Johann Franz Ritter von Herbeck (* 25. Dezember 1831 in Wien; † 28. Oktober 1877 ebenda) war ein österreichischer Dirigent und Komponist.
Johann Ritter von Herbeck, Lithographie von Karl LanzedelliHerbeck-Gedenktafel am Standort seines Geburtshauses Fleischmarkt 14Grab von Johann von HerbeckHerbecks-Ruhe in Pörtschach am Wörther SeeBronzemedaillon von Josef Valentin Kassin in Herbecks-Ruhe (Pörtschach)
Leben
Seine musikalische Ausbildung erfolgte bei den Sängerknaben des Stiftes Heiligenkreuz, die Matura legte er im Gymnasium des Stiftes Neukloster in Wiener Neustadt ab[1]. Nach Beginn seiner Studien, zunächst ab 1847 Philosophie, dann ab 1850 an der juridischen Fakultät der Universität Wien, war Herbeck 1852 und 1853 zunächst künstlerischer Leiter der Aufführungen des Josefstädter Kirchenmusikvereins und begründete 1858 im Auftrag der Gesellschaft der Musikfreunde in Wien den Wiener Singverein. Im Jahre 1863 wurde er Mitglied der Hofmusikkapelle und war ab dem Jahre 1866 Hofkapellmeister. In den Jahren 1869 bis 1875 war der Musiker Kapellmeister der Wiener Hofoper beziehungsweise von 1870 bis 1875 ihr Direktor.
Herbeck entdeckte „Die Unvollendete“ von Franz Schubert und brachte sie am 17. Dezember 1865 im großen Redoutensaal der Wiener Hofburg zur Uraufführung. Er war eine wichtige Persönlichkeit in der Wiener Musikgeschichte, der zahlreiche Kontakte zu anderen Musikern pflegte. So wurde er beispielsweise ein Förderer Anton Bruckners, zu dem er seine berühmte Aussagen machte: „Er hätte uns prüfen sollen“ und „Wenn ich den zehnten Teil von dem wüsste, was der weiß, wäre ich glücklich!“.[2] Obwohl Herbeck vor allem Dirigent war, komponierte er auch. Zu seinen Werken zählen unter anderem mehrere Symphonien, darunter eine für Orgel und Orchester. Sein umfangreichstes kirchenmusikalisches Werk ist die Große Messe e-Moll für Chor, Orgel und Orchester (1866).
Herbeck starb im Alter von 45 Jahren. Er ist in einem Ehrengrab auf dem Wiener Zentralfriedhof (Gruppe 32 A, Nummer 32) bestattet. Nach ihm wurde 1894 die Herbeckstraße im 18. Wiener Gemeindebezirk benannt. Zur Erinnerung an sein Ehren-Mitglied ließ der Männer-Gesangsverein Klagenfurt im Jahre 1878 in der Gemeinde Pörtschach am Wörther See im Park der Halbinsel das Denkmal „Herbecks-Ruhe“ errichten.
Werke
Als Komponist war Herbeck erfolgreich, wenngleich weniger bedeutend denn als Dirigent. Horawitz etwa resümiert: „In allen zeigt sich das feinste Gefühl für den Text des Gedichtes und seine musikalische Behandlung, treffende Instrumentation und ein großes Talent, frische Klangfarben zu finden.“[3]
Adalbert Horawitz:Herbeck, Johann Ritter von. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band12, Duncker & Humblot, Leipzig 1880, S.23–27.
Eduard Hanslick: Johann Herbeck. In: Suite. Aufsätze über Musik und Musiker. Wien 1884, S. 38–52.
Ludwig Herbeck: Johann Herbeck. Ein Lebensbild von seinem Sohne Ludwig, Wien 1885. Digitalisat
Julius Braun: Johann Ritter von Herbeck und das Wiener Hofoperntheater, Tutzing 1976 (= Diss., Wien 1949)
Herbeck Johann von. In: Österreichisches Biographisches Lexikon 1815–1950 (ÖBL). Band2, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 1959, S.277f.(Direktlinks auf S.277, S.278).
Imogen Fellinger:Herbeck, Johann Ritter von. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band8, Duncker & Humblot, Berlin 1969, ISBN 3-428-00189-3, S.575f.(Digitalisat).
Uwe Harten: Johann von Herbeck. In: Oesterreichisches Musiklexikon. Online-Ausgabe, Wien 2002 ff., ISBN 3-7001-3077-5; Druckausgabe: Band 2, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 2003, ISBN 3-7001-3044-9.
Adalbert Horawitz:Herbeck, Johann Ritter von. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band12, Duncker & Humblot, Leipzig 1880, S.23.
Eduard Skudnigg: Denkmäler in Klagenfurt und ihre Schicksale, S. 78
Direktoren der Wiener Staatsoper
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