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Ludwig Rochlitzer (* 25. August 1880 in Voitsberg/Steiermark; † 12. März 1945 in Wien) war ein österreichischer Komponist und Advokat.


Leben


Als Sohn des Generaldirektors der Graz-Köflacher Eisenbahn Joseph Rochlitzer und Laura Rochlitzer (geb. Failhauer) lebte er seine frühe Kindheit in Graz. 1890 lernte er den elterlichen Freund Johannes Brahms kennen. Während seiner Gymnasialzeit im Stift Seitenstetten (1890–1898) war er bereits Dirigent der Studenten-Musikkapelle und Organist. Ebendort besuchte ihn Anton Bruckner (1895), der ihm nach seinem Vorspielen dazu riet, bei ihm in Wien Musik zu studieren und nicht, gemäß dem Rat des Vaters, die juridische Laufbahn einzuschlagen. Dennoch studierte er von 1898 bis 1902 an der Universität Graz Jus (1903 Dr. iur.), ließ sich aber – entgegen dem Willen des Vaters – zur selben Zeit an der Schule des Musikvereins für Steiermark bei Erich Wolf Degner in Harmonielehre und Kontrapunkt sowie bei (dem heute fast vergessenen steirischen Komponisten Guido Peters, 1866–1937) im Klavierspiel ausbilden.

Von 1902 bis 1903 wurde er als Korrepetitor von Ernst von Schuch an die Hofoper Dresden berufen. 1903 übersiedelte er nach Wien, bildete sich von 1904 bis 1907 bei Karl Nawratil (1836–1914) im Kontrapunkt musikalisch weiter und absolvierte sein Rechtspraktikum am Wiener Landesgericht. Ab 1913 war Rochlitzer selbstständiger Advokat in Wien. 1914 bis 1918 rückte er als Kriegsfreiwilliger im Husarenregiment Nr. 13 ein und stand mit nur kurzer Unterbrechung bis zum Ende des Ersten Weltkrieges als Frontoffizier (Leutnant) im Felde. Ihm wurde das Karl-Truppen-Kreuz, signum laudis mit Schwert und Kriegsdekor verliehen.

Ludwig Rochlitzer war von 1929 bis 1943 (Scheidung) verheiratet. Aus dieser Ehe entstammt 1930 eine Tochter.

Auf dem Gebiet der Musik trat er als fruchtbarer Liedkomponist, besonders aber mit seinen in Prag, Wien und Graz uraufgeführten Opern (nach eigenen Libretto) und Operetten hervor, deren Kontrapunkt-Arbeit und reiche Melodik von der Kritik rühmend hervorgehoben wurden. Ludwig Rochlitzer war von 1926 bis 1937 auch Vorstand der Gesellschaft der Autoren, Komponisten und Musikverleger (AKM), zu deren Vorstandsmitgliedern unter anderem auch sein damaliger enger Freund und Weggefährte Joseph Marx zählte, sowie in der Leitung des Österreichischen Komponistenbundes[1], Kammerrat der österreichisch-orientalischen Handelskammer und Verwaltungsrat des „Bureau International des Musiciens a Vienne“.

Seine vielseitige Tätigkeit als Jurist und vor allem Rechtsvertreter der Gesellschaft der Autoren und Komponisten brachte ihn während der NS-Zeit wiederholte Male in schwere Bedrängnis, da er vielen seiner jüdischen Kollegen aus Musik und Literatur zur Flucht aus Österreich verhalf. So wurde er auch am 25. April 1941 über Ersuchen der Zollfahndungsstelle Wien in Schutzhaft genommen und am 5. Mai 1941 von der Gestapo Wien erkennungsdienstlich erfasst. Er wurde verdächtigt, „bei der Verschiebung von wertvollem Schmuck in das Ausland mitzuwirken und die eingeleitete Amtshandlung zu vereiteln“ (Quelle: Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes, Foto[2])

Am 13. März 1945 verstarb Ludwig Rochlitzer infolge des letzten Bombenangriffes der Alliierten auf Wien. Mit ihm – er wohnte damals in der Führichgasse 10/3 nahe der Albertina – wurde der Großteil seiner musikalischen Werke vernichtet.


Werkverzeichnis



Opern



Operetten



Orchesterwerke, Tonaufnahmen



Instrumentalwerke



Vokalwerke



Quellen



Literatur





Einzelnachweise


  1. Österreichischer Komponistenbund, Festschrift (PDF; 205 kB)
  2. Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes, Foto Ludwig Rochlitzer (Memento des Originals vom 29. September 2007 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.doew.at
  3. Ludwig Rochlitzers „Der erste Kuß“. Premierenmatinee im Carl-Theater. In: Neue Freie Presse, Morgenblatt, Nr. 17758/1914, 1. Februar 1914, S. 15, oben links. (Online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/nfp,
    Vom Theater. (…) Carl-Theater: Eine Nachmittags-Premiere (…). In: Das interessante Blatt / Wiener Illustrierte, Nr. 7/1914 (XXXIII. Jahrgang), 12. Februar 1914, S. 15 Mitte. (Online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/dib.
Personendaten
NAME Rochlitzer, Ludwig
KURZBESCHREIBUNG österreichischer Rechtsanwalt und Komponist
GEBURTSDATUM 25. August 1880
GEBURTSORT Voitsberg
STERBEDATUM 13. März 1945
STERBEORT Wien



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