Sezen Aksu (* 13. Juli 1954 in Sarayköy, Denizli, als Fatma Sezen Yıldırım) ist eine türkische Pop-Sängerin und Komponistin. Ihr Beiname ist Minik Serçe (dt. Kleiner Spatz).
Sezen Aksu (2016)
Leben und Karriere
Als Aksu drei Jahre alt war, zog ihre Familie mit ihr nach İzmir. Nach einem abgebrochenen Studium der Agrarwissenschaft absolvierte sie eine Gesangsausbildung. Sie veröffentlichte ihre erste Single Haydi Şansım / Gel Bana 1974 als Sezen Seley. Ihr erster Nummer-1-Hit in der Türkei war Olmaz Olsun / Seni Gidi Vurdumduymaz 1976. Sezen Aksu war bislang viermal verheiratet, behielt aber den Namen aus ihrer ersten Ehe.
Aksu schreibt und komponiert die Musik und Texte ihrer Lieder selbst. Neben ihren Werken schreibt und komponiert sie auch für zahlreiche andere Musiker. Sie benutzt auch das sogenannte Alttürkisch in ihren Liedtexten, das heutzutage nicht mehr sehr oft verwendet wird. Zu ihren bekanntesten Songs gehören u.a. Kaybolan Yıllar, Firuze, Geri Dön, Değer Mi?, Sarışın, Oldu Mu?, Her Şeyi Yak, Küçüğüm, Rakkas, Seni Yerler, Yaz, İkili Delilik, Unuttun mu Beni?, İhanetten Geri Kalan oder Ben De Yoluma Giderim.
Ihr erfolgreichster Song Hadi Bakalım aus dem Album Gülümse erschien auch im Ausland und wurde 2002 von Loona erfolgreich gecovert (Rhythm of the Night) und 2014 von Scooter gesampelt (Bigroom Blitz).
In den Jahren 1983 bis 1985 nahm sie jeweils an den türkischen Vorentscheidungen zum Eurovision Song Contest teil.
Anfang 2022 wurde sie von islamistischen Gruppen wegen Beleidigung des Islams verklagt und bedroht, nachdem sie zu Neujahr ihren Dance-Song Şahane Bir Şey Yaşamak von 2017 erneut mit Text auf YouTube gepostet hatte. Der Songtext enthält eine Anspielung an die als heilig verehrten Adam und Eva.[1][2] So heißt es: „Wir sind unterwegs in die Apokalypse / Grüßt mir die unwissenden / Eva und Adam.“[3] Recep Tayyip Erdoğan erklärte indirekt mit martialischen Worten, dass sie für die Aussagen zum Schweigen gebracht werden sollte.[3] Zahlreiche Künstler in der Türkei solidarisierten sich mit Aksu.[2] Erdoğan korrigierte in einer weiteren Erklärung, das er mit seiner Formulierung gar nicht Sezen Aksu gemeint habe.[4] Die türkische Rundfunkkontrolle RTÜK versendete einen Hinweis an die Radiosender, dass ihr Lied Şahane Bir Şey Yaşamak auf Verstöße gegen geltende Gesetze geprüft werde.[2] Aksu verfasste als Reaktion auf die Drohungen und die Kritik ein Gedicht, in dem es heißt: „Ich bin die Beute, du der Jäger. Du kannst mich nicht töten. Ich habe meine Stimme, mein Instrument und mein Wort. Und wenn ich ‚ich‘ sage, meine ich uns alle.“ Der Komponist Fazıl Say will es vertonen.[3][4][5]
Zusammenarbeit mit anderen Künstlern
In Deutschland erlangte sie auch Bekanntheit durch eine musikalische Zusammenarbeit mit Udo Lindenberg in den 1990er Jahren. Ende der 1990er Jahre arbeitete sie mit dem ex-jugoslawischen Musiker Goran Bregović und seinem Wedding and Funeral Orchestra zusammen, woraus das Album The Wedding and the Funeral entstand, welches von Universal international vermarktet wurde.
Neben Kooperationen mit bedeutenden türkischen Künstlern wie mit dem Schriftsteller und Dichter Murathan Mungan oder auch dem Rock-Musiker Teoman Yakupoğlu gab es weitere mit Müslüm Gürses oder mit dem bekannten türkischen Rapper Ceza. Im Jahr 2005 wirkte sie am Film Crossing The Bridge – The Sound of Istanbul unter der Regie von Fatih Akin mit. Sie nahm mit ihm im Jahr 2006 das Lied Gelsin Hayat Bildiği Gibi auf, dessen Originalversion auf dem Album Yerli Plaka von Ceza zu finden ist. Eine Remix-Version gibt es auf dem 2009 erschienenen Doppelalbum Yürüyorum Düş Bahçeleri'nde… von Sezen Aksu.
Im Jahr 2009 fand eine Zusammenarbeit mit der Grammy-Gewinnerin India.Arie statt. Sie nahmen das Lied The Cure auf, das auf dem Album Testimony: Vol. 2, Love & Politics von India.Arie vertreten ist.
Des Weiteren nahm sie mit der bekannten griechischen Sängerin Haris Alexiou das Lied Gidiyorum Bu Şehirden auf, das auf dem Album Deliveren von Aksu aus dem Jahr 2000 zu finden ist.
Auf der Leinwand
Ferner spielte sie in zwei Filmen mit (Minik Serçe 1979, Büyük Yalnızlık 1989). In Fatih Akins Dokumentarfilm Crossing The Bridge – The Sound of Istanbul von 2005 gehört Sezen Aksu zu den Protagonisten.
Diskografie
Alben
1977: Allahaısmarladık
1978: Serçe
1980: Sevgilerimle
1981: Ağlamak Güzeldir
1982: Firuze
1984: Sen Ağlama
1986: Git
1988: Sezen Aksu'88
1989: Sezen Aksu Söylüyor
1991: Gülümse
1993: Deli Kızın Türküsü
1995: Işık Doğudan Yükselir
1996: Düş Bahçeleri
1997: Düğün ve Cenaze (in Zusammenarbeit mit Goran Bregović)
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