Micha Marah (* 26. September 1953 in Turnhout, Flandern, eigentlich Aldegonda Leppens) ist eine belgische Sängerin sowie Radio- und Fernsehmoderatorin.
1969 veröffentlichte Micha Marah im Alter von 16 Jahren ihre erste Single. Einem breiteren Publikum wurde sie aber durch die Teilnahme am belgischen Vorentscheid zum Eurovision Song Contest 1971 bekannt, der vom flämischen Fernsehsender BRT unter dem Titel Canzonissima veranstaltet wurde. Sie nahm an den Halbfinalrunden mit mehreren Liedern teil und konnte sich mit den drei Beiträgen Tamboerke, Ik ben zeventien und Die ring für das Finale qualifizieren.[1] Im Finale selbst erhielt sie für alle drei Beiträge null Punkte von der abstimmenden Jury.[2] Das Lied Tamboerke erreichte die flämischen Singlecharts und war Micha Marahs erster Hit. Ihre zweite Hitsingle war eine flämische Coverversion des zweitplatzierten spanischen Beitrages beim Eurovision Song Contest 1971, En un mundo nuevo unter dem Titel Die heerlijke wereld. Im gleichen Jahr erreichte sie auch mit den Liedern Ik ben een meisje und Sterren aan de hemel die Charts.
1975 nahm sie erneut an der belgischen Vorentscheidung zum Eurovision Song Contest teil. In einer aufwendigen Vorauswahl konnte sie sich mit den beiden Titeln Kom bij mij und ’t is over für das Finale qualifizieren, wo sie die Plätze sieben und fünf erreichte.[3] Nach weiteren erfolgreichen Veröffentlichungen wurde die Sängerin vom Fernsehsender BRT intern ausgewählt, Belgien beim Eurovision Song Contest 1979 zu vertreten. In einer sich über fünf Wochen erstreckenden Vorentscheidung wurde aus sechs Beiträgen der Titel Hey nana als Wettbewerbsbeitrag ausgewählt.[4][5] Marah war mit der Titelauswahl nicht einverstanden und hasste den Titel so sehr, dass sie sich weigerte ihn im Studio einzuspielen.[6] Beim Wettbewerb in Jerusalem erhielt sie nur fünf Punkte und landete zusammen mit der österreichischen Vertreterin Christina Simon auf dem letzten Platz[7]. Marah bezeichnete dieses Ergebnis als „Albtraum“. Es ist bis heute der letzte Wettbewerbsbeitrag, der nie vom Originalinterpreten aufgenommen wurde.[8]
Nach der Wettbewerbsteilnahme folgten weitere Veröffentlichungen. 1983 brachte sie unter dem Titel Alleen voor kinderen ein Album mit Kinderliedern heraus. Die LP war ein Erfolg, sodass 1984 und 1985 die Teile zwei und drei folgten. Zusammen mit Marijn De Valck moderierte sie die Jugendsendung Stad op stelten im Fernsehen. Außerdem moderierte sie im Radio die Sendungen Hadiemicha und Kwistig met muziek. 1993 wurde anlässlich ihres vierzigsten Geburtstags ein Album mit ihren größten Hits veröffentlicht. Im gleichen Jahr entfernte sie sich von der Pop- und Schlagermusik. 1998 veröffentlichte sie eine CD mit irischen Volksliedern. 2006 gründete sie mit Alana Dante und Sandra Kim das Projekt Soul DivaZ, das in einem Bühnenprogramm Hits der 1960er Jahre präsentiert.
Im Mai 2017 sang sie ihren verhassten Eurovisionstitel Hey nana noch einmal anlässlich der Fernsehsendung Van Gils & Gasten live. Zuvor hatte sie ihn seit 1979 nur einmal 2009 im Rahmen eines Medleys gesungen.[9]
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1956: Fud Leclerc; Mony Marc |
1957: Bobbejaan Schoepen |
1958: Fud Leclerc |
1959: Bob Benny |
1960: Fud Leclerc |
1961: Bob Benny |
1962: Fud Leclerc |
1963: Jacques Raymond |
1964: Robert Cogoi |
1965: Lize Marke |
1966: Tonia |
1967: Louis Neefs |
1968: Claude Lombard |
1969: Louis Neefs |
1970: Jean Vallée |
1971: Jacques Raymond & Lily Castel |
1972: Serge & Christine Ghisoland |
1973: Nicole & Hugo |
1974: Jacques Hustin |
1975: Ann Christy |
1976: Pierre Rapsat |
1977: Dream Express |
1978: Jean Vallée |
1979: Micha Marah |
1980: Telex |
1981: Emly Starr |
1982: Stella |
1983: Pas de deux |
1984: Jacques Zegers |
1985: Linda Lepomme |
1986: Sandra Kim |
1987: Liliane Saint-Pierre |
1988: Reynaert |
1989: Ingeborg |
1990: Philippe Lafontaine |
1991: Clouseau |
1992: Morgane |
1993: Barbara Dex |
1995: Frédéric Etherlinck |
1996: Lisa del Bo |
1998: Mélanie Cohl |
1999: Vanessa Chinitor |
2000: Nathalie Sorce |
2002: Sergio & the Ladies |
2003: Urban Trad |
2004: Xandee |
2005: Nuno Resende |
2006: Kate Ryan |
2007: The KMG’s |
2008: Ishtar |
2009: Copycat |
2010: Tom Dice |
2011: Witloof Bay |
2012: Iris |
2013: Roberto Bellarosa |
2014: Axel Hirsoux |
2015: Loïc Nottet |
2016: Laura Tesoro |
2017: Blanche |
2018: Sennek |
2019: Eliot |
2020: Hooverphonic |
2021: Hooverphonic |
2022: Jérémie Makiese
Gewinner: Israel Gali Atari & Milk and Honey
2. Platz: Spanien 1977 Betty Missiego •
3. Platz: Frankreich
Anne-Marie David
Belgien Micha Marah •
Danemark
Tommy Seebach •
Deutschland Bundesrepublik
Dschinghis Khan •
Finnland
Katri Helena •
Griechenland
Elpida •
Irland
Cathal Dunne •
Italien
Matia Bazar •
Luxemburg
Jeane Manson •
Monaco
Laurent Vaguener •
Niederlande
Xandra •
Norwegen
Anita Skorgan •
Osterreich
Christina Simon •
Portugal
Manuela Bravo •
Schweden
Ted Gärdestad •
Schweiz
Peter, Sue & Marc und Pfuri, Gorps & Kniri •
Vereinigtes Konigreich
Black Lace
Personendaten | |
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NAME | Micha Marah |
ALTERNATIVNAMEN | Leppens, Aldegonda |
KURZBESCHREIBUNG | belgische Sängerin |
GEBURTSDATUM | 26. September 1953 |
GEBURTSORT | Turnhout |