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Helmut Bieler (* 7. Juni 1940 in Gersfeld (Rhön); † 11. Januar 2019 in Rimsting[1]) war ein deutscher Komponist, Pianist und Honorarprofessor für Musikdidaktik an der Universität Bayreuth.


Leben


Helmut Bieler wurde 1940 als jüngstes Kind in einem musikalischen Elternhaus in der Rhön geboren. Sein Vater, ein Volksschullehrer, verstarb während der Kriegszeit. In seiner Kindheit lernte Bieler zunächst Klavier, später interessierte er sich für Improvisation. Sein Violinlehrer und „Ersatzvater“ sollte im nordhessischen Lamerden, Landkreis Hofgeismar, Leopold Zawichowski werden, ein Flüchtling aus Bukowina (Rumänien). Bieler besuchte das Gymnasium Hofgeismar, im Alter von zwölf Jahren begann er sich mit Komposition zu beschäftigen.

Ab 1954 wurde er durch den Bayreuther Kapellmeister Robert Spilling in Klavier und Komposition unterrichtet. Ein Jahr später hatte er seinen ersten öffentlichen Auftritt als Pianist. Um 1960 jobbte er als Korrepetitor beim Philharmonischen Chor Bayreuth, der seinerzeit von Spilling geleitet wurde, und für Sänger des Richard-Wagner-Festspielhauses. In den nächsten Jahren trat er durch seine Begleitungen, vorzugsweise des romantischen Repertoires, in Erscheinung. Neben Spilling wurde Klaus Hashagen ein Förderer Bielers. Über den Komponisten Dieter Salbert trat er in Kontakt mit der von Hashagen unterstützten Komponistenvereinigung Junge Akademie Nürnberg.

Nach dem Abitur an der Oberrealschule Bayreuth studierte Bieler von 1961 bis 1966 an der Staatlichen Hochschule für Musik München Theorie und Komposition (bei Franz Xaver Lehner), Klavier (bei Friedrich Wührer und Aldo Schoen), Chorleitung (bei Fritz Schieri) und Schulmusik (bei Anton Walter). Seine künstlerischen und pädagogischen Staatsexamina legte er 1965/66 ab. Von 1967 bis 1979 war er Musikerzieher am Musischen Markgräfin-Wilhelmine-Gymnasium in Bayreuth. Außerdem leitete er den dortigen Chor und unterrichtete Klavier. Von 1967 bis 1969 trat er auch als Duopartner von Alexander Asteriades und Ursula Sütterlin (beide Geige) in der Nürnberger Reihe Konzerte junger Künstler auf.

In den 1970er Jahren besuchte er die Internationalen Ferienkurse für Neue Musik in Darmstadt, wo er 1972 an einem Kurs von Helmut Lachenmann teilnahm. Noch im selben Jahr wurde er Mitglied der Komponisten- und Dichtergruppe Eckiger Kreis. Salbert war es, der ihn 1975 mit dem Lüneburger Komponisten Helmut W. Erdmann bekannt machte. Mit Erdmann arbeitete er im Ensemble Neue Musik Lüneburg, in der Internationalen Studienwoche für zeitgenössische Musik und im Festival Neue Musik Lüneburg zusammen. 1980 entstand mit Susanne Vill (später Marie Schmalhofer, Sopran), Helmut W. Erdmann (Flöte) und Bernd Kremling (Schlagzeug) das Ensemble Musica Viva Bayreuth. Konzertreisen führten das Ensemble über den Kontakt Gerd Domhardt bis in die DDR. Ab 1975 war er an zahlreichen Rundfunkaufnahmen (MDR, BR, NDR, WDR und Radio Bremen) beteiligt, insbesondere im Bereich der Neuen Musik. Im Jahre 1988 gründete er die Konzertreihe Zeit für Neue Musik in Bayreuth, die er gemeinsam mit Wolfram Graf leitete.

Ab 1979 lehrte er Musikdidaktik und Musiktheorie an der Universität Bayreuth. Bieler gründete und war über viele Jahre hinweg der Leiter des Universitätschores Bayreuth.[2] Außerdem initiierte er ein Universitäts-Improvisationsensemble. Im Jahr 1988 wurde er zum Honorarprofessor für Musikdidaktik ernannt. Seit 2004 war der Leitende Akademische Direktor pensioniert. Zu seinen Schülern gehört u. a. Michael Starke.

