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Robert Koppel (* 9. Januar 1874 in Bochum; † 21. August 1966 in Zürich) war ein deutscher Sänger und Vortragskünstler.

Robert Koppel, Mitglied des Cabaret Parisiana in Düsseldorf (1910)
Robert Koppel, Mitglied des Cabaret Parisiana in Düsseldorf (1910)
Schallplatte von Robert Koppel (Berlin 1908)
Schallplatte von Robert Koppel (Berlin 1908)

Leben


Koppel begann seine Laufbahn als Sänger im Stimmfach Bariton im Linden-Cabaret zu Colmar im Jahre 1900. Ein Jahr darauf wurde er von Ernst von Wolzogen zur Eröffnung von dessen Überbrettl, dem ersten deutschen Kabarett, nach Berlin geholt. Zusammen mit der Sängerin Bozena Bradský schuf er mit dem Duett vom Lustigen Ehemann,[1] dessen Text Otto Julius Bierbaum verfasste und den Oscar Straus vertont hat, den meistgesungenen Brettl-Schlager der Jahrhundertwende.[2] Weitere Engagements im Kabarett bekam Koppel bei den Elf Scharfrichtern in München, wo er längere Zeit gastierte, und bei Rudolf Nelson, mit dem er auf Tournee ging.

Koppel trat auch auf Berliner Bühnen und im Rundfunk auf,[3] häufige Erwähnung fand er in den Programmspalten der Radiozeitung Funkstunde.

Koppel hinterließ zahlreiche Schallplattenaufnahmen bei verschiedenen Marken (Deutsche Grammophon, Ultraphon, Lindström-Marken Beka, Parlophon, Odeon, auch kleineren Marken wie Artiphon, Kalliope, Tri-Ergon) als Schlager- und Refrainsänger, oft auch ohne Namensnennung auf dem Etikett, z. B. bei Beka.[4]

Sein Repertoire war hier breit gestreut und reichte vom Rhein- und Karnevalslied[5] über den Tagesschlager[6] und die Operette[7] bis zum anspruchsvollen Kabarettvortrag.[8]

Dazu gehören Couplets von Otto Reutter, die er neu aufnahm, und Ernst Petermann, ebenso Willy-Rosen-Schlager. Dass er auch auf seine jüdische Tradition nicht vergaß, belegen Lieder wie Das ist der Moritz, der schöne Moritz und Meseritz, oj Meseritz von Arthur Rebner.

Als Künstler „nichtarischer“ Abstammung musste Koppel nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten 1933 Deutschland verlassen. Er floh nach Bozen, danach nach Nizza und Nancy. Nach dem Krieg kehrte er zwar 1954 noch einmal nach Berlin zurück, ließ sich aber am 1. Januar 1959 endgültig in Massagno, Bezirk Lugano (Tessin), nieder.

Robert Koppel hinterließ zahlreiche in Berlin aufgenommene Schallplatten der Marken Columbia (1904), G&T/Zonophone (1904–05), Beka (1904, 1908–10 & 1916), Globos (1907), Odeon (1908, 1910 & 1916), Anker (1910), Grammophon (1916), Kalliope (1925–26), elektrische Aufnahmen in den Jahren 1927–31 bei Kalliope, Vox, Artiphon, Tri-Ergon, Odeon, Ultraphon und Orchestrola.


