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Heinrich Reimann (* 12. März 1850 in Rengersdorf, Landkreis Glatz, Provinz Schlesien; † 24. Mai 1906 in Charlottenburg)[1] war ein deutscher Musikwissenschaftler, Organist und Komponist.


Leben


Heinrich Reimann war der Sohn des Komponisten Ignaz Reimann (1820–1885), der ihm den ersten Musikunterricht gab. Er besuchte das Gymnasium in Glatz. Schon in dieser Zeit war er als Chor- und Orchesterleiter tätig. Von 1870 bis 1874 studierte er Altphilologie an der Universität Breslau und parallel Orgelspiel und Komposition bei Domorganist Moritz Brosig. Nach seiner 1875 erfolgten Promotion wirkte er als Gymnasiallehrer in Strehlen (ab 1876), Wohlau (ab 1878), Berlin (ab 1879), Ratibor (ab 1880) und Glatz (ab 1884), bis er 1885 Gymnasialdirektor in Gleiwitz wurde. 1880 heiratete er Cécile Schallowetz und konvertierte zur evangelischen Kirche.

Das Grab von Heinrich Reimann in Berlin-Westend
Das Grab von Heinrich Reimann in Berlin-Westend

Nach Konflikten mit seiner vorgesetzten Behörde kündigte er und übersiedelte nach Leipzig und 1887 nach Berlin, wo er verschiedene Berufe ausübte, darunter Musikkritiker, Bibliothekar an der Königlichen Bibliothek, Organist der Berliner Philharmonie und Lehrer für Orgel und Theorie am Klindworth-Scharwenka-Konservatorium.

1890 bat ihn die Sängerin Amalie Joachim, die in Berlin historische Liederabende zur Entwicklung des deutschen Liedes gab, um Unterstützung, woraus sich eine fruchtbare Zusammenarbeit entwickelte. Die für Amalie Joachim arrangierten Lieder gab Reimann auch im Druck heraus.

1895 wurde er Organist an der Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche, wo Albert Schweitzer 1899 sein Stellvertreter war. 1897 erhielt er den Titel eines Professors, 1898 begründete er einen Bach-Verein. Er war Lehrer Karl Straubes und als Publizist einer der ersten Mentoren Max Regers.

Heinrich Reimann starb 1906 im Alter von 56 Jahren in seiner Wohnung in der Knesebeckstraße 77 in Charlottenburg[1]. Seine letzte Ruhestätte befindet sich auf dem Kaiser-Wilhelm-Gedächtnis-Friedhof in Berlin-Westend. Als Grabstein dient ein Pfeiler mit Sockelwand aus Muschelkalk, der im Reformstil der Zeit verfasst ist, aber auch Anklänge des Jugendstils zeigt. Ein dreiteiliges Bronzerelief mit musizierenden Putti zitiert eine Arbeit Donatellos für die Sängerkanzel in der Kathedrale von Florenz. Mehrere Komponenten der Grabanlage sind verloren gegangen, so auch die Einfassung des Grabfeldes mit Ketten.[2]


Schriften



Literatur




Commons: Heinrich Reimann – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise


  1. StA Charlottenburg I, Sterbeurkunde Nr. 230/1906
  2. Hans-Jürgen Mende: Lexikon Berliner Begräbnisstätten. Pharus-Plan, Berlin 2018, ISBN 978-3-86514-206-1, S. 479.
Personendaten
NAME Reimann, Heinrich
KURZBESCHREIBUNG deutscher Musikwissenschaftler
GEBURTSDATUM 12. März 1850
GEBURTSORT Rengersdorf
STERBEDATUM 24. Mai 1906
STERBEORT Charlottenburg

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- [de] Heinrich Reimann

[en] Heinrich Reimann

Professor Dr. phil. Heinrich Reimann (March 12, 1850 – May 24, 1906), was a German musicologist, organist, and composer.



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