Bielers Œuvre umfasst über 100 Werke, darunter eine Kammeroper, geistliche Musik sowie Kammer-, Klavier- und Orchestermusik. Seine Stücke wurden u. a. bei den Weltmusiktagen in Aarhus, bei den Gaudeamus Musikwochen in Amsterdam, bei Aspekte Salzburg und bei der Musikbiennale Zagreb aufgeführt.


Auszeichnungen



Kompositionen



Bühnenwerke


Ensemble: Sopran- / Altblockflöte, Mandoline, Kontrabass, Klavier, Akkordeon, Perkussion

Vokalkompositionen


  • Fassung für Sopran (Vokalise), Violine, Clavichord / Cembalo, Tonband und Live-Elektronik (1974)
  • Fassung I (1975) für Sopran, Flöte, Kantele / Gitarre, Synthesizer und Tonband. UA 1975
  • Fassung II (1980) für Sopran, Bassflöte, Flügel innen (oder Synthesizer), Vibraphon und Tonband. UA 1980
  • Fassung für Sprecherin, 2 Sprecher, Alt, Bariton, Orgel, Synthesizer, Perkussion und Tonband (1977, revidiert 1982). UA 1977 Bad Hersfeld. Revidierte Fassung: UA 1978
  • Fassung für 2 Sprecher, Orgel, Synthesizer, Perkussion und Tonband (1978)
Ensemble: Flöte, Klarinette / Altsaxophon, Violine, Viola, Violoncello, Perkussion und Klavier
Ensemble: Violine/Flöte, Klarinette, Blechbläserconsort, Perkussion und Orgel

Ensemble- und Orchesterwerke


Ensemble: Klarinette, Posaune, Violine, Viola, Perkussion (2 Spieler)
Ensemble: Violine, Viola, Violoncello, Klavier, Perkussion

Kammermusik


  • Fassung für Klavier (1988). UA 1989
  • Fassung für Tonband (1976). UA 1977
  • Neufassung: Ornamente (1983) für Traversflöte, Violine, Violoncello und Cembalo
  • Fassung für Klavier und Tonband (1984/85)
  • Fassung für Klavier und Tonband (1980)
  • Fassung für 2 Klaviere und Perkussion (2 Spieler) (1983)
  • Fassung für Flöte / Altflöte / Bassflöte und Klavier (oder Orgel) (1989)
  • Fassung für Altflöte und Violoncello (1990). UA 1991
  • Fassung für Viola und Violoncello (1990/91)
  • Fassung für Tenor- und Bassblockflöte und Tonband (1995)
  • Fassung für Bassflöte und Tonband (1995)
  • Fassung für Oboe, Fagott, Gitarre und Viola (1997)

Diskographie (Auswahl)



Schriften



Literatur





Einzelnachweise


  1. Helmut Bieler gestorben in: Süddeutsche Zeitung 15. Januar 2019, Seite 11
  2. http://www.unichor.uni-bayreuth.de/de/ueberuns/index.html abgerufen am 17. Juli 2014
Personendaten
NAME Bieler, Helmut
KURZBESCHREIBUNG deutscher Komponist, Pianist und Musikpädagoge
GEBURTSDATUM 7. Juni 1940
GEBURTSORT Gersfeld (Rhön)
STERBEDATUM 11. Januar 2019
STERBEORT Rimsting

На других языках


- [de] Helmut Bieler (Komponist)

[en] Helmut Bieler

Helmut Bieler (7 June 1940 in Gersfeld, Hesse-Nassau – 11 January 2019 in Rimsting) was a German composer and pianist.[1][2] He studied composition with Franz Xaver Lehner and Fritz Schieri, piano with Friedrich Wührer and Aldo Schoen and learned music at the University for Music and Performing Arts, Munich. From 1967 to 1979 he taught at the Markgräfin-Wilhelmine-Gymnasium, Bayreuth. In 1979 he became a docent and 1988 a professor of music education at the University of Bayreuth. He founded the Ensemble Musica Viva (Bayreuth) in 1980 and the Bayreuth Days of Contemporary Music in 1988. His music has been performed in Europe (e.g. Gaudeamus Muziekweek and ISCM World Music Days Festival in Aarhus, Ensemble Sortisatio), Russia and the USA.



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