Aufnahmen (Auswahl)



Willy-Rosen-Schlager



Otto-Reutter-Couplets



Wiederveröffentlichungen


a) auf CD

b) im Web


Literatur





Einzelnachweise und Anmerkungen


  1. Wie beliebt dieses „Tanz-Duett“ schon bald wurde, belegt, dass Oskar Meßter davon ein „Tonbild“ nach seinem Biophon-Verfahren (mit dem Projektor gekoppeltes Grammophon) anfertigte und ab 1903 anbot, vgl. Oskar Messter bei filmportal.de ; Corinna Müller: Frühe deutsche Kinematographie: Formale, wirtschaftliche und kulturelle Entwicklungen, 1907-1912. Metzler, Stuttgart 1994, ISBN 3-476-01256-5, S. 289 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  2. „Überbrettl“ (Memento vom 6. Mai 2002 im Internet Archive): „... in dem Bierbaums Szene »Der lustige Ehemann« in der Vertonung von Oskar Straus gleich dreimal wiederholt werden musste, gestaltete sich zu einem phänomenalen Erfolg“
  3. z. B. Leben in dieser Zeit. Lyrische Suite in drei Sätzen. Musik: Edmund Nick; Robert Koppel (Bariton). Sendung des Königsberger Rundfunks, 13. Dezember 1930. vgl. DRA
  4. auf diesem Etikett wurden nach 1925 vom Bohème-Orchester, der Studio-Kapelle von Beka, eine Reihe Kabarett-, Operetten- und Schlagerlieder eingespielt, zu welchen Koppel anonym (auf dem Etikett steht nur „mit Refraingesang“) sang. Darunter sind Repertoirestücke von Autoren wie Byjacco (d. i. Fritz Jacoby), Hugo Hirsch, Fritz (nachmals Frederick) Loewe und Willy Rosen, die zur ersten Garnitur des damaligen deutschsprachigen Kabaretts gehören. Beispiele:
    • B.5151(32 473) Mein Schatz ist bei der Grünen Polizei! Shimmy (G.Nettelmann) / (32 474) Kathrin. Shimmy (Fritz Loewe)
    • B.5186(32 510) Der Klapperstorch. Shimmy aus "Noch und noch"(W.Kollo) / (32 511) Wenn die kleinen Mädels nah an sechzehn. Shimmy (Th.A.Körner)
    • B.5219(32 598) Wenn du willst. One-Step aus "Die Frau ohne Schleier" (Byjacco) / (32 599) Was machst du, lieber Schatz, am Sonntag Nachmittag? Lied u. Shimmy (Jara Benes)
    • B.5262(32 731) Das kost’ ne Kleinigkeit! Foxtrottlied aus Quo vadis? (Willy Rosen) / (32 738) Eier-Meier. Shimmy (P.Preil), voc.
    • B.5264(32 739) Mit mir kannst du’s ja machen! One-Step aus Der blonde Traum (H.Hirsch) / (32 741) Cowboy-Dream. Fox Trot (Tom Burns)
  5. Beispiel: Der treue Husar (Heinrich Frantzen): Robert Koppel mit Orchesterbegleitung Odeon O-11 091 - Zum Karnevalslied vgl. cdwiki.de
  6. Beispiele: http://www.lotz-verlag.de/TRI_ERGON_5000-5299.htm für das label Tri-Ergon (Nr. 5024-A bis 5026-B, 5051-A bis 5052-B, 5073-A bis 5075-B)
  7. zum Beispiel: Das Kleeblatt vom Wiener Wald / Mädel sei nicht dumm, beide aus der Operette Das Dreimäderlhaus (Schubert-Berthé): Katharina Garden, im Duett mit Robert Koppel. Odeon (Harfen-label, 30 cm) AA 57 446 / AA 57 447. - Ja so ein Mädel, ungarisches Mädel, aus Viktoria und ihr Husar (Paul Abrahám): Jazz Sinfonie Orchester Eddy Walis, Refraingesang Robert Koppel, auf Artiphon 11536 (Label abgebildet!), vgl. music.yahoo.com
  8. vgl. Und Meyer sieht mich freundlich an zu der Aufnahme mit Koppel (1905).
Personendaten
NAME Koppel, Robert
KURZBESCHREIBUNG deutscher Sänger
GEBURTSDATUM 9. Januar 1874
GEBURTSORT Bochum
STERBEDATUM 21. August 1966
STERBEORT Zürich



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