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Otakar Hostinský (* 2. Januar 1847 in Martinoves; † 19. Januar 1910 in Prag) war tschechischer Ästhetiker und Musikwissenschaftler, Literaturkritiker und Kunsttheoretiker.

Jan Vilímek: O. Hostinský (1883)
Jan Vilímek: O. Hostinský (1883)

Leben


Hostinský war der Sohn eines Verwalters einer Zuckerfabrik. Nach dem Besuch des Gymnasiums in der Prager Neustadt 1865, studierte er Philosophie und Ästhetik in Prag und München. 1869 schrieb er seine Doktorarbeit. Nach seiner Ausbildung schrieb er für mehrere Zeitschriften und arbeitete am Almanch der tschechischen Studenten mit. 1874 bis 1876 nahm er Stellen eines Erziehers bei Adligen in Österreich, Deutschland und Italien an. 1877 wurde Hostinský Dozent an der Prager Universität. Gleichzeitig hielt er kunsthistorische Vorträge an der Akademie für die Malerei, der kunstindustriellen Schule und am Prager Konservatorium. 1883 ernannte man ihm zum Universitätsprofessor.


Lehre


Sein ganzes Leben widmete er der Organisation des kulturellen Lebens. Er schrieb Artikel für die Zeitschriften Dalibor, Hudební listy, Pokrok, Lumír, Osvěty, Květy, Národní listy und andere, hielt öffentliche Vorträge, darunter auch in der Künstlerdiskussionklub (Umělecká beseda). Er propagierte moderne Musikrichtungen, vor allem Werke von Richard Wagner und Bedřich Smetana. Hostinský war Vorstand der tschechischslawischen Völkerkundlichen Vereinigung und der Philosophischen Einheit.

Seine ästhetische Anschauung beruhte auf Johann Friedrich Herbart. Er bereicherte sein Wissen durch die Forschung in zahlreichen Schriften, darunter naturwissenschaftlichen, musischen und historischen. Er betonte den Grundsatz des Ideenreichtums und des Patriotismus in der Kunst und vertrat die Koexistenz des Realismus und Neuromantik.


Werke


Die Ergebnisse seiner Arbeit veröffentlichte er in deutscher Sprache in Herbarts Aesthetik und in Tschechisch im Buch O významu praktických ideí Herbartových pro všeobecnou estetiku. Daneben verfasste er zahlreiche musikhistorische Arbeiten, so zum Beispiel über Smetana, Fibich und Wagner, darunter aber auch Forschungsergebnisse über das nationale Liedgut. Er ist ebenfalls Autor des Librettos zur Oper Die Braut von Messina von Zdeněk Fibich.


Deutschsprachige Publikationen


Hostinský, Otakar. Die Lehre von den musikalischen Klängen: ein Beitrag zur aesthetischen Begründung der Harmonielehre. H. Dominicus, 1879.


Literatur




Commons: Otakar Hostinský – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Personendaten
NAME Hostinský, Otakar
KURZBESCHREIBUNG tschechischer Ästhetiker und Musikwissenschaftler, Literaturkritiker und Kunsttheoretiker
GEBURTSDATUM 2. Januar 1847
GEBURTSORT Martinoves
STERBEDATUM 19. Januar 1910
STERBEORT Prag

На других языках


- [de] Otakar Hostinský

[en] Otakar Hostinský

Otakar Hostinský (2 January 1847, Martiněves (near Litoměřice) – 19 January 1910, Prague) was a Czech historian, musicologist, and professor of musical aesthetics. He is known primarily for his support of composer Bedřich Smetana and his contributions to Czech aesthetic theory, which influenced many cultural figures in early twentieth-century Prague, including Zdeněk Nejedlý, Otakar Zich, and Vladimír Helfert. He also wrote the opera librettos to Zdeněk Fibich's masterpiece, The Bride of Messina, and Josef Rozkošný's Cinderella.

[ru] Гостинский, Отакар

Отакар[6] Гостинский (чеш. Otakar Hostinský; 1847—1910) — чешский искусствовед, эстетик и публицист, философ Гербартовского направления[7]; профессор Пражского университета. Доктор философии. Член Чешской академии наук и искусств. Отец математика Богуслава Гостинского[cs].



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