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Hans Gebhard-Elsaß (Geburtsname: Hans Julius Gebhard; * 26. September 1882 in Mülhausen im Elsass; † 4. Oktober 1947 in Marburg an der Lahn[1]) war ein deutscher Komponist und Musikpädagoge. Den Namenszusatz „Elsaß“ wählte er zur Unterscheidung von dem gleichnamigen fränkischen Komponisten Hans Gebhard.[2]

Hans Gebhard-Elsaß, 1929
Hans Gebhard-Elsaß, 1929

Leben


Hans Gebhard wuchs als Sohn des Landgerichtsdirektors Paul Julius Gebhard und der Pianistin Mathilde Gebhard, geb. Küss in Straßburg auf und belegte dort schon als Schüler Kurse am Konservatorium. Er studierte Cello, Klavier und Komposition am Konservatorium in Frankfurt am Main und an der Musikhochschule in Berlin. Seine wichtigsten Lehrer waren Hugo Becker (Cello) und Lazzaro Uzielli (Klavier-Schüler von Clara Schumann) am Konservatorium in Frankfurt am Main, sowie Robert Kahn für Komposition an der Musikhochschule in Berlin. 1913 holte ihn Émile Jaques-Dalcroze als Improvisationslehrer an die Bildungsanstalt Dresden-Hellerau.

Nach der kriegsbedingten Schließung der Bildungsanstalt 1914[3] setzte Gebhard die begonnene Arbeit mit privaten Schülergruppen fort, ab 1918 in München. In diesen von der beginnenden Ertaubung gezeichneten Jahren entwickelte er seine auf Gehör, Rhythmus und Improvisation basierende ganzheitliche Musikpädagogik, die Körper und Atmung in die musikalische Gestaltung mit einbezog.[4] Er stellte diese Unterrichtsform unter dem Titel Einheitliche Musiklehre im Riemann Musiklexikon (1929) vor. Musikpädagogische Erläuterungen an musikalischen Beispielen veröffentlichte er in den Körperstudien für den Ausdruck am Klavier (1932). Die letzten Jahre ab 1940 bis zu seinem Tod wirkte er unterrichtend und komponierend in Marburg an der Lahn.

In seinem kompositorischen Werk überwiegt neben dem Lieder-Zyklus und dem vielstimmigen Chorsatz Kammermusik in unterschiedlicher Besetzung. Ausgehend von der Brahmsnachfolge[5] kam er zunehmend zu einer strengen Polytonalität und Polyrhythmik in der Stimmführung, die – Effekt und Gefälligkeit abhold – einen erheblichen technischen Anspruch an die Ausführenden stellt und auch dem Zuhörer wenig entgegen kommt – „durchsichtig bei äußerst konzentrierter Gedankenfülle“ formuliert Richard Schaal in MGG 1955.[6] Das einzige Werk für große Besetzung ist die sechsstimmige Kantate „Wer du auch seist“ für Chor, Bariton und Orchester nach Texten von Rainer Maria Rilke, entstanden in den Jahren 1925–1932.

Hans Gebhard-Elsaß war passionierter Schachspieler und erspielte sich die Meisterschaft in München, in Süddeutschland und am Mittelrhein.[7]


Werk



Klavierwerke



Kammermusik



Chorwerke



Lieder



Schriften



Literatur





Einzelnachweise


  1. siehe Hessisches Staatsarchiv Marburg (HStAMR), Best. 915 Nr. 5775, S. 428 (Digitalisat).
  2. Herbert Lölkes: Werkverzeichnis Hans Gebhard-Elsaß (1882–1947). Marburg 1993. S. 3.
  3. Herbert Lölkes: Werkverzeichnis Hans Gebhard-Elsaß (1882–1947). Marburg 1993. S. 3.
  4. Hans Gebhard-Elsaß: Körperstudien für den Ausdruck am Klavier. München 1931. S. 15.
  5. Herbert Lölkes: Zu Person und Werk von Hans Gebhard-Elsaß. In: Die Volksweise am Klavier. Schlicht begleitet und herausgegeben von Hans Gebhard-Elsaß und Ilse Gebhard. Trossingen 1992. S. 3.
  6. Richard Schaal: Hans Gebhard-Elsaß. In: Die Musik in Geschichte und Gegenwart. Bd. 4., Kassel 1955. Sp. 1530.
  7. Hermann Stephani: Hans Gebhard-Elsaß. In: Musica, 1. Jg. 1947. S. 332.
Personendaten
NAME Gebhard-Elsaß, Hans
ALTERNATIVNAMEN Gebhard, Hans Julius (Geburtsname)
KURZBESCHREIBUNG deutscher Komponist und Musikpädagoge
GEBURTSDATUM 26. September 1882
GEBURTSORT Mülhausen
STERBEDATUM 4. Oktober 1947
STERBEORT Marburg



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