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Peter Sühring (* 1946 in Berlin-Charlottenburg) ist ein deutscher Musikwissenschaftler, Publizist und Musikkritiker.


Leben und Wirken


Peter Sühring wurde in Berlin-Charlottenburg geboren und wuchs dort auf. Er war Sängerknabe im Staats- und Domchor und erlernte das Violoncello- und Klavierspiel. Er studierte von 1967 bis 1971 und von 2001 bis 2002 in Tübingen und Berlin die Fächer Musikwissenschaft, Literaturwissenschaft und Philosophie. Befolgung der von Alfred North Whitehead, Virginia Woolf, Simone Weil und Herbert Marcuse empfohlenen „Großen Weigerung“, dem „primären Charakteristikum einer auf Ideale gegründeten Kritik an unwahren Aussagen über die Wirklichkeit“ (Whitehead 1926) und nahm Abschied vom Bürgertum. Aktivist der Westberliner Kinderladen-Bewegung, nicht autorisierte Erstveröffentlichung und Kommentierung von Schriften Walter Benjamins zu Kindertheater und Kindererziehung. 1972–81 Arbeit in Druckereien und Verlagen, sowie als Kader in der Arbeiterjugend und als Betriebsrat im Buchgroßhandel. Von 1981 bis 1997 war er in Tübingen (Buchhandlung Gastl) und 1997/98 in Berlin als wissenschaftlicher Sortimenter (für Philosophie, Philologie und Sozialwissenschaften) tätig, Buchhändler-Prüfung 1985. Einstieg in die historische Musikforschung bei Elisabeth Musiquen (Akademie für historische Aufführungspraxis Berlin) in den Jahren 1999–2002. Er lebt und arbeitet heute als Musikhistoriker und Publizist in Bornheim und Berlin.

2002 schrieb er seine Magisterarbeit über den Rhythmus der Trobadors an der Humboldt-Universität zu Berlin. 2004 erstellte er für die Bibliothek der Universität der Künste Berlin, gefördert von der Ernst-von-Siemens-Musikstiftung, einen Katalog über die Berliner und Łódźer Bestände der Bibliothek von Philipp Spitta (Musikwissenschaftler). 2006 wurde er mit einer Arbeit über Wolfgang Amadeus Mozarts Kindheitsopern an der Universität des Saarlandes promoviert. Er forschte von 2007 bis 2009 als Stipendiat der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) und von 2009 bis 2012 als Forschungsangestellter der Universität der Künste Berlin über den deutschen Musikwissenschaftler Gustav Jacobsthal und veröffentlichte 2010 eine Auswahl-Edition von dessen Nachlass sowie 2012 eine wissenschaftliche Biografie über ihn. Darüber hinaus edierte er weitere bisher unveröffentlichte Schriften Gustav Jacobsthals. Einen Schwerpunkt seiner Arbeiten bilden das Judentum in Musik und Literatur sowie Fragen des Antisemitismus.

Ferner veröffentlichte er über die Komponisten, Musikwissenschaftler, Philosophen und Schriftsteller Jean-Philippe Rameau, Wolfgang Amadeus Mozart, Felix Mendelssohn Bartholdy, Robert Schumann, Anton Reicha, Jean-Jacques Rousseau, Johann Wolfgang von Goethe, Heinrich Heine, Friedrich Hölderlin, Gertrud Kolmar, Karl Marx, Eduard Grell, Adolf Bernhard Marx, Theodor Hagen (Komponist), Philipp Spitta, Hermann Kretzschmar, Leo Blech und Giuseppe Verdi.

Seit 1995 wirkt er auch als Musikkritiker. Seine Rezensionen wurden zunächst vorwiegend in Tageszeitungen (Schwäbisches Tagblatt, Der Tagesspiegel), in den letzten Jahren zunehmend auch in Online-Medien veröffentlicht, wie im info-netz-musik.[1] Sühring ist u. a. seit 1999 ständiger freier Mitarbeiter der Zeitschrift Concerto – Das Magazin für Alte Musik[2], sowie beim Forum Musikbibliothek.

Er arbeitet als Indexer von älteren deutschsprachigen Musikzeitschriften für das Répertoire internationale de la presse musicale (RIPM), Baltimore/USA, seit 2012.

Er vertritt eine einheitliche, in sich mehrdimensionale Musikwissenschaft und eine Auffassung von Musikgeschichte jenseits von Epocheneinteilungen und normativen Ästhetiken. Stattdessen strebt er eine musikalische Poetik des einzelnen musikalischen Künstlers und eine Hermeneutik des einzelnen musikalischen Kunstwerks an, dessen Sinn meist unter kulturellen Diskursen verschüttet liegt.


Veröffentlichungen (Auswahl)



Bücher



Als Herausgeber



Aufsätze und Vorträge in Printmedien und im Internet


Zu Wolfgang Amadé Mozart:

Zu Felix Mendelssohn:

Zu Gustav Jacobsthal:

Zu Musiktheorie und Wissenschaftsgeschichte:

Zu einzelnen Musikern:

Zu Literatur und Kulturkritik:




Einzelnachweise


  1. Peter Sühring, info-netz-musik, abgerufen am 15. September 2014
  2. Siehe Inhaltsverzeichnisse im Archiv der Zeitschrift Concerto – Das Magazin für Alte Musik: Archiv, abgerufen am 16. September 2014
  3. Buchbeschreibung Der Rhythmus der Trobadors. Zur Archäologie einer Interpretationsgeschichte, auf logos-verlag.de
  4. Peter Sühring Felix Mendelssohn, auf hentrichhentrich.de
Personendaten
NAME Sühring, Peter
KURZBESCHREIBUNG deutscher Musikwissenschaftler
GEBURTSDATUM 1946
GEBURTSORT Berlin



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