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Franzpeter Messmer (* 16. Februar 1954 in Geislingen an der Steige) ist ein deutscher Autor, Journalist, Festivalleiter und Musikwissenschaftler.


Leben



Jugend und Ausbildung


Franzpeter Messmer wurde in Geislingen geboren. Seine Eltern sind der Ingenieur Ernst Messmer und die Geigerin Anne Messmer. Er wuchs in Riedlingen auf, wo er 1974 das Gymnasium mit dem Abitur abschloss. Während seiner Schulzeit erhielt er von seiner Mutter Violinunterricht, widmete sich dem Komponieren und Schreiben von belletristischen Texten. Nach dem Militärdienst im Musikcorps Ulm studierte er an der Universität München Musikwissenschaft, Kunstgeschichte und Germanistik. Außerdem nahm er privat Violinunterricht beim Konzertmeister des Symphonieorchesters des Bayerischen Rundfunks Erich Keller. Forschungsaufenthalte führten ihn an die Landesbibliothek Stuttgart und die British Library in London. 1981 beendete er sein Studium mit der Promotion bei Rudolf Bockholdt über das Thema Altdeutsche Liedkomposition. Der Kantionalsatz und die Einheit von Singen und Dichten.


Berufsweg


Von 1981 bis 1990 arbeitete Messmer als Musikjournalist. Er war Redakteur im Bayerischen Kulturmosaik, einem Magazin des Bayerischen Volksbildungsverbandes, freier Musikkritiker für die Neue Musikzeitung und das Fono Forum. Er schrieb außerdem regelmäßig für Das Orchester. Beiträge von ihm erschienen im Münchner Merkur, der Süddeutschen Zeitung, der Neuen Zürcher Zeitung und im Stern. Für den Bayerischen Rundfunk, den SFB, den NDR und Radio DRS produzierte er zahlreiche Rundfunksendungen.

Seit 1982 arbeitete er an der Programmplanung der Landshuter Hofmusiktage – Europäisches Festival Alter Musik mit. 1990 übernahm er nach dem Tod von Winfried Fischer die künstlerische Leitung des Festivals.[1] Weitere Festivals, die er leitete, sind das Deutsche Musikfestival 1997 und die Bayerischen Tonkünstlerfeste 1998 und 2008. Im Auftrag des Bayerischen Staatsministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst konzipierte und koordinierte er die Richard-Strauss-Jahre 1999 und 2014, das Werner-Egk-Jahr 2001 und das Karl-Amadeus-Hartmann-Jahr 2005.[2]


Forschung


Schwerpunkte seiner Arbeit als Musikwissenschaftler sind das Verhältnis von Musik und Sprache in der Musik zwischen Renaissance und Barock, die Musikgeschichte Münchens von der Renaissance bis zum 20. Jahrhundert, Orlando di Lasso, Georg Friedrich Händel und Richard Strauss, die Musik bayerischer Komponisten des 20. und 21. Jahrhunderts, Zusammenhänge zwischen Musik, Bildender Kunst, Sprache und Philosophie. Franzpeter Messmer war 1984 an dem Forschungsprojekt Trümmerzeit und 1988 an dem Forschungsprojekt Prinzregentenzeit in München als Mitarbeiter beteiligt. Seit 2008 gibt Franzpeter Messmer als Nachfolger von Alexander Suder die Buchreihe Komponisten in Bayern heraus.


Arbeit als Buchautor


Neben seinen wissenschaftlichen Texten schrieb Messmer zahlreiche Bücher für ein breites Publikum. Dabei arbeitete er mit namhaften Verlagen wie Artemis & Winkler oder Weltbild zusammen. Mit seiner Biografie über Orlando di Lasso leistete er einen literarischen Beitrag zur Wiederentdeckung der Alten Musik. Seine Kulturgeschichte Musiker reisen stellt Musik in den Kontext der Alltagskultur. Seine Biografien über Orlando di Lasso, Georg Friedrich Händel und Richard Strauss spüren den Einflüssen der jeweiligen Zeit auf das Werk der Komponisten nach. Er schrieb außerdem die beiden historischen Romane Der Venusmann über den Kastraten Farinelli und Das Traumelexier über den bayerischen Herzog Wilhelm V.


Musikpolitisches Engagement


Franzpeter Messmer war von 1989 bis 1992 und von 2009 bis 2017 Erster Vorsitzender des Tonkünstlerverbandes Bayern. Von 2011 bis 2018 war er im Präsidium des Bayerischen Musikrates und im Vorstand der Landesvereinigung Kulturelle Bildung Bayern, seit 2017 ist er im Kuratorium der Carl-Orff-Stiftung. Der Tonkünstlerverband Bayern erreichte unter seiner Führung eine Zusammenarbeit mit dem Verband Bayerischer Sing- und Musikschulen (VBSM) und dem Deutschen Komponistenverband (Landesverband Bayern), die Realisierung des „Qualitätszertifikats“ für Musikunterricht, das zusammen mit dem VBSM und dem Bayerischen Staatsministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst erteilt wird, und erstmals eine staatliche Förderung für freiberufliche Musikpädagogen und Private Musikinstitute. Er konzipierte das Buch des DTKV (Deutscher Tonkünstlerverband) in der nmz, das er mehrere Jahre als Chefredakteur leitete.


Werke





Einzelnachweise


  1. Landshuter Hofmusiktage 2012. auf landshuter-hofmusiktage.com
  2. Wahrhaftigkeit in den Wechselfällen der Zeit. Das Karl-Amadeus-Hartmann-Jahr als Chance für überfällige Anerkennung. nmz 2/2005 auf nmz.de
Personendaten
NAME Messmer, Franzpeter
KURZBESCHREIBUNG deutscher Autor, Journalist, Festivalleiter und Musikwissenschaftler
GEBURTSDATUM 16. Februar 1954
GEBURTSORT Geislingen an der Steige



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