schwerdt, Alexander Schubert, Christian Lillinger (Euphorium: EUPH 017, 2006)
Literatur
Oliver Schwerdt: Urs Leimgruber 2009: Chicago Solo. Der Saxofonist und die Kunst des multipel-fraktalen Gestaltens in Urs Leimgruber: Chicago Solo. Leo Records, 2010
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