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Kurt Albert Heinrich Theodor Schröder (* 6. September 1888 in Hagenow; † 5. Januar 1962 in Frankfurt am Main) war ein deutscher Dirigent und Filmkomponist.


Leben


Kurt Schröder war einziger Sohn von Otto Schröder (1856–1932), Amtsdiätar in Hagenow, später langjähriger Universitätssekretär in Rostock, und dessen Frau, der Opernsängerin Henriette Dorothea Karoline Christina (gen. Tina), geb. Schmitz.

Prägende Jahre der Kindheit und Jugend verlebte Schröder in Rostock, wohin die Familie übersiedelte, als er etwa fünf Jahre alt war. Nach dem Gymnasium mit Abitur an der Großen Stadtschule studierte er dort ab 1906 zunächst Germanistik bei Wolfgang Golther, dann 1912 Musikwissenschaft bei Albert Thierfelder[1]. Das musikwissenschaftliche Studium setzte er bei Hermann Kretzschmar an der Berliner Friedrich-Wilhelms-Universität fort, zusätzlich belegte er Philosophie.

Nach einem Volontariat am Stadttheater Rostock und Leitung der Chorvereinigung Rostocker Singakademie begann Schröder seine berufliche Laufbahn 1910 als 2. Kapellmeister und Schauspieler am Oberschlesischen Volkstheater in Königshütte, war dann von 1912 bis 1914 2., später 1. Kapellmeister am Stadttheater Hildesheim und anschließend von 1914 bis 1917 Kapellmeister am Stadttheater von Chemnitz. Nach der Teilnahme am Ersten Weltkrieg wurde er 1918 1. Kapellmeister am Stadttheater Königsberg (bis 1920), 1921 war er kurzzeitig 1. Dirigent des Coburger Landestheaters sowie der Landeskapelle. 1921 bis 1923 arbeitete er als musikalischer Oberleiter des Stadttheaters Münster und war schließlich von 1923 bis 1929 1. Kapellmeister am Opernhaus von Köln.

1930 zog Schröder nach Berlin und komponierte Filmmusik, meist in Zusammenarbeit mit Kollegen wie Robert Stolz, Hanns Eisler oder Karol Rathaus. Gleichzeitig war er musikalischer Leiter der Terra Film A.-G.[2] 1932 wurde er von Alexander Korda nach London geholt, wo Schröder unter anderem die Musik zu der berühmten Königsbiografie Das Privatleben Heinrichs VIII. schuf. 1934 kehrte er nach Berlin zurück. Hier setzte er, nunmehr alleinverantwortlich, seine Arbeit als Filmkomponist fort. 1942 wurde er wegen seiner „jüdischen“ Ehefrau aus der Reichsmusikkammer ausgeschlossen, durfte aber mit einer Sondergenehmigung weiter als Komponist tätig sein.[3]

Georges Bizet: L'Arlésienne, Suite Nr. 1, 1. Satz, Auszug einer Aufnahme mit dem HR-Sinfonieorchester von 1948

Nach Kriegsende beendete er seine Tätigkeit beim Film. Von 1946 bis 1953 war Schröder Chefdirigent des Sinfonieorchesters des Hessischen Rundfunks (bis 1950: Großes Symphonie-Orchester von Radio Frankfurt) und gleichzeitig Leiter der Musikabteilung des HR. Er setzte sich mit großem Engagement für den Wiederaufbau dieses Orchesters ein. Da das Schallarchiv des Senders weitgehend vernichtet war, wurde intensiv produziert. Neben dem sinfonischen und konzertanten Repertoire entstanden auch zahlreiche Opern- und Operettenproduktionen unter seiner Leitung.[4] Gemeinsam mit dem Dirigenten und Komponisten Winfried Zillig engagierte er sich auch für die zeitgenössische Musik die nach 1933 unterdrückt worden war.[5] Danach war er freiberuflich als Dirigent tätig.

Kurt Schröder war seit 5. August 1921 mit der Opernsängerin Nannchen (1940–1945: Sara) Malinowski (1894–1958) aus Frankfurt am Main verheiratet.


Filmografie


  • 1930: Der Hampelmann
  • 1930: Der Mörder Dimitri Karamasoff
  • 1931: Wer nimmt die Liebe ernst
  • 1931: Die Koffer des Herrn O.F.
  • 1931: Niemandsland
  • 1931: Hallo Hallo! Hier spricht Berlin!
  • 1932: Wedding Rehearsal
  • 1932: Die Dame vom Maxim (La Dame de chez Maxim’s)
  • 1932: Mirages de Paris
  • 1933: Großstadtnacht
  • 1933: The Song You Gave Me
  • 1933: The Girl from Maxim’s
  • 1933: Das Privatleben Heinrichs VIII. (The Private Life of Henry VIII.)
  • 1933: Cash
  • 1933: On Secret Service
  • 1935: Schwarze Rosen
  • 1935: Black Roses
  • 1936: Schlußakkord
  • 1936: Eskapade
  • 1936: Onkel Bräsig
  • 1937: Fanny Elßler
  • 1938: Dreiklang
  • 1938: Scheidungsreise
  • 1939: Die Geliebte
  • 1940: Zwielicht
  • 1940: Mädchen im Vorzimmer
  • 1940: Der Sündenbock
  • 1941: Der laufende Berg
  • 1942: Die See ruft
  • 1949: Der Posaunist

Diskografie (Auswahl)


Adolphe Adam:

Giacomo Puccini:

Giuseppe Verdi:

Richard Wagner:




Einzelnachweise


  1. Einträge im Rostocker Matrikelportal
  2. Hesses Musiker-Kalender 54. Jahrgang 1932. Hesse, Berlin 1931, S. 150
  3. Fred K. Prieberg: Handbuch Deutsche Musiker 1933–1945, CD-Rom-Lexikon, Kiel 2004, S. 2.355.
  4. Die Geschichte des hr-Sinfonieorchesters, Bild 13
  5. Geschichte des hr-Sinfonieorchesters, Bild 14
Personendaten
NAME Schröder, Kurt
ALTERNATIVNAMEN Schröder, Kurt Albert Heinrich Theodor (vollständiger Name)
KURZBESCHREIBUNG deutscher Dirigent und Filmkomponist
GEBURTSDATUM 6. September 1888
GEBURTSORT Hagenow
STERBEDATUM 5. Januar 1962
STERBEORT Frankfurt am Main

На других языках


- [de] Kurt Schröder (Dirigent)

[en] Kurt Schröder

Kurt Schröder (1888–1962) was a German composer and conductor. Schröder composed a number of film scores. During the 1930s he worked in Britain for Alexander Korda's London Film Productions, and scored the company's breakthrough hit The Private Life of Henry VIII in 1933.

[ru] Шрёдер, Курт

Курт Шрёдер (нем. Kurt Schröder; 6 сентября 1888 (1888-09-06), Хагенов — 5 января 1962, Франкфурт-на-Майне) — немецкий дирижёр и кинокомпозитор.



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