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Andre Asriel (* 22. Februar 1922 in Wien; † 28. Mai 2019 in Berlin)[1] war ein österreichisch-deutscher Komponist. Von 1967 bis 1980 war er Professor für Tonsatz an der Musikhochschule Hanns Eisler.

Das Grab von Andre Asriel auf dem Zentralfriedhof Friedrichsfelde
Das Grab von Andre Asriel auf dem Zentralfriedhof Friedrichsfelde

Leben


Asriel besuchte zuerst das Akademische Gymnasium und dann das Bundesgymnasium IX (Wasagymnasium) in Wien, wo der spätere Oscar-Preisträger und Komponist Ernest Gold sein Klassenkamerad war. Hier ging er gleichzeitig musikalischen Studien nach und studierte von 1936 bis 1938 an der Staatlichen Musikakademie in Wien Klavier bei Grete Hinterhofer und Theorie bei Richard Stöhr. Er war außerordentlich begabt und schon in jungen Jahren ein hervorragender Pianist.

Nach dem Anschluss Österreichs an das nationalsozialistische Deutsche Reich sorgte seine Mutter dafür, dass ihr 16-jähriger Sohn Andre Ende 1938 als rassisch Verfolgter mit einem Kindertransport nach England emigrieren konnte. Ihr selbst gelang die rettende Flucht nicht mehr. Mit Kriegsbeginn im September 1939 waren alle Verbindungen zur alten Heimat und zur Familie abgerissen. Der Musik gehörte auch in der Fremde Asriels Interesse, aber er wusste nicht, wie er ein geeignetes Studium beginnen und finanzieren sollte. Durch eine Begegnung mit dem späteren Dichter Erich Fried – auch ein ehemaliger Schüler des Wasagymnasiums – fand er Kontakt zur damaligen Exilorganisation Freie Deutsche Jugend (FDJ), die auch Studium finanzierte. Asriel übernahm die Leitung des Londoner FDJ-Chors und fand Freunde unter dessen Mitgliedern. Als Lizentiate of the Royal Academy of Music (L.R.A.M.) setzte er ab 1941 sein Studium bei Franz Osborn (Klavier) und Ernst Hermann Meyer (Komposition) fort.

Seine Dankbarkeit zur FDJ führte Asriel 1946 in das zerstörte Deutschland, um dort am Aufbau des Sozialismus mitzuhelfen. 1946 setzte er sein im Exil unterbrochenes Musikstudium an der Hochschule für Musik im Westteil Berlins bei Reinhard Schwarz-Schilling und Hermann Wunsch (Komposition) sowie Richard Rössler (Klavier) fort. Es folgte 1948 das Staatsexamen Klavier. Von 1950 bis 1951 war Andre Asriel Meisterschüler an der Deutschen Akademie der Künste (Ost-Berlin) bei Hanns Eisler. Von 1950 bis 1967 war er Dozent und dann Professor für Tonsatz an der Hochschule für Musik „Hanns Eisler“ Berlin (DDR). 1980 wurde er emeritiert.

Asriel wurde vor allem durch seine politischen Lieder bekannt. Aber auch die Filmmusik war für ihn ein wichtiges Tätigkeitsfeld. Er schrieb die Musik für mehr als 30 Filme. Ferner komponierte er Chansons, Balladen, Kammer-, Vokal- und Instrumentalmusik. Viele seiner Kompositionen sind von der Jazzmusik beeinflusst.

Er war seit 1951 mit der Germanistin Gertrud (Katja) Asriel verheiratet und hatte zwei Kinder.

1951 wurde Asriel mit dem Nationalpreis der DDR, 1970 mit dem Kunstpreis des FDGB und 1974 und 1982 mit dem Vaterländischen Verdienstorden ausgezeichnet.


Werke



Instrumentalkompositionen



Musik für Orchester (1963–1964)


Kammermusik (1964–1972)


Musik für Tasteninstrumente (1962–1988)


Musik für Konzertgitarre (1962–1988)


Chormusik (1951–1977)



Massenlieder (1941–1983)



Songs und Chansons (1948–1975)



Klavierlieder (1940–1971)


darunter
Jiddische Volkslieder – Kinder- und Wiegenlieder, Verlag Neue Musik, Berlin
Jiddische Volkslieder – Berufs- und Ständelieder, Verlag Neue Musik, Berlin
Jiddische Volkslieder – Liebeslieder, Verlag Neue Musik, Berlin

Filmmusiken und Theatermusiken (1955–1986)



Filmmusiken


Spielfilme


Kurzfilme


Theatermusiken


Hörspielmusiken



Schriften



Literatur





Einzelnachweise


  1. Andre Asriel. Deutscher Komponistenverband, abgerufen am 27. Mai 2022.
Personendaten
NAME Asriel, Andre
KURZBESCHREIBUNG österreichisch-deutscher Komponist
GEBURTSDATUM 22. Februar 1922
GEBURTSORT Wien
STERBEDATUM 28. Mai 2019
STERBEORT Berlin

На других языках


- [de] Andre Asriel

[en] Andre Asriel

Andre Asriel (22 February 1922 – 28 May 2019)[1] was an Austrian-German composer.

[ru] Азриель, Андре

Андре́ А́зриель (нем. André Asriel; 22 февраля 1922, Вена, Австрия — 28 мая 2019, Берлин[3]) — австрийский и немецкий композитор и педагог.



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