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Otto Tomek (* 10. Februar 1928 in Wien; † 18. Februar 2013 in Schwetzingen) war ein österreichischer Musikpublizist und Rundfunkredakteur.


Leben


Otto Tomek studierte Musikwissenschaft in Wien – wo er 1953 mit der Arbeit Das Strukturphänomen des verkappten Satzes a tre in der Musik des 16. und 17. Jahrhunderts promoviert wurde – und arbeitete anschließend (1953–1957) als Lektor bei dem Musikverlag Universal Edition in Wien.

1957 wurde er Redakteur für Neue Musik im Westdeutschen Rundfunk (WDR), später Leiter der Redaktionsgruppe Neue Musik, eine Position, die er bis 1971 innehatte. 1963 übernahm er noch die redaktionelle Leitung des Studios für elektronische Musik. In dieser Zeit wurden eine Reihe aufsehenerregender Produktionen von ihm initiiert und durchgeführt. In der (bis heute bestehenden) Konzertreihe Musik der Zeit wurden bedeutende Werke aus der Taufe gehoben, zum Beispiel:

Dass Tomek bei der Überwindung aller denkbaren Schwierigkeiten auch vor Interventionen nicht zurückschreckte, zeigt sein Bericht, wie er dem notorisch spät liefernden Penderecki die Partitur zur Lukas-Passion höchstpersönlich abknöpfte:

„Kurz vor Weihnachten kamen ein paar Blätter, aus denen sich aber nichts ersehen ließ. Dann wieder Schweigen. Nichts. Damals konnte man nicht einfach so nach Polen telefonieren, man musste einen Tag auf einen Anschluss warten. Ich habe Penderecki fast täglich ein Telegramm geschickt: ‚Wo bleibt es, was ist los?‘ Weiterhin keine Antwort. […] Ich kam mitten im Winter in Krakau an, im tiefen Schnee. Penderecki stand am Rollfeld, begrüßte mich und sagte: ‚Warum regst Du Dich so auf?‘ ‚Na, Du hast Nerven!‘ Die Partitur war bis auf ein paar Stellen fertig. […] Mit der Partitur unterm Arm bin ich heimgeflogen. Beim Zoll wurde ich gefragt: ‚Was ist das?‘ ‚Musik.‘ ‚Ach so…‘ Das Schönste war: Im Sopransolo fehlten noch acht Takte. Die hat Penderecki der Solistin dann per Postkarte zugeschickt.“[1]

1971 wechselte Otto Tomek als Hauptabteilungsleiter Musik zum damaligen Südwestfunk (SWF, heute SWR), wo er unter anderem als Leiter der Donaueschinger Musiktage (1971–1974) das Programm gestaltete und 1971 das Experimentalstudio des SWR für akustische Kunst in Freiburg im Breisgau gründete.

1977 wurde er Hauptabteilungsleiter Musik beim damaligen Süddeutschen Rundfunk (SDR, heute SWR) in Stuttgart. Von 1977 bis 1989 war Tomek künstlerischer Leiter der Schwetzinger Festspiele.

Er war unter anderem Herausgeber des Sammelbandes Igor Strawinsky (Köln: WDR 1963), herausgebender Redakteur der Neuen Zeitschrift für Musik (1967–1978), sowie von Teilton – Schriftenreihe der Heinrich-Strobel-Stiftung des Südwestfunks (1978–1989; 6 Bände).

1990 war er an der Gründung des Instituts LernRadio an der Karlsruher Musikhochschule beteiligt, das der Ausbildung von Radiojournalisten im Bereich der Musik dienen soll.


Aufsätze/Artikel



Literatur





Anmerkungen


  1. Otto Tomek, „Das gibt’s nicht, das machen wir!“ – Rückblick eines Redakteurs (Gespräch mit Kornelia Bittmann), in: Musik der Zeit 1951–2001, S. 163–167, hier S. 165
Personendaten
NAME Tomek, Otto
KURZBESCHREIBUNG österreichischer Musikpublizist und Rundfunkredakteur
GEBURTSDATUM 10. Februar 1928
GEBURTSORT Wien
STERBEDATUM 18. Februar 2013
STERBEORT Schwetzingen

На других языках


- [de] Otto Tomek

[ru] Томек, Отто

Отто Томек (нем. Otto Tomek; 10 февраля 1928 (1928-02-10), Вена — 18 февраля 2013, Шветцинген) — немецкий музыковед , музыкальный критик и музыкальный продюсер австрийского происхождения, журналист, редактор.



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