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Peter Petersen (* 17. Juli 1940 in Hamburg) ist ein deutscher Musikwissenschaftler.


Leben


Petersen studierte zunächst Schulmusik, dann Historische Musikwissenschaft und Germanistik an der Universität Hamburg. 1971 wurde er mit einer Arbeit über die Tonalität im Instrumentalschaffen Béla Bartóks promoviert. Nach der Habilitation mit einer Schrift über Alban Bergs Wozzeck lehrte er ab 1985 als Professor an der Universität Hamburg. 2001 ehrte ihn die Universität mit dem Fischer-Appelt-Preis für hervorragende Leistungen in der akademischen Lehre. Seit 2005 ist Petersen im Ruhestand.

Er ist mit der Violinpädagogin Marianne Petersen verheiratet und lebt in Hamburg.


Forschung


Ein Schwerpunkt der Forschungen Petersens liegt auf dem Gebiet der Musik des 20. Jahrhunderts (u. a. Bartók, Berg, Hölszky, Lutosławski). Mehrere Monografien und zahlreiche Aufsätze beschäftigen sich mit dem Schaffen Hans Werner Henzes.

Durch Petersens Engagement wurde das Musikwissenschaftliche Institut der Universität Hamburg zu einem Zentrum der Exilmusikforschung: Petersen gründete und leitete die fast 30 Jahre lang bestehende „Arbeitsgruppe Exilmusik“ und gewann zahlreiche Studierende und Kollegen dafür, die Auswirkungen von NS-Herrschaft, Exil und Holocaust auf das Musikleben aufzuarbeiten. Petersen ist Herausgeber der Schriftenreihe „Musik im ‚Dritten Reich’ und im Exil“ und Mitherausgeber des Online-Lexikons verfolgter Musiker und Musikerinnen (www.lexm.uni-hamburg.de).

Petersen perfektionierte das Verfahren der „semantischen Analyse“ sujetgebundener Kompositionen und insbesondere von Werken des Musiktheaters. Basierend auf akribischen Partituranalysen, die dann kontextualisiert werden, erschließen seine Untersuchungen die inhaltlichen Zusammenhänge solcher Kompositionen oftmals völlig neu – so etwa die Sinngefüge von Alban Bergs Wozzeck oder jüngst von Richard StraussFriedenstag.

Auf musiktheoretischem Gebiet entwickelte Petersen eine grundlegend neue Rhythmustheorie („Komponententheorie“), die den Begriff der Dauer vom einzelnen Ton löst und sämtlichen Klangphänomenen („Komponenten“) rhythmusgenerierendes Potential zuerkennt (Klang, Tonhöhe, Diastematik, Artikulation, Dynamik, Klangfarbe, Harmonik, Textur, Phrase, Sprache). Die „Komponentenrhythmen“ werden in mehrzeiligen „Rhythmuspartituren“ visualisiert. Durch Akkumulation der Komponentenrhythmen ergeben sich einzeilige „Rhythmusprofile“, die das „rhythmische Gewicht“ im musikalischen Verlauf präzise abbilden. Petersens Verfahren zur rhythmischen Feinanalyse lässt u. a. erkennen, dass auch einstimmige Tonsätze bereits eine komplexe Rhythmik besitzen können. Neu beleuchtet wird überdies das Verhältnis von Rhythmik und Metrik.


Schriften



Monografien



Herausgeberschaften



Festschriften für Peter Petersen




Personendaten
NAME Petersen, Peter
KURZBESCHREIBUNG deutscher Musikwissenschaftler
GEBURTSDATUM 17. Juli 1940
GEBURTSORT Hamburg



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